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1.
Erscheinungsdatum:
26.10.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie Schulen mit Drohungen umgehen
Zwischenüberschrift:
Nach Terror-Mail: Diskussionen über angemessene Information der Eltern
Artikel:
Originaltext:
Sollten
Schulen
die
Kinder
und
Eltern
über
Terrordrohungen
schnell
und
umfassend
informieren,
auch
wenn
es
sich
um
Fälschungen
handelt?
Die
Droh-
Mail,
die
vorige
Woche
vier
Osnabrücker
Gymnasien
erreichte,
hat
eine
Debatte
über
die
Informationspolitik
ausgelöst.
Ein
Experte
für
Krisenkommunikation
empfiehlt
Zurückhaltung.
Osnabrück.
Ein
Unbekannter
hatte
am
Montag,
17.
Oktober,
eine
gleichlautende
Mail
an
zahlreiche
Schulen
bundesweit
verschickt.
Er
kündigte
darin
eine
Gewalttat
für
10
Uhr
an.
Die
Polizei
entlarvte
die
Mail
schnell
als
leere
Drohung.
Die
Nachricht
verbreitete
sich
in
den
sozialen
Medien
rasend
schnell.
Eltern
vermissten
aber
eine
aufklärende
Mitteilung
der
Schulen
oder
der
Landesschulbehörde.
Der
Experte
für
Krisenkommunikation
Pietro
Nuvoloni
empfiehlt
in
solchen
Situationen:
„
Nach
Abschätzung
der
Gefahrensituation
kommt
es
darauf
an,
die
Information
an
die
unmittelbar
Beteiligten
gezielt
zu
steuern.″
Nuvoloni
ist
Chef
von
„
Dictum
Media″,
einer
Agentur
für
Krisenkommunikation,
die
große
Unternehmen
in
Notlagen
berät.
Eine
ungesteuerte
Kommunikation
kann
seiner
Meinung
nach
zu
Panik,
Hysterie
und
unkontrollierten
Handlungen
führen.
Kurzes
Schreiben
Die
Ängste
der
Eltern
müssten
die
Schulen
ernst
nehmen,
den
Sachverhalt
aber
auch
in
eine
Verhältnismäßigkeit
setzen,
so
der
Krisenexperte.
Ein
kurzes
erläuterndes
Schreiben
an
die
Eltern
sei
in
diesem
Fall
ausreichend.
Im
Schreiben
sollte
deutlich
werden,
dass
„
die
Schuleinrichtung
alles
unternimmt,
um
eine
potenzielle
Gefährdungslage
abzuwenden
und
die
Sicherheit
der
Schülerinnen
und
Schüler
zu
gewährleisten″,
so
Nuvoloni.
Hätten
die
Schulen
Stellungnahmen
auf
Facebook
veröffentlichen
sollen,
um
Eltern
und
Schüler
über
die
Lage
aufzuklären?
Nuvoloni
sagt
Nein:
„
Ein
Posten
auf
Social-
Media-
Plattformen
hielte
ich
in
diesem
Fall
für
falsch,
weil
es
dem
Vorfall
eine
unverhältnismäßig
hohe
Bedeutung
zubilligen
würde.″
Soziale
Netzwerke
seien
Beschleuniger
von
Informationen.
Auch
hier
gelte
es,
wichtige
Informationen
zunächst
nur
an
diejenigen
zu
richten,
die
unmittelbar
Beteiligte
seien.
Generell
solle
bei
solchen
Fällen
eine
restriktive
Informationspolitik
betrieben
werden,
damit
möglichen
Nachahmern
keine
Plattform
geboten
werde.
Die
vier
betroffenen
Osnabrücker
Gymnasien
handelten
so.
Josef
Krotzek,
Leiter
des
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasiums,
informierte
Schüler
und
Eltern
zunächst
nicht,
weil
er
keine
„
unnötige
Sorge
und
Panik
auslösen″
wollte.
Er
entschied
sich,
keinen
Rundbrief
an
die
Eltern
zu
schreiben.
Weil
die
„
Beunruhigung
nicht
so
groß″
gewesen
sei
und
weil
er
wusste,
dass
bald
die
Elternratssitzung
stattfinden
würde.
Krotzek
informierte
den
Schulvorstand.
„
Unnötige
Sorge″
Aus
der
Schülerschaft
habe
es
akut
und
an
den
darauffolgenden
Tag
keine
Anfragen
gegeben,
das
Thema
sei
nicht
weiter
in
den
Klassen
besprochen
worden.
Am
Folgetag
hätten
zwei
beunruhigte
Eltern
angerufen,
denen
habe
er
die
Situation
erklärt.
Eine
Mutter
soll
ihr
Kind
am
Dienstag
nicht
zur
Schule
geschickt
haben.
Das
Sekretariat
der
Schule
habe
die
Drohmail
erst
gegen
halb
9
Uhr
entdeckt.
Als
der
Schulleiter
sich
bei
der
Polizei
meldete,
war
dort
schon
bekannt,
dass
mehrere
Schulen
in
ganz
Deutschland
betroffen
waren.
