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1.
Erscheinungsdatum:
18.11.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bund will Höhlen jetzt doch nicht verfüllen
Zwischenüberschrift:
Von Einsturzgefährdung kann keine Rede sein – Bima will sich aus der Verantwortung zurückziehen
Artikel:
Originaltext:
Die
Bima
will
die
Gertrudenberger
Höhlen
jetzt
doch
nicht
zuschütten.
In
Osnabrück
löst
diese
Nachricht
Erleichterung
und
zugleich
Empörung
aus.
Denn
die
Behörde,
die
noch
vor
wenigen
Monaten
Millionen
in
die
Zerstörung
des
Gangsystems
stecken
wollte,
wittert
nun
die
Chance,
sich
aller
Kosten
zu
entledigen.
Osnabrück.
Weil
das
unterirdische
Labyrinth
im
Zweiten
Weltkrieg
als
Luftschutzbunker
gedient
hat,
ist
der
Bund
noch
immer
verantwortlich
für
Sicherheit
und
Instandhaltung.
Zugleich
bemüht
sich
der
Verein
Gertrudenberger
Höhlen
um
ein
Zutrittsrecht,
doch
das
wird
ihm
seit
Jahren
verweigert.
Der
Plan,
die
geheimnisvolle
Welt
der
Stollen
für
Besucher
zu
öffnen,
liegt
auf
Eis.
Die
mehr
als
700
Jahre
alten
Höhlen
im
Gertrudenberg
stehen
als
Baudenkmal
unter
Schutz,
zugleich
läuft
ein
Verfahren,
sie
als
Naturdenkmal
zu
sichern.
Von
der
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
(Bima)
wurde
der
frühere
Luftschutzkeller
jedoch
als
Sicherheitsrisiko
angesehen.
Ein
bergtechnischer
Sachverständiger
aus
der
Oberfinanzdirektion
Münster
hatte
nach
einem
Ortstermin
im
Dezember
2012
bekundet,
das
mittelalterliche
Gangsystem
sei
einsturzgefährdet.
Ohne
diese
Aussagen
zu
prüfen,
kündigte
die
Bima
daraufhin
an,
die
unterirdischen
Hohlräume
mit
einer
Zementschlämme
zu
verfüllen.
Damit
hätte
sich
die
Bundesbehörde
in
Erfurt
ihrer
Unterhaltungspflicht
dauerhaft
entledigt,
aber
zugleich
ein
bedeutendes
Kulturdenkmal
dauerhaft
zerstört.
Bei
den
Höhlen
handelt
es
sich
um
einen
spätmittelalterlichen
Steinbruch
unter
Tage.
Gegen
die
Pläne
der
Bima
lief
der
Verein
Gertrudenberger
Höhlen
Sturm;
auch
die
Stadt
und
diverse
Politiker
erhoben
Einwände.
Aber
die
Bima
hielt
an
ihrem
Vorhaben
fest
und
weigerte
sich,
die
umstrittene
Stellungnahme
zu
veröffentlichen.
Zugleich
lehnte
sie
es
ab,
gemeinsam
mit
der
Stadt
ein
weiteres
Gutachten
in
Auftrag
zu
geben,
um
das
Risiko
eines
Tagesbruchs
seriös
auszuloten.
Am
Ende
ließ
die
Stadt
auf
eigene
Kosten
für
60
000
Euro
die
Standfestigkeit
der
Höhlen
untersuchen.
Ein
Gutachten
des
auf
bergtechnische
Expertisen
spezialisierten
Ingenieurbüros
Taberg
aus
Lünen
kam
zu
dem
überraschend
klaren
Ergebnis,
dass
keinerlei
Einsturzgefahr
bestehe.
Pfeiler
und
Deckschichten
seien
absolut
tragfähig,
in
einigen
Teilen
des
Gangsystems
könne
sich
aber
gelegentlich
ein
Stein
von
der
Decke
lösen,
was
bei
Führungen
unter
Tage
nicht
unproblematisch
sei.
Dieses
von
der
Stadt
initiierte
Gutachten
nimmt
die
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
jetzt
zum
Anlass,
sich
aus
der
Verantwortung
zu
verabschieden.
