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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Wie sieht die Innenstadt in 20 Jahren aus?
 
So machen es andere Städte
Zwischenüberschrift:
Osnabrück will Masterplan für die City erarbeiten – Kosten: 100 000 Euro
Artikel:
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Originaltext:
Die Stadt will die Entwicklung der Innenstadt nicht dem Zufall überlassen. Ein Masterplan soll die Richtung vorgeben und dabei auch Randzonen wie Möserstraße und Hasestraße einschließen. Voraussichtliche Kosten: 100 000 Euro.

Osnabrück. Als der Stadtrat im Mai 2011 die Weichen zum Bau des Einkaufszentrums am Neumarkt stellte, setzte die UWG eine Ergänzung durch: Auch andere Einkaufsbereiche der Innenstadt sollten wie der Neumarkt eine Inwertsetzung″ erfahren. Die Verwaltung wurde beauftragt, kurzfristig″ eine Prioritätenliste aufzustellen. Kurzfristig″ hat die Umsetzung wegen personeller Engpässe in der Bauverwaltung nicht geklappt. Aber jetzt, fünf Jahre nach dem Ratsbeschluss, liegt ein Konzept für ein Konzept vor, über das der neue Rat demnächst entscheiden soll. Stadtbaurat Frank Otte schlägt vor, unter Mithilfe externer Experten, von Bürgern und Lobbyverbänden aus Wirtschaft und Touristik einen Masterplan Innenstadt zu entwickeln.

Ziel ist es, gemeinsam ein städtebauliches und stadtgestalterisches Grundkonzept″ für die Zeit nach der Neugestaltung des Neumarktes zu schaffen. Also einen Entwurf, wie sich die gesamte Innenstadt in den kommenden 15 bis 20 Jahren entwickeln soll. Im Mittelpunkt der Betrachtung sollen stehen: die Erreichbarkeit, die Gestaltung des öffentlichen Raumes („ Urbanes Erleben″) und die Zukunft des Einzelhandels.

Die erste Priorität hat dabei nach Einschätzung der Bauverwaltung das Quartier Öwer de Hase/ Möserstraße/ Georgstraße, das von allen Untersuchungsräumen dem Neumarkt am nächsten liegt.

Priorität 2 wird der Hasestraße gegeben, die bereits aufgehübscht wird. Es folgen die nördliche Fußgängerzone mit Krahnstraße/ Domhof/ Bierstraße sowie das Quartier an der Dielingerstraße. In zwei Phasen ist eine größere Bürgerbeteiligung vorgesehen im ersten Schritt bei der Analyse der aktuellen Situation und später bei der Prüfung erster Entwürfe.

Das wird nicht billig

So ein Konzeptpapier, das keine Luftschlösser baut, sondern mit Entwürfen und Kostenschätzungen einen realistischen Fahrplan liefert, ist nicht umsonst zu haben. 100 000 Euro werden nach Einschätzung der Verwaltung gebraucht vor allem, um externe Berater zu bezahlen. Das Bauamt hat vier Büros aus Berlin, Dortmund, Herdecke und Kopenhagen ausgewählt, die für diese Aufgabe infrage kommen. 50 000 Euro sind bereits im laufenden Haushalt eingeplant, weitere 50 000 Euro hat das Bauamt für 2017 angemeldet. Der Stadtentwicklungsausschuss hat in seiner Septembersitzung noch keine Entscheidung getroffen. Die bleibt dem neuen Stadtrat vorbehalten, der im November seine Arbeit aufnimmt.

Vertreter von Einzelhandel und Wirtschaft in Osnabrück unterstützen die Bemühungen, zu einer zielgerichteten Gesamtplanung zu kommen, die über das Abarbeiten einzelner Großprojekte wie am Neumarkt hinausgeht. Erst kürzlich hat der Inhaber des Modehauses L + T, Mark Rauschen, die Gründung eines Runden Tisches zur Innenstadt-Entwicklung in die Diskussionsrunde geworfen. Es hat viele zustimmende Reaktionen gegeben″, sagte Rauschen auf Nachfrage. Seine Absicht sei es gewesen, das Thema auf die politische Tagesordnung zu bringen, und das ist gelungen″. Rauschen begrüßt den Vorschlag der Verwaltung, einen Masterplan zu erstellen: Es ist grundsätzlich richtig, vom Klein-Klein wegzukommen und in größeren Zusammenhängen zu denken und zu planen.″

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Wie können die B-Lagen in der Innenstadt weiterentwickelt werden?

www.noz.de

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Diese vier Quartiere sollen nach Vorstellungen der Bauverwaltung in einem Masterplan Innenstadt genauer auf mögliche Entwicklungspotenziale hin untersucht werden.

