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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
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Überschrift:
Stadt baut Elektrofahrrad-Verleih auf
Zwischenüberschrift:
Pedelec-Stationen sollen zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel bewegen
Artikel:
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Originaltext:
Schon 2017 wollen die Stadtwerke Osnabrück mit dem Aufbau eines eigenen Elektrofahrrad-Verleihs beginnen. Das voll automatisierte System soll mehr Menschen zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel bewegen.

Osnabrück. Geplant ist nach Informationen unserer Redaktion die Einrichtung von zunächst drei Stationen, an denen voraussichtlich 15 Pedelecs aufgestellt werden. Geeignete Standorte würden zurzeit ermittelt. Wir befinden uns in Gesprächen mit der Stadt″, sagt Werner Linnenbrink, Leiter der Abteilung Mobilitätsangebot beim Osnabrücker Verkehrsbetrieb.

Naheliegend seien Pedelec-Verleihstationen an wichtigen Bushaltestellen. Möglicherweise komme die Linie 41 (Voxtrup–Haste) dafür besonders infrage. Diese soll ab 2018 ausschließlich von E-Bussen bedient werden. Entlang der Strecke entstehen dann auch sogenannte Mobilpunkte: supermodern ausgestattete Drehscheiben des öffentlichen Nahverkehrs, mit Anschluss etwa an Stadtteilautos, Taxis und eines Tages wahrscheinlich sogar fahrerlose Shuttles.

Um auch den batteriebetriebenen Drahtesel in den ÖPNV einzubinden, erhalten die Stadtwerke Osnabrück finanzielle Unterstützung vom Bund. Das Wirtschaftsministerium gibt insgesamt 26 000 Euro zum Aufbau des hiesigen Pedelec-Verleihs dazu. Knapp 20 000 Euro davon sind für die Abstellanlagen bestimmt, gut 6000 Euro für die Räder. Das Geld stammt aus dem Anfang 2016 gestarteten Projekt 3connect″, das neue Angebote der Elektromobilität gezielt fördert.

15 Räder, 3 Stationen

Aber sind 15 Leihräder für die drittgrößte Stadt Niedersachsens nicht ein bisschen wenig? Linnenbrink beschwichtigt: Wir wollen bescheiden und vorsichtig an die Sache herangehen. Aufbauen und lernen, lautet das Motto.″ Das System soll für Osnabrück maßgeschneidert″ sein und könne im laufenden Betrieb gezielt erweitert werden nämlich dort, wo die Nachfrage am größten ist. Außerdem soll es ohne große Zuschüsse auskommen. Der Mehrwert für den Kunden stehe im Vordergrund. Das Fahrrad ist kein Feind des Busverkehrs. Wir wollen es als umweltfreundliches Verkehrsmittel in unser Portfolio aufnehmen und neue Anreize für eine ÖPNV-Nutzung schaffen″, erklärt der Stadtwerke-Chef.

In Mettingen ist ihm das 2012 schon einmal gelungen. Damals noch Geschäftsführer der Regionalverkehr Münsterland GmbH (RVM), schnürte Linnenbrink ein bundesweit einmaliges Paket aus preiswerter Busfahrkarte und Gratis-E-Bike und verdoppelte so binnen eines Jahres die Zahl der verkauften Abos. Gleichzeitig richtete er eine Schnellbus-Haltestelle mit angegliedertem Elektrofahrrad-Verleih ein. Woraufhin die Auslastung der Linie S10 nach Osnabrück bis 2013 um zehn Prozent stieg.

Wann das Mietrad-System in Osnabrück tatsächlich an den Start geht, ist nach Angaben der Stadtwerke noch offen. Ebenso die Frage, wie es technisch umgesetzt wird. Einem Vortrag, den Linnenbrink Ende Oktober bei den Nahverkehrstagen 2016 in Hamm hielt, ist jedoch zu entnehmen, dass der Verleih voll automatisiert sein soll. Die Pedelecs sollen rund um die Uhr zur Verfügung stehen und die Buchungen über die hauseigene Smartphone-App VOS Pilot″ laufen.

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Bildtext:
Elektrofahrräder für alle: Das kann der Pedelec-Verleih bieten, den die Stadtwerke Osnabrück planen.
Foto:
David Ebener

Kommentar
Starker Antritt

Elektrofahrräder für alle: Mit dem Aufbau eines eigenen Pedelec-Verleihsystems legen die Stadtwerke einen Gang zu beim Versuch, mehr Menschen in Osnabrück für umweltfreundliche Verkehrsmittel zu gewinnen. Wie gut das funktioniert, lässt sich beispielsweise in Mainz beobachten. Dort führte die kommunale Verkehrsgesellschaft MVG bereits 2012 einen stationsgebundenen Fahrradverleih ein. Allein 2015 machten die Mainzer und ihre Gäste mehr als eine halbe Million Mal davon Gebrauch. Nur in Hamburg sind es mehr.

Der Plan der Osnabrücker Stadtwerke, so ein Angebot auch bei uns zu schaffen, ist also mehr als vielversprechend. Zumal es noch einen Schritt weiter gehen und ähnlich wie seit 2014 etwa in der Weltmetropole Madrid statt herkömmlicher Drahtesel nur solche mit Elektromotor beinhalten soll. Damit lassen sich selbst Schinkelberg und Westerberg schnell und bequem bewältigen.
Autor:
Sebastian Stricker


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