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1.
Erscheinungsdatum:
19.10.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wohin entwickelt sich die Maiwoche?
Zwischenüberschrift:
Schausteller besorgt: Zu wenig Unterstützung für regionale Künstler
Artikel:
Originaltext:
Eine
massenwirksame
Geldmaschine
oder
ein
subventioniertes
Kulturfest
mit
regionalem
Schwerpunkt:
Wohin
entwickelt
sich
die
Maiwoche?
Norddeutschlands
großes
Stadtfest
steht
am
Scheideweg
–
das
meinen
zumindest
die
Schausteller.
Osnabrück.
Zum
ersten
Mal
in
der
44-
jährigen
Geschichte
des
Volksfestes
vergibt
die
Stadt
die
Standflächen
in
den
drei
Zonen
Nikolaiort/
Domhof,
Große
Straße/
Jürgensort
und
Ledenhof
für
die
kommenden
fünf
Jahre
in
einem
Interessenbekundungsverfahren.
Veranstalter
sind
aufgefordert,
ihr
Konzept
vorzustellen.
Eine
Auswahlkommission
trifft
anhand
eines
25
Punkte
umfassenden
Kriterienkatalogs
in
den
kommenden
Wochen
eine
Entscheidung.
Dieser
Kriterienkatalog
setzt
nach
Ansicht
der
Schausteller
falsche
Anreize.
Henning
Hammoor,
Vorsitzender
des
Schaustellervereins
Laterna
Magica,
vermisst
Impulse
für
eine
Fortentwicklung
der
Maiwoche
und
fürchtet,
dass
die
regionale
Musikkultur
unter
die
Räder
kommt.
Jedes
der
25
Kriterien
fließt
mit
einer
bestimmten
Gewichtung
–
ausgedrückt
in
Prozent
–
in
die
Gesamtbewertung
ein.
Bei
der
Vergabe
des
Spielortes
Nikolaiort/
Domhof
hat
das
größte
Gewicht
mit
acht
Prozent
die
„
Produktvielfalt″
bei
„
Gastronomie
und
Warenangebot″.
Am
Ende
der
Liste
mit
einem
Gewicht
von
zwei
Prozent
steht
die
Einbeziehung
regionaler
Künstler.
„
Hier
wird
klar
und
deutlich
ein
Zeichen
gegen
die
Unterstützung
regionaler
Musikkultur
gesetzt″,
sagt
Hammoor.
Der
Vereinsvorsitzende
fordert
die
Politik
auf,
das
Bewertungsschema
zu
überprüfen.
Darüber
hinaus
müsse
der
Stadtrat
den
finanziellen
Druck
auf
die
Veranstalter
lockern
und
sich
zu
einer
Subventionierung
des
Volksfestes
entschließen,
um
die
Stagnation
zu
beenden.
Der
Verein,
der
die
Kirmes-
und
Volksfestkultur
fördern
will,
hat
sich
mit
einem
neuen
Konzept
um
die
Fläche
Nikolaiort/
Domhof
beworben.
Kernpunkte
sind
ein
aufgefrischtes
Europadorf,
spektakuläre
Straßenkünstler,
moderne
Street-
Food-
Trucks
und
vor
allem
ein
Musikprogramm
mit
aufstrebenden
regionalen
Bands.
Das
Ganze
funktioniert
allerdings
nur
mit
einer
städtischen
Anschubfinanzierung.
Hammoor
rechnet
vor,
dass
das
Volksfest
der
Stadt
über
die
Umwegrentabilität
(mehr
Steuereinnahmen
oder
Parkgebühren)
700
000
Euro
in
die
Kasse
bringt.
Ein
Teil
sollte
zeitlich
befristet
zur
Refinanzierung
eingesetzt
werden.
Langfristig,
so
meint
Hammoor,
könne
die
Finanzierung
durch
die
Einführung
eines
„
Friedensthalers″
als
Lokalwährung
gelingen.
