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1.
Erscheinungsdatum:
14.11.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Land Niedersachsen verkauft exklusive Villa
Zwischenüberschrift:
Uni-Gebäude wird privatisiert: Großes Interesse an einer ungewöhnlichen Immobilie
Artikel:
Originaltext:
Er
schimmert
noch
durch,
der
Glanz
vom
einstigen
Luxusleben,
aber
der
Niedergang
der
herrschaftlichen
Pracht
ist
unübersehbar.
Das
Land
Niedersachsen
verkauft
eine
denkmalgeschützte
Villa
am
Westerberg
von
1905
zum
Höchstgebot.
Mehr
als
100
Interessierte
haben
sich
schon
gemeldet.
Osnabrück.
Fast
400
Quadratmeter
Wohn-
und
Nutzfläche
stehen
zum
Verkauf,
dazu
kommt
noch
ein
riesiger
Keller.
Beim
Gang
durchs
Erdgeschoss
und
die
Beletage
kommen
Rundbögen,
edle
Holzverkleidungen
und
Schiebetüren
zum
Vorschein.
Im
Salon
glänzt
das
Parkett,
und
es
fällt
kaum
auf,
dass
nicht
Tapeten,
sondern
textile
Wandbespannungen
die
vertikalen
Flächen
schmücken.
Ein
Speiseaufzug
verbindet
die
herrschaftlichen
Räume
mit
der
Küche
im
Keller.
Und
das
Marmorbad
mit
Bleiverglasung
wirft
die
Frage
auf,
wer
sich
vor
100
Jahren
wohl
so
einen
Luxus
leisten
konnte.
Bei
genauer
Betrachtung
zeigen
sich
allerdings
etliche
Schäden,
die
nicht
mit
Materialien
aus
dem
Baumarkt
zu
beheben
sind.
Kanalrohre
verstopft
Die
Villa
an
der
Sedanstraße
4
stand
seit
1976
in
den
Diensten
von
Uni
und
Hochschule.
Bis
vor
einigen
Wochen
residierte
der
Asta
der
Universität
in
dem
einstmals
so
noblen
Domizil.
Doch
die
Nutzung
war
zuletzt
stark
eingeschränkt,
weil
die
Wurzeln
der
stattlichen
Bäume
die
Abflüsse
der
sanitären
Anlagen
verstopft
haben.
Mit
Dixi-
Klos
half
man
sich
einige
Monate
über
die
Runden,
inzwischen
hat
die
Uni
das
Gebäude
aber
an
das
Land
Niedersachsen
zurückgegeben.
Und
nun
ist
es
die
Aufgabe
von
Ralf
Kolchmeyer,
für
den
2100
qm
großen
Park
mit
dem
111
Jahre
alten
Baudenkmal
einen
möglichst
hohen
Preis
zu
erzielen.
So
eine
Villa
wie
die
vom
Westerberg
ist
auch
für
den
Immobilienspezialisten
aus
der
Oberfinanzdirektion
ein
ganz
besonderes
Schätzchen.
Die
Anzeige,
die
vor
einer
Woche
in
unserer
Zeitung
und
in
diversen
Internetportalen
erschienen
ist,
weckt
selbst
bei
Kaufinteressierten
aus
dem
Reihenhausmilieu
Begehrlichkeiten.
Bei
einem
Gutachtenwert
von
376
000
Euro
fangen
Familienväter
an
zu
rechnen,
wie
sie
sich
provisionsfrei,
mit
überschaubarem
Aufwand
und
optimistisch
kalkulierten
Mieteinnahmen
in
den
Besitz
dieses
repräsentativen
Prachtstücks
bringen
könnten.
Und
genau
diesen
Zahn
will
Ralf
Kolchmeyer
allen
Interessenten
ziehen,
die
vor
dem
Umgang
mit
siebenstelligen
Beträgen
zurückschrecken.
Geld,
Liebe
und
mehr
Etwa
20
Personen
habe
er
schon
überzeugt,
„
dass
es
sich
nicht
lohnt,
Zeit
da
reinzustecken″,
sagt
der
Verkaufsmanager
aus
dem
Landesliegenschaftsfonds
in
Bad
Iburg.
