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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Menschenhelfer, Lebensmittelretter
Zwischenüberschrift:
Vor 20 Jahren wurde die Osnabrücker Tafel gegründet – Samstag Jubiläumsfest
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Mit der Idee, Überfluss an Bedürftige″ zu verteilen, wandten sich im Mai 1996 Gerda Haberstroh und Bärbel Hahm an die NOZ. Der Aufruf stieß auf große Resonanz. Schon wenig später wurde der Verein Osnabrücker Tafel gegründet. Das Jubiläum wird am 1. Oktober auf dem Domhof begangen.

Osnabrück. Ansturm auf die Osnabrücker Tafel″, schrieb die NOZ″ nach der Eröffnung am 29. November 1996: Am ersten Tag holten 95 Hilfsbedürftige Waren für 265 Menschen. Am zweiten Tag kamen 53 am dritten 65 in die damaligen Räume an der Möserstraße. Oft bildeten sich auf dem Bürgersteig lange Warteschlangen. Deshalb zog die Tafel mit Unterstützung der Stadtwerke Mitte 1998 zur Luisenstraße um. Sieben Jahre später eröffnete der Verein im ehemaligen Veterinäramt an der Schlachthofstraße seine Zentrale.

Dort schlägt das Herz der Tafel, die inzwischen sieben Außenstellen in Georgsmarienhütte, Dissen, Eversburg, Bramsche, Belm, Wallenhorst und der Dodesheide betreibt.

Heute versorgt die Tafel wöchentlich 3500 Personen mit Lebensmitteln. Darunter sind rund 150 Kunden, die alt, krank oder behindert sind und deshalb vom privaten Bringedienst beliefert werden. Hinzu kommt die Kindertafel, die in 19 Schulen und Einrichtungen belegte Brote, Frühstückszutaten und Obst verteilt und damit täglich bis zu 400 Kinder versorgt. Auch soziale Einrichtungen wie das Frauenhaus oder die Kindermahlzeit erhalten Lebensmittel von der Tafel.

Abgegeben werde nur Ware, die wir auch essen würden″, wie es seit der Anfangszeit von allen Vorstandsmitgliedern heißt. Die Würde der Tafelkunde werde geachtet. Der 1. Vorsitzende Hermann Große-Marke betont aber auch die andere wichtige Aufgabe der Tafeln neben der Versorgung Bedürftiger: Wir sind Lebensmittelretter.″

Gut 300 Ehrenamtliche rund um den Vorstand sorgen dafür, dass alles wie am Schnürchen klappt. Viele sind schon lange dabei. Aber auch einige ehemalige Kunden sind inzwischen als Helfer dabei. Das Herz der Verwaltung ist Birgitta Marquardt-Meer, die wie einige Fahrer zu den wenigen hauptamtlichen Mitarbeitern gehört. Sie alle bleiben gelassen, auch wenn manchmal unerwartet größere Spenden abgeliefert werden. Das kann eine Lkw-Ladung Wassermelonen sein oder Tausende tiefgekühlte gebratene Entenkeulen, die vom Weihnachtsgeschäft übrig geblieben sind.

Die Osnabrücker Tafel als verlässlicher Abnehmer hat auch viele verlässliche Spender, Lebensmittelkonzerne ebenso wie Discounter. Allerdings, so erzählen der 1. Vorsitzende Hermann Große-Marke und seine Stellvertreterin Edith Lücke, sind die Anbieter weit verstreut in und um Osnabrück. Das bedeute nicht nur, dass die fünf Fahrzeuge ständig unterwegs seien, das bedeute auch mehr Kilometer und mehr Verschleiß der Transporter im Dauereinsatz. Immer öfter seien kostspielige Reparaturen nötig.

Die Osnabrücker Tafel braucht deshalb dauerhaft nicht nur Sach-, sondern auch Geldspenden. Davon werden die laufenden Betriebskosten bestritten, es werden aber auch Lebensmittel wie Molkereiprodukte zugekauft, die selten gespendet, aber immer benötigt werden.

Helfen kann jeder am kommenden Samstag von 10 bis 15 Uhr, wenn die Tafel auf dem Domhof selbst gemachte Marmelade und selbst gestrickte Socken gegen eine Spende abgibt. Auch Kaffee und Kuchen und Schmalzbrote werden angeboten. Das kulturelle Rahmenprogramm gestalten Cronemeyers Jazzkränzchen aus Bad Iburg, die Gruppe Effata″ aus Hollage und die Borgloher Tanzgruppe Funky Gaga′s. Das Jubiläum fällt passenderweise auf den Tafeltag, der jeweils am 1. Oktober begangen wird.

Bioldtext:
Eingeschworenes Team (von links): Kerstin und Lena Nielsson, Elisabeth Möllenkamp, Edith Lücke und Anni Badeda arbeiten seit zwölf Jahren montags zusammen. Sie sortieren Obst und Gemüse, das auch an die Außenstellen geht.
Die Fahrer Darius Chomatowski, Heinrich Meier und Reiner Nieberg (von links) entladen einen Lkw. Verteilt wird nur, was noch bedenkenlos gegessen werden kann.
Fotos:
Jörn Martens, David Ebener
Autor:
Ulrike Schmidt


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