Für
den
Terrorfall
gebe
es
ein
Faltblatt,
das
die
wichtigsten
Schritte
auflistet
und
den
Lehrern
vorliegt.
Darunter
die
Punkte:
Polizei
anrufen,
Türen
schließen,
Schränke
vor
die
Türen
schieben,
Verstecken
in
nicht
einsehbaren
Winkeln.
Anfang
des
Schuljahres
sei
besprochen
worden,
was
im
Falle
eines
Amoklaufes
zu
tun
sei.
Die
Polizei
habe
davon
abgeraten,
den
konkreten
Fall
einer
Terrorbedrohung
in
der
Schule
zu
üben,
da
es
Ängste
schüren
könnte,
sagt
der
Schulleiter.
Das
Sekretariat
des
Ratsgymnasiums
entdeckte
die
Mail
bereits
kurz
vor
halb
sieben
Uhr,
Polizei
und
Landesschulbehörde
seien
informiert
worden,
so
Schulleiter
Lothar
Wehleit.
Um
kurz
nach
sieben
Uhr
sei
von
ihm
das
Krisenteam
einberufen
worden.
Die
E-
Mail
sei
zu
dem
Zeitpunkt
sehr
ernst
genommen
worden,
weil
darin
eine
Verbindung
zu
IS-
Aktivitäten
angedeutet
war.
Außerdem
habe
man
noch
nicht
geahnt,
dass
viele
Schulen
einen
ähnlichen
Brief
erhalten
hatten.
Der
Schulleiter
informierte
den
Vorsitzenden
des
Schulelternrats.
Um
halb
neun
kam
von
der
Polizei
der
Hinweis,
dass
auch
andere
Schulen
betroffen
waren.
Damit
sei
klar
gewesen,
dass
eine
Evakuierung
voraussichtlich
nicht
notwendig
werden
würde.
Der
Schulleiter
setzte
das
Lehrerkollegium
in
Kenntnis.
Vor
den
Schülern
hielt
sich
die
Schulleitung
erst
mal
bedeckt.
Die
Landesschulbehörde
hatte
die
Schule
angewiesen,
dass
um
10
Uhr,
für
die
Zeit,
die
in
dem
Drohbrief
genannt
war,
der
schulinterne
Notfallplan
ausgelöst
werden
sollte.
Diese
Anweisung
habe
das
Ratsgymnasium
für
eine
halbe
Stunde
befolgt.
Die
Schüler
hätten
dadurch
Kenntnis
davon
erhalten,
dass
etwas
vorgefallen
war.
Details
konnten
die
Lehrer
aber
den
Schülern
zu
dem
Zeitpunkt
noch
nicht
sagen.
Wenige
Nachfragen
Am
Nachmittag
schickte
der
Schulleiter
eine
E-
Mail
mit
einer
Schilderung
der
Ereignisse
an
die
Klassenelternratsvorsitzenden.
Diese
leiteten
die
Mail
an
die
Eltern
weiter,
so
Wehleit.
Das
sei
der
schnellste
Weg
gewesen,
Eltern
und
Schüler
zu
informieren.
Noch
bevor
jene
Mail
rausging,
hätte
„
nur
eine
Handvoll
Eltern″
am
Montag
angerufen,
um
sich
zu
den
Ereignissen
um
den
Drohbrief
zu
erkundigen.
Wenige
Nachfragen
habe
es
am
Dienstag
gegeben.
Das
Gymnasium
Carolinum
informierte
die
Mitglieder
des
Schulelternrats
am
Mittwoch
über
den
Vorfall.
Der
Vorfall
habe
aber
nicht
an
erster
Stelle
der
Tagesordnung
gestanden.
„
Wir
wollten
keine
Aufgeregtheit.
Die
Eltern
waren
überwiegend
einverstanden
mit
unserer
Vorgehensweise.
Sie
waren
nicht
übermäßig
besorgt
und
fanden,
dass
sich
die
Schule
richtig
verhalten
habe″,
sagte
Schulleiter
Helmut
Brandebusemeyer.
Die
Schüler
habe
man
in
den
jeweiligen
Klassen
nicht
informiert.
Das
Gymnasium
„
In
der
Wüste″
hatte
ebenfalls
eine
Terrordrohung
per
Mail
erhalten,
wollte
sich
dazu
aber
nicht
weiter
äußern.
Verdeckte
Polizei
Polizisten
in
Zivil
sicherten
die
betroffenen
Schulen
an
jenem
Montag.
Die
Schüler
hätten
davon
meist
nichts
gemerkt,
so
eine
Polizeisprecherin.
Die
Landesschulbehörde
stand
in
engem
Kontakt
zur
Polizei:
„
In
Abstimmung
mit
der
Polizei
hat
keine
Evakuierung
der
Gebäude
stattgefunden″,
sagte
Bianca
Schöneich,
Pressesprecherin
der
niedersächsischen
Landesschulbehörde.
Bildtext:
Auch
das
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasium
in
Osnabrück
erhielt
am
17.
Oktober
einen
Drohbrief
per
E-
Mail.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Claudia Scholz