Kommentar
Ja, ein Masterplan wird gebraucht

Die Liste all der Gutachten und Masterpläne ist lang. Die Stadt verfügt schon über den Leitplan für die Innenstadt, Rahmenplan Rosenplatz, Masterplan Neumarkt, eine Stadtmorphologie, das Märkte- und Zentrenkonzept, das Cima-Gutachten über das Einkaufszentrum. Und es gibt gewiss noch mehr. Braucht es da einen Masterplan Innenstadt für satte 100 000 Euro?

Ja gerade weil es schon so viele isolierte Betrachtungen gibt, die noch kein Gesamtbild ergeben. Ein komplettes Bild ergibt sich erst, wenn die Politik eine Vorstellung davon hat, wie sich die Randlagen weiterentwickeln können, um nicht zu Schmuddelecken zu verkommen. Muss es überall zentraler Einzelhandel sein? Oder liegt die Zukunft dort eher in citynahem Wohnen, in Dienstleistungen, Büronutzungen, Sport, Freizeit oder Kultur?

Wichtig ist, die Bürger in diesem Prozess zu beteiligen so, wie es mustergültig bei der Konversion der ehemaligen Militärflächen gelungen ist. Aktivieren wir also die Schwarmintelligenz: Sammeln wir die intimen Kenntnisse der Bürger, ergänzen sie um das Wissen der Stadtplaner und legen alles Außenstehenden, die Ahnung haben, zur kritischen Prüfung vor. Das ist aufwendig, das kostet Geld, aber das ist Erfolg versprechend. Und wir wollen uns doch nicht später fragen lassen: Was habt ihr euch dabei eigentlich gedacht?

Osnabrück. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Osnabrück hat eine Liste von Planungsprojekten in anderen Städten zusammengestellt, die als Modell für einen Osnabrücker Masterplan Innenstadt dienen könnten.

Köln: Der Masterplan wurde auf Initiative des Vereins Unternehmer für die Region Köln e. V. 2007 und 2008 gemeinsam mit der Stadt Köln im Dialog erarbeitet. Der Rat der Stadt beschloss den Masterplan im Jahr 2009 an und beauftragte die Verwaltung mit seiner Umsetzung.

Dortmund: Bereits seit 1999 verfügt die Stadt Dortmund mit dem Gesamtstädtischen Einzelhandelskonzept über ein wichtiges Instrument zur Steuerung der Einzelhandelsentwicklung. Mit dem Masterplan Einzelhandel 2004 wurde dieses weiter konkretisiert. Damit war die Stadt Dortmund bundesweit eine der ersten Kommunen, die über ein detailliertes Einzelhandelskonzept verfügten. Die wesentlichen Ziele des Masterplans Einzelhandel sind die Stärkung des Oberzentrums Dortmund, die Erhaltung und Entwicklung der City und der Nebenzentren sowie die Sicherung einer flächendeckenden Nahversorgung.

Freiburg: Die Freiburger Interessengemeinschaft WIR″ nennt konkrete Arbeitsschwerpunkte: Sauberkeit und Sicherheit der Innenstadt, Großbaustellen vermeiden, die die Hauptstraßen in die Innenstadt stark beeinträchtigen, unfreundliche Parksituationen und Parkhausgebühren.

Gotha : Der Runde Tisch Gothaer Innenstadt″ befasst sich seit 2013 mit der Frage, wie die Gothaer ihre Innenstadt lebendiger gestalten können, um sie als zentralen Anziehungspunkt für Bewohner und Gäste wahrzunehmen.

Hamburg: Nach sechsjährigen Vorarbeiten wurde 2010 das Konzept vorgestellt. Es ist ein Rahmenplan für die funktionale und räumliche Entwicklung der Hamburger Innenstadt in den kommenden zehn bis 15 Jahren.
Autor:
Wilfried Hinrichs


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