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1.
Erscheinungsdatum:
18.11.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Lichtkunst
in
Osnabrück
Künstler
Jan
Tichy
inszeniert
die
Kunsthalle
und
inspiriert
die
„
Lichten
Momente″.
Projekte
mit
Bürgern
verklammern
Ausstellungshaus
und
Stadtraum.
Ein
Rundgang
zur
Kunst
im
Zeichen
des
Lichts.
Überschrift:
Künstler Jan Tichy macht das Licht an
Lichte Momente in der Osnabrücker Altstadt
Zwischenüberschrift:
Kunsthalle wird zur leuchtenden Skulptur
Outdoor-Projektionen der Medienkünstler Jan Tichy und Filippo Berta regen die Sinne der Betrachter an
Artikel:
Originaltext:
Lichtkünstler
Jan
Tichy
verwandelt
die
Kunsthalle
Osnabrück
in
eine
leuchtende
Skulptur.
Mit
weiteren
Kunstprojekten
will
er
Licht
zum
politischen
Statement
machen.
Damit
überzeugt
er
weniger.
Osnabrück.
Als
die
Schildbürger
ihr
Haus
bauten,
vergaßen
sie
die
Fenster
und
saßen
im
Dunkeln.
Das
Licht
trugen
sie
mit
Kannen
und
Töpfen
in
das
Haus.
Aus
dem
Schildbürgerstreich
macht
Jan
Tichy
ein
künstlerisches
und
bestens
überlegtes
Konzept.
Er
hat
die
spitzen
Fenster
der
Kunsthalle
abgedichtet.
Aus
vier
Beamern
flutet
nun
Licht
durch
den
gotischen
Kirchenraum
und
zeichnet
geometrische
Grundformen
wie
Rechteck,
Kreis
und
Dreieck
wie
eine
Botschaft
des
Bauhauses
in
die
gotischen
Gewölbe.
Der
Besucher
geht
auf
einem
Teppich,
der
jedes
Geräusch
dämpft,
wie
durch
eine
schneeweiße
Schatulle
aus
lauter
Licht.
Ein
grandioses
Licht-
und
Raumerlebnis?
Sicher.
Aber
der
1974
in
Prag
geborene
und
inzwischen
in
Chicago
lebende
Künstler
will
mehr
als
kristallinklare
Kunst.
Tichy
denkt
sein
zentrales
künstlerisches
Material
Licht
als
Träger
politischer
Botschaften
und
Machtgesten.
Der
Künstler
fragt
nach
der
Rolle
des
Lichtes
in
der
Öffentlichkeit.
Er
erinnert
daran,
wie
im
Rumänien
des
1989
hingerichteten
Diktators
Nicolae
Ceaucescu
seinerzeit
landesweit
um
zehn
Uhr
abends
das
Licht
gelöscht
wurde.
Und
zitiert
das
Beispiel
der
amerikanischen
Kleinstadt
Gary,
Geburtsort
des
Pop
Stars
Michael
Jackson,
die
abends
in
der
Dunkelheit
versinkt,
weil
es
keine
Straßenbeleuchtung
gibt.
Der
Entzug
von
Licht
als
Zeichen
der
Herrschaft
:
An
diesem
Punkt
hakt
Tichy
ein.
Aber
wie
baut
man
eine
stabile
Brücke
von
abstrakter
Kunst
zu
manifester
Politik?
Tichy
möchte
das
Erbe
des
Bauhauses
mit
den
politischen
Konflikten
der
Gegenwart
verknüpfen.
Bauhaus-
Meister
László
Moholy-
Nagy
schickte
mit
seinem
ab
1922
entwickelten
„
Licht-
Raum-
Modulator″
das
Licht
auf
seine
schwerelose
Reise
durch
abgedunkelte
Räume
und
nahm
damit
vorweg,
was
später
in
der
Installationskunst
für
Furore
sorgen
sollte.
Dem
folgt
Tichy
sichtbar
nach.
So
weit,
so
solide.
Weniger
überzeugend,
weil
allzu
kleinteilig,
wirken
seine
Projekte,
mit
denen
er
versucht,
politische
Fragen
über
Lichteffekte
zu
konkretisieren.
Dabei
wirkt
der
Denkansatz
einer
Arbeit
wie
„
German
Nature″
zunächst
sehr
überzeugend.
Tichy
hat
im
Rahmen
studentischer
Projekte
die
bevorzugten
Musikstücke
von
Flüchtlingen,
die
jetzt
in
Deutschland
leben,
zusammentragen
lassen.
Die
komponierte
Youtube-
Tonspur,
die
auch
auf
Youtube
einsehbar
ist,
überträgt
er
in
Lichtsignale,
die
auf
einem
Dreieck
aus
Neonröhren
einen
flackernden
Takt
ergeben,
der
an
Videoinstallationen
des
amerikanischen
Kunststars
Bruce
Nauman
erinnert.
Die
Hitliste
der
Migranten
überzeugt
als
Kulturdokument
aus
der
Gegenwart,
Tichys
Lichtplastik
als
konsequent
gemachtes
Kunstwerk.
Aber
der
gegenseitige
Verweis,
der
von
der
Migration
zur
Kunst
laufen
soll,
funktioniert
so
zuverlässig
wie
ein
Wackelkontakt.
Jan
Tichys
Kunstprojekt
offenbart
das
unausweichliche
Dilemma,
in
das
Kunst
gerät,
wenn
sie
thematische
Anliegen
transportieren
soll,
ohne
sie
direkt
anzusprechen.
