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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neumarkt erhitzt mal wieder die Gemüter
Zwischenüberschrift:
Diskussion zur Kommunalwahl bei Kalla Wefels „Heimatabend″
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Kurz vor der Kommunalwahl hat Kalla Wefel bei seinem Heimatabend auf dem Podium Vertreter fast aller Parteien versammelt, die am 11. September in Osnabrück antreten. Leidenschaftlich und sogar aggressiv wurde aber wieder mal nur über ein Thema diskutiert: den Neumarkt.

Osnabrück. Schon beim Heimatabend im Februar, der sich ausschließlich dem Thema Neumarkt widmete, war die Stimmung in der Lagerhalle geladen. Das setzte sich dieses Mal fort: Gegner der Neumarkt-Sperrung, die im Publikum deutlich in der Mehrheit waren, brüllten deren Befürworter auf dem Podium an, missliebige Äußerungen wurden ausgebuht.

Insgesamt herrschte im letzten Drittel der dreistündigen Diskussion eine so aggressive Atmosphäre, dass sich der neutrale Betrachter die Frage stellte: Geht es hier wirklich nur um Verkehrspolitik? Die Positionen, die dabei ausgetauscht wurden, waren die altbekannten.

Auf dem Podium saßen zunächst Politiker, die derzeit keinen Fraktionsstatus im Rat der Stadt haben oder noch gar nicht in dem Gremium vertreten sind. Die größte Aufmerksamkeit zog dabei Steffen Grüner auf sich, Chef des Bundes Osnabrücker Bürger (BOB).

Was hat BOB sonst noch zu bieten?″, fragte Ko-Moderator und NOZ-Redakteur Rainer Lahmann-Lammert den Vorsitzenden des Wählerbündnisses, das sich bislang thematisch darauf beschränkt hatte, die Freigabe des Neumarktes zu fordern.

Von seinen fünf Minuten Redezeit nutzte Grüner dann vier Minuten dafür, über die seiner Meinung nach katastrophale Verkehrspolitik der Stadt zu sprechen und mehr Realismus und Pragmatismus in der Lokalpolitik zu fordern.

Als Lahmann-Lammert Grüner darauf aufmerksam machte, dass seine Zeit ablaufe, sagte der BOB-Chef, der Steuergroschen soll mehrfach umgedreht werden″ und man wolle eine internationale Schule.

Das sind doch alles nur Floskeln!″, erregte sich darüber in der zweiten Runde der Fraktionsspitzen Thomas Thiele. Der FDP-Mann kritisierte aber nicht nur den BOB, er legte sich auch mit den Vertretern fast aller anderen Parteien auf dem Podium an.

Intensiv stritt er sich etwa mit CDU-Fraktionschef Fritz Brickwedde über den Wert, den das Auto heute für junge Erwachsene hat. Während Thiele die Meinung vertritt, die Stadt solle Mobilität in Zukunft ganz anders denken, weil das Auto für junge Leute kein Statussymbol mehr ist, hielt Brickwedde dagegen: Das ist doch völliger Quatsch! Junge Leute seien vielfach als Pendler nach wie vor auf das Auto angewiesen oder hätten einfach Spaß daran, Auto zu fahren.″

Ein weiterer Konflikt entstand zwischen FDP-Fraktionschef Fritz Brickwedde und Frank Henning. Nachdem Brickwedde sein persönliches umweltpolitisches Engagement herausgestellt hatte, antwortete sein SPD-Pendant: Schade, dass davon in deiner Ratsarbeit so wenig angekommen ist.″

Im Anschluss hatte Brickwedde Henning auf dem Kieker und zweifelte ab sofort jede Zahl an, die Henning nannte. Laut Henning steckt die Stadt jährlich 80 Millionen Euro in die Kinderbetreuung laut Brickwedde sind es nur 50 Millionen. Hör auf mit den Zahlen, Frank, es bringt doch nichts!

Konkret stritten sich beide auch noch über das Thema E-Busse: Zunächst behauptete Henning, die Stadtwerke hätten den Kauf von 14 elektrobetriebenen Bussen in Auftrag gegeben. In welcher Aufsichtsratssitzung soll das gewesen sein?″, fragte Brickwedde rhetorisch in Richtung Henning.

Tatsächlich, so Brickwedde, der im Stadtwerke-Aufsichtsrat sitzt, werde die Anschaffung derzeit erst noch geprüft. Ein E-Bus ist doppelt so teuer wie ein Diesel-Bus, und es gibt noch einige Kinderkrankheiten.″

Interessant wurde es dann noch einmal zum Schluss, als Moderator Kalla Wefel das im Publikum sitzende BOB-Mitglied Frank Eilermann nach dessen gleichzeitiger Unions-Mitgliedschaft fragte: Bei euch sind doch einige auch in der CDU, geht das so einfach?

Eilermann bejahte, das sei formal kein Problem, seine CDU-Mitgliedschaft ruhe aber derzeit. Aus Eilermanns Antwort war ebenfalls herauszuhören, dass
die gleichzeitige Mitgliedschaft im Wählerbündnis auch für die CDU offenbar überhaupt kein Problem darstellt.

Sie haben die Wahl:

Alles zur Kommunalwahlwahl auf einer Themenseite: noz.de/ kommunalwahlOS
Bildtext:
Heimatabend mit Kalla Wefel: Zur Kommunalwahl gab es einiges zu sagen von (v. l.) Michael Hagedorn, Fritz Brickwedde, Rainer Lahmann-Lammert, Kalla Wefel, Frank Henning, Wulf-Siegmar Mierke und Thomas Thiel.
Foto:
Elvira Parton
Autor:
Hendrik Steinkuhl


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