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1.
Erscheinungsdatum:
05.10.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stadt hebt Baustopp am Belmer Bach auf
Zwischenüberschrift:
Investor zahlt für Hochwassermauer – Aus Überschwemmungsgebiet wird normales Wohngebiet
Artikel:
Originaltext:
Die
Stadt
hat
den
Baustopp
für
ein
Mehrfamilienhaus
in
Gretesch
aufgehoben,
weil
die
Siedlung
aus
dem
Überschwemmungsgebiet
he
rausfällt.
Eine
Betonmauer
am
Belmer
Bach
macht
es
möglich.
Den
Bau
der
Mauer
ermöglicht
der
betroffene
Bauträger,
weil
er
100
000
Euro
dazugibt.
Osnabrück.
Der
Baustopp
geht
auf
einen
Fehler
der
Stadtverwaltung
zurück.
Beim
Bearbeiten
des
Bauantrags
hatte
ein
Mitarbeiter
des
Fachbereichs
Städtebau
übersehen,
dass
der
größte
Teil
der
Siedlung
an
der
Poststraße
nachträglich
ins
Überschwemmungsgebiet
aufgenommen
worden
ist.
Nicht
ohne
Grund:
Im
August
2010
war
der
Belmer
Bach
über
seine
Ufer
getreten
und
hatte
Keller
und
Erdgeschosse
geflutet.
Im
Überschwemmungsgebiet
ist
das
Bauen
untersagt,
aber
Ugur
Özalp
von
der
der
Terra
Ingenieurgesellschaft
konnte
nicht
wissen,
dass
sein
Baugrundstück
zu
den
gefährdeten
Zonen
gehört.
Als
die
Stadtverwaltung
den
Fehler
bemerkte,
stand
der
Rohbau
schon.
Dieselbe
Behörde,
die
kurz
zuvor
eine
Genehmigung
ausgesprochen
hatte,
verhängte
nun
den
Baustopp.
Das
war
am
24.
Februar.
Für
Ugur
Özalp
und
sein
Unternehmen
war
es
ein
schwerer
Schlag,
dass
die
Arbeiten
an
dem
Haus
mit
den
acht
Eigentumswohnungen
ruhen
mussten.
Ein
finanzielles
Fiasko
bahnte
sich
an,
weil
Kredite
bedient
werden
mussten
und
Vertragsstrafen
drohten.
Terra
klagte
gegen
die
Stadt
und
stellte
sich
auf
einen
komplizierten
Rechtsstreit
ein,
aber
zugleich
wurde
intensiv
außergerichtlich
verhandelt.
Mit
Erfolg:
Am
19.
September
hob
die
Stadt
den
Baustopp
auf.
Der
Unternehmer
ist
zuversichtlich,
das
Projekt
im
Sommer
2017
abschließen
zu
können.
An
der
Poststraße
darf
weitergearbeitet
werden,
weil
eine
Hochwasserschutzwand
aus
Beton
dem
Belmer
Bach
seinen
Schrecken
nehmen
soll.
Von
der
Mauer
an
seinem
Südufer
versprechen
sich
die
Planer,
dass
die
Siedlung
östlich
der
Sandforter
Straße
in
Zukunft
ebenso
hochwasserfrei
bleibt
wie
die
Sportanlage
an
der
Helmut-
Stockmeier-
Straße.
350
000
Euro
kalkuliert
der
Fachbereich
Umwelt
und
Klimaschutz
für
die
Mauer
und
für
einen
reibungslosen
Durchfluss
auf
dem
Weg
zur
Hase.
Fachbereichsleiter
Detlef
Gerdts
hofft,
dass
das
Land
Niedersachsen
die
Hälfte
davon
übernimmt.
Die
andere
Hälfte
wollte
die
Stadt
Osnabrück
aufbringen,
aber
angesichts
der
Haushaltsengpässe
hätte
ein
solches
Vorhaben
wohl
erst
in
mehreren
Jahren
realisiert
werden
können.