Das
Geld
ist
auch
der
Grund,
warum
Stephan
Viehoff,
Chef
der
Agentur
Royal
Concepts,
sich
für
2017
nicht
um
den
Betrieb
einer
Bühne
auf
dem
Ledenhof
bewirbt.
Zur
vergangenen
Maiwoche
war
dort
auf
den
letzten
Drücker
ein
viertägiges
Programm
für
junge
Leute
auf
die
Beine
gestellt
worden
–
nach
Intervention
der
SPD-
Fraktion
und
mit
einem
städtischen
Zuschuss
von
10
000
Euro.
Damit
konnte
Viehoff
die
erstmals
erhobene
Sondernutzungsgebühr
bezahlen.
Einen
Überschuss
erwirtschaftete
er
nach
eigenen
Angaben
trotzdem
nicht.
„
Die
Organisation
dauert
locker
ein
halbes
Jahr.
Wenn
es
dann
am
Ende
plus/
minus
null
ausgeht,
sollte
man
den
Aufwand
nicht
treiben.″
2015
beschloss
der
Rat,
die
Standgebühren
auf
den
Osnabrücker
Märkten
anzupassen.
Ziel
ist
ein
Kostendeckungsgrad
von
100
Prozent,
der
zum
Beispiel
beim
Weihnachtsmarkt
erreicht
wird.
Die
Maiwoche
war
in
den
vergangenen
Jahren
ein
Zuschussgeschäft
für
die
Stadt
mit
einem
Kostendeckungsgrad
von
unter
80
Prozent.
2014
setzte
die
Stadt
knapp
25
000
Euro
zu.
Ob
der
Neumarkt
auch
2017
bespielt
werden
kann,
ist
noch
unklar
.
Der
Platz
ist
nicht
in
das
Interessenbekundungsverfahren
aufgenommen
worden,
weil
die
politischen
Entscheidungen
zur
künftigen
Gestaltung
des
Platzes
noch
ausstehen
und
die
Auswirkungen
der
geplanten
Bauarbeiten
nicht
abschätzbar
sind.
„
Wir
können
aber
den
Neumarkt
nachschieben,
wenn
wir
Gewissheit
haben″,
sagt
Sandra
Solf,
Leiterin
des
städtischen
Fachbereichs
Bürger
und
Ordnung.
Bildtext:
Die
„
Greenbeats″
auf
der
Maiwoche
2016
am
Nikolaiort.
Ist
für
lokale
Bands
künftig
noch
Platz?
Foto:
David
Ebener
Kommentar:
Die
richtige
Mischung
Aus
finanzpolitischer
Sicht
war
es
durchaus
gerechtfertigt,
die
Standgebühren
für
die
Maiwoche
auf
ein
auskömmliches
Maß
zu
erhöhen.
Es
kann
schließlich
nicht
Aufgabe
der
öffentlichen
Hand
sein,
Gewerbetreibende
zu
subventionieren.
Doch
die
Maiwoche
ist
ein
Sonderfall.
Ein
Gemeinwesen
braucht
einen
Ort,
einen
Anlass
und
einen
Zeitpunkt,
um
sich
selbst
zu
finden
und
zu
bestätigen.
Die
Maiwoche
schafft
diesen
Sammlungsort–
solange
sie
noch
alle
Zielgruppen
erreicht
und
den
gemeinsamen
Gesprächsstoff
liefert,
der
wie
Kitt
eine
in
Kleingruppen
zerfallende
Gesellschaft
zusammenhält.
Wenn
die
Stadt
allerdings
den
finanziellen
Druck
auf
die
Veranstalter
fortsetzt,
besteht
die
Gefahr,
dass
die
Maiwoche
langfristig
zum
Ballermann-
Festival
wird
–
gewinnbringend
zwar,
aber
fokussiert
auf
eine
einzige
feierwütige
Zielgruppe.
Die
Politik
sollte
die
Entwicklung
aufmerksam
im
Blick
behalten.
Autor:
Wilfried Hinrichs