Bima-
Sprecher
Thorsten
Grützner
erklärte
auf
Anfrage
unserer
Redaktion,
seine
Behörde
habe
in
der
Vergangenheit
angenommen,
dass
durch
die
„
Ein-
und
Umbauten
für
Luftschutzzwecke″
während
der
NS-
Zeit
„
Gefahren
für
Gesundheit
und
Leben
von
Menschen″
entstanden
seien.
Als
zuständige
Instanz
„
nach
dem
Allgemeinen
Kriegsfolgengesetz
(AKG)
zur
Beseitigung
der
Gefahrensituation″
sei
die
Bima
für
eine
Verfüllung
der
Höhle
eingetreten.
Das
von
der
Stadt
Osnabrück
in
Auftrag
gegebene
Gutachten
weise
nun
aus,
dass
„
von
den
Ein-
und
Umbauten,
die
durch
das
ehemalige
Deutsche
Reich
vorgenommen
wurden,
keine
Gefahren
ausgehen″.
Etwaige
Risiken
gingen
allein
auf
das
seit
Jahrhunderten
bestehende
Höhlensystem
an
sich
zurück,
schreibt
Grützner.
Dafür
trage
der
Bund
aber
keine
Verantwortung.
Deshalb
werde
die
Bima
„
zukünftig
weder
Kontrollbefahrungen
noch
Sicherungsmaßnahmen
an
oder
in
der
Gertrudenberger
Höhle
vornehmen″
und
folglich
auf
die
Verfüllung
verzichten.
Mit
dem
neuen
Sachstand
will
sich
der
Betriebsausschuss
Immobilien-
und
Gebäudemanagement
am
kommenden
Dienstag
befassen.
Getagt
wird
nicht
öffentlich,
weil
neben
der
Stadt
zwei
private
Grundstückseigentümer
betroffen
sind.
Wilfried
Kley,
der
Vorsitzende
des
Vereins
Gertrudenberger
Höhlen,
nennt
das
Verhalten
der
Bima
„
haarsträubend″
und
„
unverfroren″.
Der
Staat
dürfe
sich
seiner
Verantwortung
nicht
durch
eine
Hinterlist
entziehen.
Mehr
über
die
Gertrudenberger
Höhlen
lesen
Sie
im
Internet
auf
www.noz.de
Bildtext:
Was
wird
jetzt
aus
den
Gertrudenberger
Höhlen?
Der
Bund
will
für
das
unterirdische
Gangsystem
keine
Verantwortung
mehr
übernehmen.
Aber
die
Höhlenforscher
(hier
ein
Archivbild)
haben
weiterhin
keinen
Zutritt.
Fotos:
Andreas
Stoltenberg
Kommentar
Versenkt
Zuerst
mal
die
gute
Nachricht:
Endlich
ist
die
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
von
ihrem
Plan
abgerückt,
das
Gertrudenberger
Loch
zu
verfüllen.
Gleichwohl
ist
es
ein
Armutszeugnis
für
eine
so
maßgebliche
Behörde,
dass
sie
dieses
mittelalterliche
Kulturdenkmal
auf
der
Basis
eines
fragwürdigen
Gutachtens
für
alle
Zeiten
zerstören
wollte.
Nur
weil
die
Stadt
Osnabrück
ein
renommiertes
Ingenieurbüro
eingeschaltet
hat,
wissen
wir
heute,
dass
absolut
nichts
dran
ist
an
der
Behauptung,
die
Höhlen
seien
einsturzgefährdet.
Die
Bima
war
nicht
einmal
bereit,
sich
an
den
Gutachterkosten
zu
beteiligen.
Aber
wild
entschlossen,
eine
Millionensumme
im
Kalkstein
zu
versenken.
Die
Stadt
Osnabrück
hat
den
Bund
also
vor
einer
teuren
Dummheit
bewahrt.
Da
dürfte
es
ja
wohl
selbstverständlich
sein,
die
Stadt
an
den
eingesparten
Kosten
zu
beteiligen.
Vom
Honorar
für
das
Gutachterbüro
gar
nicht
erst
zu
reden.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert