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1.
Erscheinungsdatum:
19.10.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
E-Mobilität auf der Lotter Straße
Zwischenüberschrift:
In der Ausweiche vor dem Depot begegneten sich die Straßenbahnzüge
Artikel:
Originaltext:
Wer
nicht
wenigstens
60
Jahre
alt
ist,
darf
nicht
mitreden.
Denn
er
kann
so
eine
Begegnung
der
rumpelnden
und
bimmelnden
Art
nicht
(bewusst)
miterlebt
haben.
Das
Straßenbahn-
Zeitalter
währte
in
Osnabrück
von
1906
bis
1960.
Es
stand
für
eine
gemütliche
Art
der
Fortbewegung.
Osnabrück.
56
Jahre
sind
vergangen,
seit
ein
Straßenbahnwagen
letztmalig
ins
Depot
an
der
Lotter
Straße
einbog
–
somit
zwei
Jahre
mehr
als
die
gesamte
Betriebsdauer
von
den
Anfängen
1906
bis
zur
Verschrottung
1960.
Vielen
Osnabrückern
fiel
der
Abschied
von
der
ihnen
ans
Herz
gewachsenen
„
Elektrischen″
schwer,
weil
sie
fast
jeden
Punkt
in
der
Innenstadt
leicht
erreichbar
machte.
Dazu
steht
nicht
im
Widerspruch,
dass
sie
wegen
ihrer
Behäbigkeit
belächelt
wurde,
solange
es
sie
gab.
Wie
es
in
diesem
Gedicht
aus
dem
Jahr
1927
zum
Ausdruck
kommt:
„
Rücksichtsvoll,
geduldig,
willig
/
anschlusseifrig,
dabei
billig
/
vorsichtig
sich
vorwärtsschiebend
/
Eilen
hassend,
Halten
liebend
/
und
mit
einem
kleinen
Stoß
/
geht
die
Sache
schließlich
los.″
Für
die
Verkehrsplaner
zählten
nostalgische
Anwandlungen
allerdings
nicht.
Sie
führten
ins
Feld,
dass
die
gegenseitigen
Behinderungen
zwischen
Straßenbahn
und
wachsendem
Autoverkehr
nicht
mehr
hinnehmbar
seien.
Die
„
Erbkrankheit″
der
Osnabrücker
Straßenbahn,
dass
sie
ganz
überwiegend
keinen
eigenen
Gleiskörper
zur
Verfügung
hat,
sondern
ihn
sich
mit
Autos,
Mopeds
und
Radfahrern
teilen
muss,
lasse
sich
in
den
engen
Altstadtstraßen
nicht
kurieren.
Umweltargumente
in
Richtung
„
E-
Mobilität″
spielten
auch
schon
eine
Rolle,
obwohl
es
diese
Begriffe
damals
noch
nicht
gab.
Sie
kamen
allerdings
nicht
der
Straßenbahn
zugute,
sondern
dem
elektrisch
betriebenen
Oberleitungsbus
(O-
Bus)
,
der
die
Straßenbahn
dann
auch
tatsächlich
ablöste.
Das
Rathaus
erlebte
viele
turbulente
Ausschuss-
und
Ratssitzungen
zu
dem
Thema.
Schließlich
fiel
am
25.
März
1958
im
Rat
fast
einstimmig
der
Beschluss
gegen
die
Straßenbahn.
Am
29.
Mai
1960
fuhr
zum
letzten
Mal
eine
Straßenbahn
auf
Osnabrücks
Schienennetz.
Eingleisige
Linie
Für
die
Linie
1
(Hauptbahnhof–Heger
Friedhof)
kam
das
Aus
schon
ein
Jahr
zuvor.
Osnabrücks
großer
Straßenbahn-
Liebhaber
Alfred
Spühr
fing
die
Rendezvous-
Szene
zweier
Züge
auf
der
Lotter
Straße
am
14.
Juni
1959
zwei
Wochen
vor
Betriebseinstellung
ein.
Da
die
Linie
überwiegend
eingleisig
war,
konnten
sich
in
entgegengesetzter
Richtung
verkehrende
Züge
nur
auf
Ausweichen
begegnen,
die
in
der
Regel
auch
Haltestellen
waren.
Eine
derartige
Ausweiche
in
Kombination
mit
der
Haltestelle
„
Depot″
befand
sich
mitten
auf
der
Lotter
Straße
im
Bereich
des
„
Gleisdreiecks″
der
Depot-
Zufahrt.
Aussteigende
Fahrgäste
wurden
zum
Teil
in
den
fließenden
Autoverkehr
entlassen.
Der
war
freilich
nicht
so
dicht
wie
heute.
Die
gravierendste
Veränderung
der
umgebenden
Bebauung
ist
am
rechten
Bildrand
dokumentiert.
Hinter
der
Litfaßsäule,
an
der
Ecke
zum
Kirchenkamp,
befanden
sich
seit
1905
das
von
Stadtbaumeister
Friedrich
Lehmann
persönlich
entworfene
Dienstgebäude
der
Städtischen
Verkehrsbetriebe
und
die
große
Wagenhalle.
Nach
dem
Ende
des
Straßenbahn-
Zeitalters
1960
nutzten
die
Stadtwerke
das
Areal
als
Busdepot,
wobei
sich
der
Schwerpunkt
der
Verkehrsabwicklung
mit
den
moderneren
Anlagen
auf
die
Fläche
zwischen
Augustenburger
und
Ernst-
Sievers-
Straße
verlagerte.
An
der
Lotter
Straße
verblieb
die
Zentralwerkstatt.
Mit
dem
Umzug
des
Busdepots
an
die
Sandbachstraße
im
Jahr
2005
fiel
der
Startschuss
für
die
Entwicklung
des
neuen
Quartiers
„
Mittewest″.
Auf
dem
aktuellen
Vergleichsfoto
sind
Bürohaus
und
Parkhaus
des
Neubau-
Quartiers
zu
erkennen.
Jenseits
der
Kirchenkamp-
Einmündung
ist
ebenfalls
ein
repräsentativer
Neubau
mit
Läden,
Arztpraxen
und
Wohnungen
entstanden,
der
den
älteren
Flachbau
des
Möbelgeschäfts
Möllmann
ersetzte.
Bildtext:
Eine
Haltestelle
des
ÖPNV
ist
geblieben.
Sie
heißt
aber
nicht
mehr
„
Depot″,
sondern
„
Hans-
Calmeyer-
Platz″.
Bürohaus
und
Parkhaus
des
Neubau-
Quartiers
„
Mittewest″
am
rechten
Bildrand
haben
das
alte
Straßenbahn-
Depot
ersetzt.
Foto:
Joachim
Dierks
Rendezvous
zweier
Straßenbahnzüge
vor
dem
Depot
Lotter
Straße.
Das
Foto
mit
der
Blickrichtung
Heger
Tor
nahm
der
Osnabrücker
Straßenbahn-
Experte
Alfred
Spühr
im
Juni
1959
auf.
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
L.05.22KA. Augustenburger Platz « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein
L.05.22SL. Lotterstr « L.05.22K. Katharinenviertel allgemein