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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Zoo vergrößert Geiervoliere für die Zucht
Zwischenüberschrift:
50 000-Euro-Spende überreicht
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Der Zoo Osnabrück kann demnächst sein erfolgreiches Geierzuchtprogramm fortsetzen. Die Haarmann-Stiftung Umwelt und Natur finanziert die Vergrößerung der Voliere für Mönchsgeier, in der bald wieder ein Geierpaar für Nachwuchs sorgen soll.

Osnabrück. Zoodirektor Michael Böer nennt die Geierzucht ein Symbol für unsere Arche-Noah-Struktur″. Vom Aussterben bedrohte Tierarten wie der Mönchsgeier werden im Zoo gezüchtet, nach Möglichkeit ausgewildert oder in andere Zoos für die Zucht abgegeben. Zwei Mönchsgeier aus dem Osnabrücker Zoo, die vor Jahren in Spanien und in Frankreich ausgewildert worden seien, hätten maßgeblich dazu beigetragen, die Population in den beiden Ländern wieder zu stabilisieren.

In der jüngsten Vergangenheit habe es mit der Zucht allerdings nicht mehr so geklappt, sagte Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Vogelkurator im Zoo. Das habe auch an der nicht mehr zeitgemäßen und kleinen Voliere gelegen. Ohne finanzielle Unterstützung hätte der Zoo die Voliere und den letzten Mönchsgeier abgeben müssen.

Mit der 50 000-Euro-Spende der Haarmann-Stiftung könne die Voliere auf mehr als das Doppelte vergrößert werden, ergänzte Revierleiterin Kirsten Bischoff: Ich freu mich tierisch.″ Die Mönchsgeier bekämen einen größeren und nach oben weiteren Flugraum, die Tierpfleger könnten in größerer Distanz zu den Bewohnern arbeiten und zum Beispiel die Voliere reinigen.

Der letzte Mönchsgeier, ein 28 Jahre altes Männchen, sei nach dem Tod des Weibchens vor wenigen Wochen noch sehr verunsichert. Das Zuchtweibchen litt an einem bösartigen Bindegewebstumor und starb bei der Operation. Ob nach Fertigstellung der Voliere im Sommer kommenden Jahres der Geier eine neue Partnerin bekomme oder ein neues, jüngeres Paar im Osnabrücker Zoo einziehe, hänge von der Zuchtbuchkoordinatorin ab, erläuterte Wulftange.

Das Zuchtpaar solle auf jeden Fall Gesellschaft von Waldrappen bekommen. Diese gänsegroßen Ibisse seien in Europa zu Hause gewesen, ehe sie von Menschen verdrängt und in einigen Gebieten vollständig ausgerottet wurden. Die Zuchtprogramme der europäischen Zoos seien eine Wiedergutmachung für das, was der Mensch der Natur angetan habe, betonte der Zoodirektor. Die Mönchsgeier zum Beispiel reagierten extrem empfindlich auf Umweltgifte.

Die Haarmann-Stiftung helfe gern, unterstrich der Vorstandsvorsitzende Antonius Fahnemann bei der Scheckübergabe vor der alten Geiervoliere: Die Tatsache, dass es sich auch noch um eine bedrohte Tierart handelt, bei der der Zoo sich an einem Zuchtprogramm inklusive Wiederauswilderungsmaßnahmen beteiligt, ist für uns als Natur- und Umweltstiftung natürlich besonders bedeutend.″

Ohne Spende kein Umbau

Seit der Gründung 2004 hat sich die Haarmann-Stiftung Umwelt und Natur zur Aufgabe gemacht, Projekte des Landschafts-, Tier- und Naturschutzes zu unterstützen. Hierzu zählen zumeist Renaturierungsprojekte oder Projekte, die Biotope schaffen und erhalten. Wir können hier im Zoo der Natur doppelt helfen: Wir unterstützen beim Erhalt einer Tierart, und die Zoopädagogen können Zoobesucher mithilfe der Mönchsgeier auf ihre Bedrohung auch durch uns Menschen aufmerksam machen″, sagte Fahnemann weiter.

Ohne die 50 000 Euro der Stiftung wäre der dringend notwendige Umbau zu diesem Zeitpunkt nicht möglich″, dankte Zoogeschäftsführer Andreas Busemann: Da wir uns so gut wie selbst über Eintrittsgelder, Spenden und Sponsoring finanzieren müssen, sind wir auf Förderungen angewiesen. Insbesondere bei Bauprojekten ist eine derartige Unterstützung besonders wichtig und dankenswert.″

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Bildtexte:
Ein Bild aus alten Tagen: Im Osnabrücker Zoo werden seit Jahren Geier gezüchtet, die entweder ausgewildert oder zur Zucht an andere Zoos weitergegeben werden. Das soll bald wieder so sein.
Mit den 50 000 Euro von der Haarmann-Stiftung kann die Voliere der Mönchsgeier im Zoo auf das Doppelte vergrößert werden. Bei der Scheckübergabe (von links): Zoodirektor Prof. Michael Böer, Vorstandsvorsitzender der Haarmann-Stiftung Antonius Fahnemann und Zoogeschäftsführer Andreas Busemann.
Fotos:
Archiv/ Zoo Osnabrück, Elvira Parton
Autor:
Ulrike Schmidt


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