Tichy
hat
in
Osnabrück
immerhin
gleich
mehrere
Projekte
mit
Stadtbewohnern
im
Rahmen
der
„
Lichten
Momente″
angeschoben.
All
das
funktioniert
als
Stadtarbeit,
bleibt
zugleich
aber
auch
vage.
Dabei
findet
die
Ausstellung
ihre
Förderer.
Zu
dem
mit
rund
40000
Euro
veranschlagten
Ausstellungsbudget
tragen
das
Ministerium
für
Wissenschaft
und
Kultur
des
Landes
Niedersachsen
und
auch
das
renommierte
Artis
Grant
Program
bei.
Die
Lichtinstallation
in
der
Kunsthalle
rechtfertigt
diesen
Aufwand
allein.
Tichy
modelliert
mit
seinem
45
Minuten
dauernden
Licht-
Loop
den
Raum
wie
eine
einzige
Skulptur.
Kunsthallen-
Direktorin
Julia
Draganovic
fügt
mit
dieser
Arbeit
der
von
ihr
kuratierten
Reihe
künstlerischer
Reaktionen
auf
den
unverstellten
Raum
wieder
eine
sehenswerte
Lesart
hinzu.
Osnabrück,
Kunsthalle:
Jan
Tichy.
Installation
Neues
Rathaus.
Eröffnung:
Freitag,
18.
November,
18
Uhr.
Bis
8.
Januar
2017.
Di.
13–18
Uhr,
Mi.–
Fr.
11–18
Uhr,
Sa.,
So.
10–18
Uhr.
Soundperformance
von
Ayumi
Paul:
20.
November,
10–18
Uhr.
kunsthalle.osnabrueck.de
Eine
Bildergalerie
auf
noz.de/
kultur
Bildtexte:
Licht
ins
Dunkel:
Mit
seiner
Lichtinstallation
verwandelt
Jan
Tichy
die
Kunsthalle
in
eine
leuchtende
Skulptur.
Der
Künstler
als
Lichtmagier:
Jan
Tichys
L
Fotos:
Michael
Gründel
Osnabrück.
Sie
sehen
nach
Geiselnahme
oder
Terroranschlag
aus,
die
Menschen,
die
da
mit
dem
Rücken
zur
Wand
stehen
und
schwarze
Hauben
über
den
Kopf
tragen.
Doch
was
machen
sie?
Mit
einem
Filzstift
versuchen
sie,
hinter
sich
an
die
Wand
einen
Smiley
zu
zeichnen.
Wer
vorbeigeht,
freut
sich,
dass
er
in
dem
Video
nicht
mit
den
Problemen
dieser
Welt
konfrontiert
wird,
sondern
diese
durch
einen
einfachen
Trick
entschärft
sieht.
Zum
neunten
Mal
ist
man
in
der
Osnabrücker
Altstadt
vor
solchen
optischen
Überraschungen
nicht
sicher:
Ungewohnte
Bilder
flimmern
über
ausgesuchte
Fassaden
und
animieren
die
Besucher
des
Heger-
Tor-
Viertels,
stehen
zu
bleiben,
einzuhalten,
sich
mit
den
Videos,
projiziert
an
außergewöhnlichen
Plätzen,
auseinanderzusetzen.
Die
Smiley-
zeichnenden
Geiseln
stammen
übrigens
von
dem
italienischen
Medienkünstler
Filippo
Berta,
der
gern
den
Dualismus,
die
Gegensätze,
das
Für
und
Wider
in
unseren
Köpfen
aktiviert.
„
Lichte
Momente″
heißt
das
Projekt,
das
einen
Gegenpol
zum
geschäftigen
Vorweihnachtsrummel
bieten
soll.
Zwei
Medienkünstler
konnte
Initiatorin
und
Projektleiterin
Valérie
Schwindt-
Kleveman
in
diesem
Jahr
gewinnen,
ihre
Arbeiten
für
die
Outdoor-
Projektion
zur
Verfügung
zu
stellen.
Ob
die
Wölfe,
die
Filippo
Berta
in
einer
kargen
Landschaft
die
italienische
Flagge
symbolträchtig
zerfetzen
lässt,
oder
die
minutenlangen
entschleunigten
Bilder,
die
Jan
Tichy
aus
den
USA
mit
einer
feststehenden
Kamera
in
Sportarenen
oder
an
Kinderspielplätzen
filmte,
der
Betrachter
wird
herausgefordert.
Erstmals
schaffen
die
Outdoor-
Projektionen
eine
geografische
Klammer
zwischen
dem
Felix-
Nussbaum-
Haus,
wo
Ergebnisse
des
Projekts
„
Changing
Osnabrück″
gezeigt
werden,
und
der
Kunsthalle
Osnabrück,
wo
Jan
Tichy
mit
seinen
Videoarbeiten
inhaltlich
auf
die
gleichzeitig
startende
Ausstellung
„
Installation
Nr.
29
(Neues
Rathaus)
″
in
der
säkularisierten
Kirche
verweist.
Lichte
Momente,
Videokunst
von
Jan
Tichy
und
Filippo
Berta:
Heger
Tor
Viertel,
Felix-
Nussbaum-
Haus
und
Kunsthalle
Osnabrück.
19.
November
bis
8.
Januar,
täglich
von
17
bis
22
Uhr.
Bildtext:
Geiselnahme
oder
Terroranschlag?
Die
Videos
im
Heger-
Tor-
Viertel
animieren
zur
Auseinandersetzung.
Foto:
Pentermann
Autor:
Stefan Lüddemann, Tom Bullmann