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1.
Erscheinungsdatum:
28.09.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Pleite-Verleger bricht sein Schweigen
Zwischenüberschrift:
Strafprozess gegen Ex-Chef der Sonntagszeitung fortgesetzt – Angeklagter verweist auf Serie von Schicksalsschlägen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Strafprozess
gegen
den
Ex-
Zeitungsherausgeber
Norbert
Fuhs
geht
in
die
20.
Woche.
Das
Gericht
arbeitet
sich
akribisch
durch
die
171
Fälle,
die
die
Staatsanwaltschaft
Oldenburg
zur
Anklage
gebracht
hat.
Immer
geht
es
um
die
Kernfrage:
Hat
der
Ex-
Verleger
die
Medienbrief-
Interessenten
in
die
Irre
geführt
und
über
die
Risiken
der
Geldanlage
im
Unklaren
gelassen?
Fuhs
schweigt
beharrlich
dazu.
Doch
nun
hat
er
doch
geredet
–
über
eine
schwere
persönliche
Krise,
ausgelöst
von
gesundheitlichen
Problemen,
Unglücken
und
einer
brutalen
Gewalttat
gegen
ihn.
In
dieser
depressiven
Phase
habe
er
sein
Unternehmen
nicht
so
führen
können,
wie
es
erforderlich
gewesen
wäre.
Er
habe
sich
vieler
Widerstände
erwehren
müssen.
So
hätten
Banken
in
der
Region
ihm
die
Zusammenarbeit
verweigert,
nicht
einmal
Konten
hätten
sie
für
ihn
anlegen
wollen.
Fragen
des
Gerichts
und
der
Staatsanwalt
zu
seiner
Einlassung
beantwortete
Fuhs
zunächst
nicht.
Seine
Verteidigerin
nahm
die
Fragen
der
Wirtschaftsstrafkammer
und
des
Staatsanwaltes
auf.
Ihr
Mandat
werde
in
einer
der
nächsten
Verhandlungstage
dazu
Stellung
nehmen.
Dem
Staatsanwalt
waren
die
Aussagen
des
Angeklagten
„
zu
unkonkret″.
Er
wüsste
gern
genauer,
wie
sich
diese
Serie
von
„
Krank-
heiten,
Unfällen
und
Katastrophen″
ausgewirkt
habe,
sagte
der
Ankläger.
Dass
Banken
ihm
kein
Konto
einrichten
und
keinen
Kredit
gewähren
wollten,
könne
doch
auch
die
Ursache
darin
haben,
„
dass
die
Banken
die
Bilanzen
kannten″.
Der
Vorsitzende
Richter
schob
eine
Frage
zum
Geschäftsführergehalt
nach:
2011
soll
Fuhs
von
einem
Monat
auf
den
anderen
sein
Gehalt
als
Geschäftsführer
der
Enorm
Verlagsgesellschaft
von
4500
Euro
brutto
auf
9000
Euro
verdoppelt
haben.
„
Wenn
das
stimmt,
was
war
der
Grund?
″,
fragte
der
Richter.
Laut
Bundesanzeiger
schloss
die
Enorm
Verlagsgesellschaft
das
Jahr
2011
mit
einem
Verlust
von
700
577
Euro
ab.
Der
nicht
durch
Eigenkapital
gedeckte
Fehlbetrag
summierte
sich
zu
dem
Zeitpunkt
auf
rund
6,
3
Millionen
Euro.
Die
Staatsanwaltschaft
wirft
dem
Ex-
Verleger
vor,
als
Geschäftsführer
der
Enorm
Verlagsgesellschaft
mbH
ein
betrügerisches
Schneeballsystem
betrieben
zu
haben.
Weil
das
Geschäft
mit
der
kostenlosen
„
Osnabrücker
Sonntagszeitung″
seit
2001
keine
Gewinne
mehr
abwarf,
hat
Fuhs
laut
Anklage
mit
der
Herausgabe
immer
neuer
Medienbriefe
im
Wert
von
jeweils
5000
Euro
den
Betrieb
aufrechterhalten
und
sich
auch
selbst
bereichert.
Außerdem
soll
Fuhs
sich
der
Insolvenzverschleppung
schuldig
gemacht
haben.
Die
Anleger
lockte
Fuhs
mit
„
Renditen″
von
über
sechs
Prozent
pro
Jahr.
So
auch
eine
Ärztin
aus
Osnabrück,
die
wie
viele
andere
Geldgeber
durch
Anzeigen
in
der
„
Sonntagszeitung″
auf
diese
vermeintlich
sichere
Anlageform
aufmerksam
wurde.
Sie
habe
diese
Werbung
über
mehrere
Jahre
verfolgt
und
angenommen,
dass
es
sich
um
eine
solide
Sache
handele.
„
Ich
dachte,
in
Osnabrück
sind
seriöse
Geschäftsleute,
und
Herr
Fuhs
machte
einen
seriösen
Eindruck″,
sagte
die
Medizinerin.
Sie
habe
eine
risikofreie
Anlage
gewollt.
Über
den
Vertragsinhalt
und
den
Charakter
eines
Medienbriefes
sei
nicht
gesprochen
worden
– „
nie″
über
die
stille
Beteiligung
und
„
nie″
über
ein
mögliches
Verlustrisiko.
Fünf
Medienbriefe
haben
die
63-
Jährige
und
ihr
Sohn
besessen,
25
000
Euro
Einlage
sind
weg.
Sogar
45
000
Euro
hat
ein
Rentner
aus
Hagen
verloren,
weil
er
den
Zusicherungen
des
Verlegers
vertraute.
Im
Zivilverfahren
bekam
er
recht,
wie
er
als
Zeuge
im
Strafverfahren
sagte.
In
erster
und
zweiter
Instanz
verurteilten
die
Gerichte
den
Verleger,
die
Einlagen
zurückzuerstatten.
Aber
das
Geld
ist
nicht
mehr
da.
Viele
Ältere
sind
unter
den
Geschädigten.
Oft
sind
es
Erbschaften
oder
Ausschüttungen
aus
Lebensversicherungen,
die
in
Medienbriefe
investiert
wurden
und
nun
vernichtet
sind.
Ein
68-
jähriger
Osnabrücker
hielt
noch
an
seinen
Medienbriefen
fest,
als
die
„
Neue
Osnabrücker
Zeitung″
Ende
Mai
2013
erstmals
über
die
Schieflage
der
Enorm
Verlagsgesellschaft
berichtete.
Herr
Fuhs
habe
ihn
beruhigt,
sagte
der
Mann
als
Zeuge
vor
Gericht.
An
den
Meldungen
sei
nichts
dran,
„
die
wollen
mich
nur
fertigmachen″,
habe
Fuhs
geantwortet.
Der
Zeuge:
„
Ich
habe
ja
nicht
ahnen
können,
dass
die
Bilanzen
gefälscht
sind.″
Lesen
Sie
die
Hintergründe
auf
noz.de
Bildtext:
Bis
Januar
2014
erschien
die
kostenlose
„
Osnabrücker
Sonntagszeitung″
einmal
pro
Woche.
Foto:
Archiv/
Jörn
Martens
Autor:
hin