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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Sinn-Leffers will weiter ins Neumarkt-Center
Zwischenüberschrift:
Ungewissheit nach Insolvenzantrag – Center-Investor äußert sich nicht
Artikel:
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Originaltext:
Die Modekette Sinn-Leffers hält trotz des Insolvenzantrages an dem Plan fest, Hauptmieter im neuen Einkaufszentrum am Neumarkt zu werden.

Osnabrück. Auf die Frage unserer Redaktion, ob SinnLeffers trotz der aktuellen Turbulenzen Ankermieter im neuen Einkaufszentrum am Osnabrücker Neumarkt bleiben werde, sendete Sinn-Leffers-Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel am Dienstagvormittag eine kurze Antwort: Ja″. Für ein weiterführendes Gespräch stand der Sinn-Leffers-Chef am Dienstag nicht zur Verfügung. Der Centerentwickler Unibail Rodamco teilte mit: Zum Thema Sinn-Leffers können wir aktuell von unserer Seite nichts Neues erläutern.″

Im Juli hatte Sinn-Leffers-Chef Göbel bestätigt, dass die Modekette den Standort an der Johannisstraße in Osnabrück zum Ende des Jahres aufgeben wird und in das Einkaufszentrum einziehen will. Die Verträge mit dem Centerinvestor Unibail Rodamco Germany seien unterzeichnet, sagte Göbel im Juli unserer Redaktion. Wir sind rechtlich gebunden und warten jetzt auf Antwort von Unibail Rodamco.″ Das Modehaus, das zur Rudolf Wöhrl AG gehört, will 4800 Quadratmeter im geplanten Einkaufszentrum anmieten und würde damit der größte Mieter im Bekleidungssegment.

Der Mietvertrag für die 5700 Quadratmeter große Fläche an der Johannisstraße läuft Ende des Jahres aus. Sinn-Leffers hat nach Angaben des Geschäftsführers die Möglichkeit, auf einer verkleinerten Fläche zu bleiben, bis das Einkaufszentrum am Neumarkt fertiggestellt ist. Nur zwei der vier Etagen will das Modehaus in dieser Übergangszeit behalten. Ob dieser Plan auch nach dem Insolvenzantrag noch Bestand hat, ist unklar. Das Haus an der Johannisstraße gehört einem dänischen Immobilienunternehmen.

Sinn-Leffers hat am Montag seine Zahlungsunfähigkeit erklärt und ein Schirmschutzverfahren eingeleitet. Das bedeutet, dass das Unternehmen drei Monate Zeit bekommt, die Dinge in eigener Regie zu regeln und sich neu aufzustellen. Dabei wird dem Unternehmen ein Rechtsanwalt zur Seite gestellt.

Um das Unternehmen dauerhaft wettbewerbsfähig positionieren zu können, ist eine leistungs- und finanzwirtschaftliche Sanierung im Wege eines gesteuerten Insolvenzplanverfahrens in Eigenverwaltung erforderlich″, teilte Sinn-Leffers in einer Stellungnahme mit. Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel wird darin mit den Worten zitiert: Wir sind überzeugt, dass durch die Eigenverwaltung der Fortbestand der Sinn-Leffers GmbH gesichert ist und der Großteil der vorhandenen Arbeitsplätze erhalten werden kann.″

Sinn-Leffers gehört seit 2013 dem Modehändler Wöhrl in Nürnberg. Auch die Muttergesellschaft ist in Schwierigkeiten: Wöhrl beantragte in der vergangenen Woche die Einleitung eines Schirmschutzverfahrens.

Sinn-Leffers war 1997 durch die Fusion aus den zwei kleineren Traditions-Modehäusern Sinn und Leffers entstanden. Von 2001 bis 2005 gehörte das Unternehmen zum Essener KarstadtQuelle-Konzern, bis es von der Deutschen Industrie Holding (DIH) übernommen wurde.

Sinn-Leffers hatte im Sommer 2008 Planinsolvenz angemeldet und war seit dem Ende des Verfahrens mit deutlich verkleinertem Filialnetz und reduzierter Mitarbeiterzahl am Markt. Aktuell gibt es 22 Sinn-Leffers-Filialen in Deutschland. Nach eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen 1400 Mitarbeiter.

Alles über den Neumarkt: Themenseite auf www.noz.de/ neumarkt

Bildtext:
Bis Ende des Jahres bleibt Sinn-Leffers auf verkleinerter Fläche am Standort Johannisstraße in Osnabrück. Wenn das Einkaufszentrum fertig ist, will die Modekette dort einziehen.
Foto:
Michael Gründel

Kommentar
Ratlos

Seit über einem Jahr wartet Osnabrück auf das Startsignal von Unibail Rodamco. Nun gerät auch noch ein Ankermieter ins Wanken. Die Kritiker sehen sich in ihren düsteren Prognosen schon bestätigt, und auch unter den Center-Befürwortern wächst die Ratlosigkeit.

Wird die Pariser Konzernzentrale von Unibail Rodamco das Wagnis eingehen, einem angeschlagenen Mieter gut ein Viertel der gesamten Verkaufsfläche im Center zur Verfügung zu stellen? Es ist nachvollziehbar, dass der Centerinvestor angesichts der ungewissen Lage bei Sinn-Leffers gestern aus dem Stand keine Antwort geben konnte. Aber die Geduld der Osnabrücker ist schon reichlich strapaziert. Die Stadt hat angesichts der großen städtebaulichen Bedeutung des Projektes und des aktuell schlimmen Zustandes des Neumarkes ein Anspruch auf Antworten. Und zwar so schnell wie möglich.

Dieses Jahr″ so lautet die Standardantwort von Unibail Rodamco auf die Frage, wann der Abriss am Neumarkt beginnt. Stimmt das noch?
Autor:
Wilfried Hinrichs


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