User Online: 1 | Timeout: 03:36Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Schüler schreiben für die Zeitung
 
Ein Raum für Mensch, Fledermaus und Biene
 
Intelligente Räume sorgen
für das passende Licht
 
Bewusstsein gegenüber der Umwelt verändern
Zwischenüberschrift:
Das Gymnasium Marianum Meppen beteiligt sich am Projekt „Umwelt baut Brücken" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
 
Ein Rundgang durch den Hof der Angelaschule Osnabrück
 
Durch ein Rohrsystem gibt es frische Luft
 
Für Beatrix Timpe-Urban stehen Spaß und Freude am Umweltschutz im Mittelpunkt
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
 
Im Bunker finden Fledermäuse ein Zuhause, das Insektenhotel beherbergt viele kleine Tierchen, und im Niedrigseilgarten kann man sich austoben. Die Schüler des Gymnasiums Marianum Meppen waren zu Besuch in der Angelaschule in Osnabrück und haben sich den Schulhof genauer angeschaut.
Osnabrück. Eingebettet in eine alte Kulturlandschaft, liegt die Angelaschule im Norden Osnabrücks. Hinter den alten Gemäuern der Schule verbirgt sich eine neue Welt.
Schon beim ersten Betreten des Gebäudes wird das Augenmerk auf die verschiedenen Farben gelenkt, mit denen die Pausenhalle gestaltet ist. Auch die Öko-Butze″ fällt auf. Sie ist ein kleiner, schuleigener Laden, der Fairtrade- und Bio-Produkte wie Schreibmaterialien und Nahrungsmittel sowie Honig der Imker-AG verkauft. All das zeigt die Besonderheit der Angelaschule: ihre Liebe zur Natur und Umwelt.
Ein umweltbewusstes Zusammenleben ist das Ziel der Schule. Deshalb wurde eine Vielzahl von Projekten in den Bereichen der Schulgebäudesanierung, der ökologischen Weiterentwicklung und der Umweltkommunikation durchgeführt. Bei der Sanierung standen die Ziele eines guten Lernklimas durch verbesserte Raumluft, die Übertragbarkeit auf andere Projekte und die Klimafreundlichkeit durch Kohlenstoffdioxideinsparung im Vordergrund. Diese Ziele wurden im Oktober 2010 erreicht. Dabei wurden beispielsweise mehr als 70 Prozent Kohlenstoffdioxid und etwa 85 bis 90 Prozent Wärmeenergie durch die Entziehung der Wärme des Grundwassers eingespart. Außerdem spielt dabei das hochintelligente Lüftungssystem eine große Rolle. Neben der Sanierung des Schulgebäudes wurde das Außengelände ebenfalls ökologisch weiterentwickelt, zum einen die Gewässer renaturiert und entschlammt, zum anderen viel Wert auf Artenschutz gelegt.
Bei einer Schulführung, die mithilfe von Schülern einer elften Klasse durchgeführt wird, werden Besonderheiten des Schulhofes deutlich, wie der plätschernde Bach Nette″, der Teil der Schule ist. Viele, teilweise bedrohte Tierarten sind im Bach beherbergt. Ein Labyrinth, in dem im Sommer Blumen und Pflanzen mit Früchten erblühen, ist ebenfalls angelegt.
Die Kinder rennen am Pausenanfang lachend aus dem Gebäude, um möglichst schnell zum kleinen Niedrigseilgarten zu kommen. Ein Barfußpfad und ein Labyrinth mit Duft- und Naschpflanzen wurden außerdem errichtet. Dort können sie die Natur genießen. Dieses Bild wird durch Fahrrad fahrende Schüler und eine große Streuobstwiese ebenso wie durch ein Insektenhotel und einen Bunker, in dem Fledermäuse und kleine Amphibien hausen, abgerundet. Hin und wieder sieht man Gänse und Enten auf dem Bach schwimmen.
Das Ziel einer gut funktionierenden Umweltkommunikation wurde durch unterrichtliche Anbindung und Umsetzung in Form des Seminarfachs Mensch Natur Umwelt″ und des Wahlpflichtbereichs Der Natur auf der Spur″ und Natur und Technik″ in der Mittelstufe verwirklicht. Um die Schulgemeinschaft einzubeziehen, werden zweimal im Jahr Aktionstage veranstaltet, an denen die Pflege des Schulgeländes durch Schüler, Lehrer und auch Eltern realisiert wird. Zudem werden Recyclingaktionen veranstaltet, an denen zum Beispiel Elektroschrott gesammelt wird.

Bildtext:

Bienen haben die Schüler des Gymnasiums Marianum aus Meppen bei ihrem Besuch in der Angelaschule unter anderem beschäftigt. Foto: dpa

Ihre Arbeit führten Mattis Franke (v. l.) und Marlon Thomas von der Imker-AG den Schülern vor. Foto: Luise Siuts
 
