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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Schlittschuhlaufen auf dem Ledenhof
Zwischenüberschrift:
Schausteller bauen synthetische Bahn auf – 1. Osnabrücker Eisstock-Wettbewerb
Artikel:
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Originaltext:
Eislaufen auf dem Ledenhof: Die Idee von vier Osnabrücker Schaustellern wird was. Die Stadt ist einverstanden. Start ist am Donnerstag, 17. November.

Osnabrück. Schausteller Bernhard Kracke ist von dem Konzept so überzeugt, dass er zusammen mit drei Kollegen aus der Branche die Firma Eiszauber GmbH gegründet und eine Eisbahn von einem Schweizer Hersteller gekauft hat. Der Witz an der Sache: Es ist eine synthetische Eisbahn, die nicht gekühlt werden muss. Es fallen keine Stromkosten an, es bedarf keiner Platz raubenden Kühlaggregate, die auch noch die ganze Nacht über Lärm machen würden. Auf dem Ledenhof käme das wegen des benachbarten Altenheims auch nicht gut an. Auch deshalb will die Stadt grünes Licht für die, wie Kracke sie nennt, grüne Eisbahn″ geben. Letzte Details werden zurzeit geklärt.

Die von Banden umschlossene Bahn ist 12 mal 24 Meter groß und besteht aus Kunststoff, dessen Eislaufeigenschaften dem des natürlichen Produkts nahezu identisch sein soll. Wir haben es selbst ausprobiert″, sagt Bernhard Kracke, man läuft darauf wie auf Eis.″ Es gibt angeblich nur einen Unterschied: Der Kunststoff ist nicht kalt. Beim Schlittschuhlaufen entsteht unter den Kufen ein Wasserfilm, der das Gleiten ermöglicht. Die synthetische Bahn verwendet das gleiche Prinzip: Es entsteht eine dünne Schmierschicht. Kracke sagt, amerikanische Eishockeyprofis nutzten solche Bahnen privat fürs Training und zum Spaß.

Der Eiszauber soll am Donnerstag, 17. November, beginnen. Im Internet läuft bereits ein Countdown. Die Benutzung wird nach Krackes Worten kostenlos sein. Wer Schlittschuh braucht, kann sie vor Ort (drei Euro für 90 Minuten) ausleihen. Geld verdienen wollen die Betreiber mit dem Drumherum, mit den Getränken und Speisen, die in dem kleinen Budendorf auf dem Ledenhof angeboten werden. Die Bahn wird überdacht sein. Norddeutsches Schmuddelwetter wird also das Eislaufvergnügen nicht beeinträchtigen. Die Bahn ist in der Woche von 12 Uhr bis 21.30 Uhr in Betrieb, freitags und samstags darf bis 22 Uhr gelaufen werden.

Wie fühlt sich das an?

Der innerstädtische Eis-Spaß in der Vorweihnachtszeit erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit. Natureisbahnen werden zum Beispiel in Georgsmarienhütte, Ibbenbüren und Lingen aufgebaut. Bernhard Kracke hofft auf den Neugiereffekt: Viele Leute wollen bestimmt mal ausprobieren, wie es ist, auf Kunststoff zu laufen″, sagt der Schausteller.

Auch Eisstockschießen ist auf dem Feld möglich. Die Schausteller rufen zusammen mit der Agentur Schäfer Events & Medien zum ersten Osnabrücker Eisstock-Wettbewerb um den Giersch-Cup 2016″ auf. Teilnehmen können Mannschaften mit mindestens vier und maximal sieben Spielern. Jeweils vier Mannschaften ermitteln in der Vorrunde einen Tagessieger, der eine Runde weiter- kommt. Geplant sind 16 Vorrundenspieltage. Es folgen das Halbfinale und das Finale.

Das Siegerteam erhält den Giersch-Cup″ und Sponsorenpakete. Das Startgeld beträgt 30 Euro. Anmeldungen bis zum 14. November an: eisstockschiessen@ agentur-allesbestens.de, Telefon: 05 41/ 58 05 11 30.

Bildtext:

Synthetische Eisbahn: Schausteller bauen eine solche Bahn zur Weihnachtszeit auf dem Ledenhof auf. Die Nutzung wird kostenlos sein. Das Foto entstand in Rio de Janeiro während der Olympischen Spiele. Foto: Glice

Kommentar

Reizvolles Gesamtpaket

Der Eiszauber auf dem Ledenhof hat mit dem Weihnachtsmarkt unmittelbar nichts zu tun. Und doch sind beide Events Teil eines Ganzen: Osnabrücks Anziehungskraft auf Besucher aus dem weiteren Umland wird in der Verbindung beider noch größer.

Nun wird die synthetische Bahn gewiss nicht die Massen aus ganz Norddeutschland anlocken. Aber sie wird das Gesamtpaket ergänzen und einen weiteren Anreiz liefern, in die Stadt zu kommen als Gruppe zum kleinen sportlichen Wettstreit im Eisstockschießen oder allein, um dem Treiben auf dem gar nicht kalten Eisfeld zuzusehen.

Was bei der Maiwoche so schwierig zu sein scheint, gelingt beim weihnachtlichen Eventmanagement offenbar ohne Probleme. Private Investoren riskieren etwas, nehmen Geld in die Hand und setzen neue Reizpunkte. Jetzt mit der Eisbahn, im nächsten Jahr vielleicht auch mit einer Erweiterung des Weihnachtsmarktes zum Rosengarten, einem bisher unterschätzten Hinterhof des Marktplatzes.
Autor:
Wilfried Hinrichs


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