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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
„Fussel″ wird mit Eigelb groß
Zwischenüberschrift:
Tierpfleger zieht im Zoo Flamingo-Nachwuchs auf
Artikel:
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Originaltext:
Der Zoo Osnabrück freut sich über Nachwuchs: Flamingo-Küken Fussel″ erblickte Ende Juli die Welt und wird zur Zeit per Hand aufgezogen. Das drei Monate alte Jungtier erfreut sich bester Gesundheit und soll in den kommenden Wochen auch für Besucher zu sehen sein.

Osnabrück. Vier- bis fünfmal täglich haben wir Fussel in den ersten paar Wochen gefüttert″, erklärt Andreas Wulftange die Handaufzucht vom zooeigenen Flamingo-Nachwuchs. Der wissenschaftliche Mitarbeiter des Zoos Osnabrück hat sich in den ersten Monaten um die Aufzucht des Sprösslings gekümmert und auch die Geburt vom Neuankömmling begleitet. Das Schlüpfen hat fast von allein geklappt. Da musste ich nur ein bisschen nachhelfen″, erzählt Wulftange. Nach rund 30 Tagen in der Brutmaschine erblickte das Küken am 21. Juli das Licht der Welt und entwickelt sich nach Aussage von Ziehvater Wulftange prächtig.

In Pulverform

Anders als noch vor einigen Jahren gestaltet sich die Aufzucht per Hand heutzutage deutlich unkomplizierter. Aufgrund der fehlenden Muttermilch, der sogenannten Kropfmilch, die zu großen Teilen aus Proteinen und Fett besteht, wird mittlerweile Eigelb als Alternative eingesetzt, um die Jungtiere beim Wachstum zu unterstützen. Das Eigelb haben wir in Pulverform bekommen und mit Wasser vermischt, sodass eine milchähnliche Konsistenz entsteht″, so Wulftange. In den vergangenen Wochen wurde die Eigelbzufuhr stetig reduziert und die Fütterung mit Flamingo-Pellets, einem Gemisch aus verschiedenen Pflanzenarten, Fischmehl, Sojaöl, Vitaminen und Mineralstoffen, erhöht.

Die Handaufzucht des Flamingo-Babys hat durchaus eine existenzielle Grundlage, um die Eier und später auch die Jungtiere vor natürlichen Fressfeinden wie Mardern zu schützen. Dabei sei die Aufzucht durch die Eltern unproblematischer und sinnvoller, in diesem speziellen Fall jedoch nicht zu gewährleisten gewesen. Viele Gehege sind nicht vollständig von der Umwelt abgeschottet. Es lässt sich daher nicht vermeiden, dass diese Wildtiere hin und wieder in Gehege eindringen″, heißt es vonseiten des Zoos. Erstmals in diesem Jahr haben die rund 30 erwachsenen Flamingos für Nachwuchs gesorgt, auch wenn die Ausbeute mit Jungtier Fussel hinter den Erwartungen des Tierparks zurückblieb.

Im Moment können wir das Geschlecht des Flamingo-Kükens noch nicht erkennen, da sich weibliche und männliche Flamingos äußerlich sehr ähnlich sehen″, so Wulftange. In einigen Wochen will der Zoo Osnabrück, anhand eines DNA-Tests das Geschlecht des Jungtieres bestimmen, sobald sich Fussel ausreichend entwickelt hat″, wie Pressesprecherin Lisa Josef erklärte. Bis dahin soll sich auch das sehr weiche Daunenkleid des Jungtieres, dem der Flamingo-Nachwuchs seinen Namen zu verdanken hat, gefestigt haben.

Mittlerweile befindet sich der Sprössling auf Tuchfühlung mit seinen erwachsenen Artgenossen, um Gerüche und Laute der Blutsverwandten aufzusaugen, auch wenn sich Fussel mit einem separaten Bereich abseits der Außenanlage des Flamingo-Geheges begnügen muss.

In den nächsten Wochen soll der Nachwuchs in den Schwarm integriert werden und Kontakt mit seinen Eltern aufnehmen. Bis dahin wird Fussel von Andreas Wulftange und anderen Tierpflegern täglich an der frischen Luft herumgeführt, um den Knochen- und Muskelaufbau sowie die Ausbildung der Gelenke zu forcieren. Jeder, der ein bisschen Zeit entbehren kann, schnappt sich den Kleinen und geht mit ihm eine Runde spazieren″, sagt Andreas Wulftange.

Bildtext:

Flamingo-Nachwuchs Fussel″: Der Zoo Osnabrück freut sich über den jungen Sprössling, der im Juli dieses Jahres das Licht der Welt erblickte. Foto: Michael Gründel

Noch wirkt das Jungtier ein wenig scheu und ängstlich. Das wird sich jedoch spätestens mit der Integration in den Flamingo-Schwarm in den kommenden Wochen ändern. Foto: Michael Gründel

Regelmäßige Spaziergänge und vier bis fünf Mahlzeiten täglich stehen auf der Tagesordnung des jungen Flamingos. Foto: Michael Gründel

Andreas Wulftange, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zoo Osnabrück, kümmert sich um die Handaufzucht des Sprösslings und versorgt ihn mehrmals täglich mit der notwendigen Ration Eigelb. Foto: Michael Gründel

In den kommenden Wochen soll mithilfe eines DNA-Tests das Geschlecht des Flamingo-Nachwuchses bestimmt sowie die Integration in den Flamingo-Schwarm vollzogen werden. Foto: Michael Gründel
Autor:
André Pottebaum


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