Osnabrück. Bessere Luft zum Lernen haben die Schüler der Angelaschule seit dem umweltgerechten Umbau. Andreas Reinartz war als Diplom-Architekt des Bischöflichen Generalvikariats hauptverantwortlich für die Planung und Umsetzung der Sanierung, auch für die Wärmedämmung. Normalerweise werden Gebäude mit Mineralwolle von außen gedämmt. Allerdings ist diese Art von Dämmung problematisch, da dadurch die Architektur verändert wird″, erklärt er. Daher habe man sich für eine Innendämmung entschieden. Diese müsse offen″ sein, damit Feuchtigkeit aus dem Raum aufgenommen und wieder abgegeben werden könne. Sie funktioniere nicht mehr, falls die Luftfeuchtigkeit zu hoch sei. Deshalb verwenden wir Kalziumsilikatplatten, die die Grundtemperatur im Winter garantieren. Zudem sind die Fenster zweifach isoliert und können mit einem Sonnenschutz verdunkelt werden.″
Dadurch, dass in den Gebäuden keine Klimaanlage vorhanden ist, werden die Räume im Sommer nicht gekühlt. Als Gegenmaßnahme hilft das Öffnen der Fenster, und nachts wird die kühle Luft durch eine Lüftungsanlage in das Gebäude gebracht und in den Wänden gespeichert. So sind die Räume am nächsten Tag kühler″, erklärt Andreas Reinartz.
Die einzelnen Klassenräume werden durch ein spezielles Rohrsystem, das einen Luftaustausch der verbrauchten mit neuer frischer Luft ermöglicht, belüftet. Durch Wärmerückgewinnung wird die frische Luft über einen Wärmetauscher von der verbrauchten Luft zu 80 Prozent erwärmt″, erläutert Reinartz.
Die Räume der Angelaschule verfügen außerdem über Sensoren, die erkennen, ob sich Personen im Raum befinden oder nicht, und die Helligkeit somit regulieren. Des Weiteren passt sich die Helligkeit der Lampen der Stärke des Sonnenlichtes an. Zudem kann diese Funktion durch den sogenannten Klausurenschalter außer Kraft gesetzt werden, da für Examina durchgehend helles Licht benötigt wird.

Bildtext:

Über den umweltgerechten Umbau informierte Architekt Andreas Reinartz die Schüler.Foto: Luise Siuts
 
Osnabrück. Beatrix Timpe-Urban ist die Leiterin des Seminarfachs Mensch Natur Umwelt″ an der Angelaschule in Osnabrück. Im Interview spricht sie über die Projekte.
Frau Timpe-Urban, bringen die Schüler ihr erweitertes Umweltbewusstsein auch mit in den Alltag ein?
Timpe-Urban: Natürlich bewahren wir stets die Hoffnung, dass unsere Projekte das Bewusstsein der Schüler gegenüber der Umwelt verändern, können dies allerdings nicht hundertprozentig garantieren, weil wir in Bezug auf Umweltbewusstsein keine Lernzielkontrollen oder Überprüfungen vornehmen können.
Allerdings möchte ich erwähnen, dass ich manchmal bei Veranstaltungen mit Umweltbezug, zum Beispiel vor einiger Zeit auf einer Umwelttagung zur weltweiten Wasserproblematik, ehemalige und aktuelle Schüler getroffen habe: Daraus schließe ich, dass bei einigen Interesse für den Umweltschutz und Problembewusstsein in Bezug auf ökologische Fragestellungen geweckt wurde.
An ihrer Schule gibt es viele Umweltprojekte. Inwiefern profitiert die Schule auch finanziell davon?
Durch die effiziente Wärmeisolierung, die für eine hohe Einsparung von CO2 und Energie verantwortlich ist, werden zum Beispiel deutliche Kosten eingespart.
Laufen die Projekte auf freiwilliger Basis?
Diejenigen Schüler, die das Seminarfach Mensch Natur Umwelt″ wählen, sind verpflichtet, gemeinsam Tagungen und Ausstellungen zu besuchen und Veranstaltungen in der Schule zu organisieren. Allerdings geschieht das meiste auf freiwilliger Basis, es besteht kein aktiver Zwang, da der Umweltschutz Spaß und Freude bereiten soll.
Wie stand die Lehrerschaft zu der Vielzahl neuer Projekte?
Teils lag eine gewisse Skepsis und Angst vor Neuerungen vor, die jedoch glücklicherweise im Laufe der Zeit und durch ausführliche Informationen überwunden wurden.
Wie sah diese Kritik genau aus?
Beispielsweise gegenüber umweltfreundlichem Papier gab es Zweifel, da einige Lehrer in ihrer Jugend schlechte Erfahrungen gemacht haben. Früher sah es sehr grau aus, und teilweise waren Holzsplitter vorhanden. Heute sieht es beinahe wie normales Papier aus und lässt sich einwandfrei beschreiben.
Werden auch Projekte außerhalb der Schule vorgenommen?
Auf außerschulische Projekte legt unsere Schule großen Wert. Ausflüge in den Zoo, Unterrichtsgänge, der Verkauf unseres selbst produzierten Honigs und Apfelsaftes sowie Austausche mit Peru sind nur einige Beispiele unseres Angebots.

Bildtext:

Über den Umweltschutz der Schule sprach Beatrix Timpe-Urban. Foto: privat

Kommentar:

Die Angelaschule

Die Angelaschule in Osnabrück ist für eine umweltbewusste Orientierung bekannt. Die Schule unter der Trägerschaft des Bistums Osnabrück trägt seit 2005 den Titel Europaschule″, und seit 2007 wird sie als Umweltschule in Europa anerkannt. 1903 wurde das Kloster erbaut. Ursprünglich war es für 160 Ordensschwestern und Internatsschülerinnen gedacht. 2010 war das Schulgebäude renovierungsbedürftig, sodass ein großer Aufwand nötig war, es herzurichten.
Autor:
Alyssa Brunen
 
Alina Schäpker
 
Julia Deter
 
Marion Wübben
 
Pia Balsen
 
Michaela Arendt
 
Philipp Lübbering
 
Maike Drosten
 
Laurence Gloddek
 
Andre Tiemann
 
Hannes Determann
 
Lara Wessels
 
Max Gebben
 
Neele Kufeld


Anfang der Liste Ende der Liste