Um
die
Sache
zu
beschleunigen,
beteiligt
sich
die
Terra
Ingenieurgesellschaft
nun
mit
100
000
Euro
an
der
Hochwasserschutzmauer.
Möglichst
schon
im
ersten
Quartal
des
kommenden
Jahres
soll
mit
dem
Bau
der
Betonwand
begonnen
werden.
Mit
der
Fertigstellung
rechnet
Gerdts
im
Herbst.
Erst
dann
kann
aus
dem
Überschwemmungsgebiet
ein
„
normales″
Wohngebiet
werden.
Und
auf
einzelnen
Grundstücken
dürften
dann
sogar
weitere
Häuser
entstehen,
wie
Franz
Schürings,
der
Leiter
des
Fachbereichs
Städtebau,
bestätigt.
Investor
Ugur
Özalp
ist
froh,
dass
der
Baustopp
für
das
Mehrfamilienhaus
nach
sieben
Monaten
beendet
ist.
Ein
Rechtsstreit
hätte
wohl
mehrere
Jahre
dauern
können,
sagt
sein
Rechtsanwalt
Ralf
Golembiewski,
zumal
das
Verwaltungsgericht
einen
Eilantrag
gegen
den
Baustopp
abgelehnt
hat.
„
Da
sollte
man
lieber
kaufmännisch
denken″,
lautete
sein
Rat.
Nach
der
Einigung
mit
der
Stadt
kann
Terra
den
Rohbau
nun
winterfest
machen
und
mit
den
Innenarbeiten
beginnen.
Inzwischen
wird
an
der
Außendämmung
gearbeitet,
und
die
Elektriker
haben
auch
schon
auf
der
Baustelle
angefangen.
Dass
Ugur
Özalp
so
viel
Geld
aufwenden
musste,
um
den
Baustopp
aus
der
Welt
zu
schaffen,
nimmt
er
der
Stadt
nicht
übel:
„
Wir
sind
alle
Menschen″,
sagt
der
Unternehmer,
„
und
wir
machen
alle
Fehler″.
Im
Endeffekt
sei
die
Sache
ja
gut
ausgegangen.
Wo
in
Osnabrück
gebaut
werden
darf
und
wo
nicht,
lesen
Sie
im
Internet
auf
noz.de
Bildtext
Baustopp
aufgehoben:
Das
Wohngebiet
in
Gretesch
gilt
nicht
mehr
lange
als
Überschwemmungsgebiet.
Foto:
Swaantje
Hehmann
Kommentar:
Lauter
Gewinner?
Es
ist
ja
beinahe
zu
schön,
um
wahr
zu
sein:
Die
Stadtverwaltung
begeht
einen
Fehler,
der
Schadenersatzforderungen
in
sechsstelliger
Höhe
nach
sich
ziehen
könnte,
der
Investor
rettet
die
Situation
mit
einem
sechsstelligen
Betrag,
und
am
Ende
gibt
es
nur
Gewinner.
Wie
kann
das
sein?
Die
Siedler
an
der
Poststraße
können
sich
freuen,
denn
ihr
Wohngebiet
dürfte
künftig
nicht
mehr
von
Überschwemmungen
behelligt
werden.
Die
Stadt
kann
sich
glücklich
schätzen,
dass
sie
beim
Hochwasserschutz
100
000
Euro
spart.
Und
der
Bauträger
ist
zufrieden,
dass
er
sich
nicht
auf
einen
jahrelangen
Rechtsstreit
einlassen
muss.
Kaum
zu
glauben,
dass
ein
Fauxpas
am
Ende
so
viel
Gutes
bewirkt.
Oder
sollten
zu
dieser
schönen
Geschichte
weniger
schöne
Absprachen
gehören?
Ach
was,
die
Stadt
muss
auch
mal
Glück
haben!
Autor:
R. Lahmann-Lammert