Acht
potenzielle
Käufer
hat
er
inzwischen
durch
alle
Räume
vom
Salon
bis
zum
Keller
geführt,
weitere
25
Besichtigungstermine
stehen
in
den
nächsten
Tagen
an.
Kolchmeyer
macht
seinen
Gesprächspartnern
unmissverständlich
klar,
dass
der
neue
Eigentümer
die
Villa
nur
nutzen
kann,
wenn
er
viel
Geld
und
Liebe
in
sein
neues
Heim
investiert,
zugleich
aber
auf
schwierige
Verhandlungen
mit
den
Baubehörden
eingestellt
ist.
„
Bei
dem
aufstehenden
Gebäude
handelt
es
sich
um
ein
Einzelbaudenkmal
mit
inneren
und
äußeren
zu
schützenden
Merkmalen″,
heißt
es
im
Exposé
der
Oberfinanzdirektion.
Denkmalschutz
überall
Der
Denkmalschutz
gelte
auch
für
Fenster,
Holzdecken
und
Wandbehänge,
sagt
Kolchmeyer,
für
die
Originalfliesen
in
Bad
und
Keller,
im
Zweifel
sogar
für
die
gusseisernen
Heizkörper,
denn
die
waren
zu
Beginn
des
20.
Jahrhunderts
fast
so
exklusiv
wie
eine
blaue
Mauritius.
An
einen
Stellplatz
oder
eine
Garage
mag
er
gar
nicht
denken:
Baurechtlich
gebe
es
da
ein
Problem,
bekennt
der
Immobilienprofi,
weil
der
schmiedeeiserne
Zaun
an
der
Sedanstraße
nicht
einfach
unterbrochen
werden
dürfe.
Aber
mit
Geschick
und
Hartnäckigkeit
werde
sich
ein
Weg
für
eine
zeitgemäße
Nutzung
finden.
Vor
100
Jahren
war
die
Villa
noch
nicht
von
einem
Park
umgeben,
sie
war
der
Blickfang
auf
dem
Betriebsgelände
der
Samenhandlung
Stahn
&
Finke.
Die
„
Osnabrücker
Central-
Saatstelle″
exportierte
und
importierte
Feld-
,
Gemüse-
,
Garten-
,
Gras-
und
Blumensamen,
wie
auf
einem
1911
verwendeten
Briefkopf
vermerkt
ist.
Und
das
Geschäft
florierte
offensichtlich.
Dafür
spricht
die
fast
schon
feudale
Pracht,
die
sich
die
Direktorenfamilie
ganz
privat
in
ihren
vier
Wänden
gönnte.
Bieten
und
überbieten
40
Jahre
nach
der
Umwidmung
durch
das
Land
Niedersachsen
kommt
es
jetzt
zur
Re-
Privatisierung
der
einstigen
Patriarchenvilla.
Bis
zum
15.
November
läuft
die
erste
Runde
im
Gebotsverfahren.
Die
ambitionierten
Bieter
bleiben
im
Rennen
und
bekommen
immer
wieder
Gelegenheit,
ihre
Mitbewerber
auszustechen.
Spätestens
im
Dezember
will
die
Oberfinanzdirektion
die
ganz
besondere
Immobilie
an
den
Mann
oder
an
die
Frau
gebracht
haben.
Könnte
ja
auch
ein
schönes
Weihnachtsgeschenk
sein,
meint
Ralf
Kolchmeyer.
Eine
Bildergalerie
zur
Villa
finden
Sie
unter
noz.de/
osnabrueck
Bildtexte:
Wer
bietet
mehr?
Für
das
Land
Niedersachsen
verkauft
Ralf
Kolchmeyer
diese
Villa
an
der
Sedanstraße.
Glänzendes
Parkett,
aufwendige
Deckenverkleidungen:
die
Villa
an
der
Sedanstraße
von
innen.
Nach
100
Jahren
immer
noch
ein
Schmuckstück:
das
Badezimmer
mit
schwarzen
Kacheln
und
Bleiverglasung.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert