User Online: 2 |
Timeout: 01:43Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
29.08.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Fäkalien und Kondome: Anlieger sauer auf die Stadt
Zwischenüberschrift:
Diskussion über den Straßenstrich im Hasepark geht weiter
Artikel:
Originaltext:
Nachdem
unsere
Redaktion
darüber
berichtet
hatte,
dass
sich
Hasepark-
Anlieger
über
die
Verschmutzung
ihrer
Grundstücke
durch
Prostituierte
beklagen,
wurde
im
Internet
intensiv
über
das
Thema
diskutiert.
Wir
sind
den
dabei
aufgeworfenen
Fragen
nachgegangen.
Osnabrück.
Könnte
man
am
Straßenstrich
nicht
ein
mobiles
Klo
aufstellen?
Mehrere
Leser
machten
diesen
Vorschlag
zur
Lösung
eines
ekelhaften
Problems:
Laut
einiger
Anlieger
der
Franz-
Lenz-
Straße
verrichten
die
Prostituierten
regelmäßig
ihr
Geschäft
vor
deren
Geschäft.
„
Die
Idee,
ein
Dixie-
Klo
zu
benutzen,
haben
wir
schon
mit
der
Stadt
diskutiert″,
sagt
dazu
Markus
Bröcker
von
Metallbau
Bröcker.
Die
Verwaltung
habe
dazu
aber
eine
klare
Meinung:
„
Diese
Dinger
müssen
gepflegt
werden.
Und
wenn
man
so
was
nicht
täglich
reinigt,
wird
es
nicht
mehr
benutzt.″
Jürgen
Wiethäuper,
zuständiger
Fachdienstleiter
bei
der
Stadt,
bestätigte
diese
Haltung
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Die
Alternative
wäre
eine
fest
installierte
Toilette,
die
natürlich
noch
deutlich
teurer
wäre
als
das
blaue
Plastik-
Klo.
Der
finanzielle
Aufwand
ist
laut
Jürgen
Wiethäuper
aber
nicht
entscheidend:
„
Wir
wollen
es
den
Damen
nicht
zu
nett
machen.″
Zwar
betrachtet
die
Stadt
den
Hasepark
als
bestmöglichen
Ort
für
die
Straßenprostitution
in
Osnabrück
–
doch
am
liebsten
hätte
man
überhaupt
keinen
Straßenstrich.
Deshalb
wäre
es
laut
Wiethäuper
ein
falsches
Signal,
den
Prostituierten
an
ihrem
Arbeitsplatz
ein
Toilettenhaus
zu
bauen.
Während
Anlieger
wie
Markus
Bröcker
oder
Philipp
Glanemann
vom
benachbarten
Autohaus
Hasepark
für
die
Haltung
Wiethäupers
in
diesem
Punkt
durchaus
Verständnis
haben,
sind
sie
über
andere
Äußerungen
des
Verwaltungsmannes
stinksauer.
Im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
hatte
der
Chef
des
Ordnungsamtes
gesagt,
die
Mitarbeiter
des
OS-
Teams
hätten
bei
ihren
Routine-
Kontrollen
auf
den
Grundstücken
der
Anlieger
praktisch
nie
Fäkalien
oder
größere
Mengen
Müll
gefunden.
„
Was
Herr
Wiethäuper
da
behauptet,
empfinde
ich
als
eine
Frechheit″,
sagt
Philipp
Glanemann,
er
fühle
sich
als
Lügner
hingestellt.
Ähnlich
sieht
es
Anna
Maria
Schnieder,
Hausmeisterin
bei
Metallbau
Bröcker
und
die
Einzige,
die
in
der
Franz-
Lenz-
Straße
wohnt.
„
Darüber
kann
ich
nur
noch
leise
lächeln.″
Auf
Wiethäupers
Aussage,
er
könne
sich
nur
schwer
vorstellen,
dass
sich
die
Prostituierten
auf
den
Anlieger-
Grundstücken
erleichtern,
schließlich
würden
die
Damen
doch
in
der
Nähe
wohnen,
reagiert
Anna
Maria
Schnieder
mit
einer
rhetorischen
Frage:
„
Geht
er
denn
nach
Hause
zur
Toilette,
wenn
er
Dienst
hat?
″
Wie
sich
in
den
Reaktionen
auf
unseren
ersten
Artikel
zeigte,
ist
Anna
Maria
Schnieder
nicht
die
einzige
Anwohnerin,
die
sich
durch
den
Straßenstrich
belästigt
fühlt.
Nadja
und
Björn
Kindscher
wohnen
in
der
Rotenburger
Straße,
also
auf
der
anderen
Seite
des
Haseparks.
Freier
und
Prostituierte
nutzen
ihren
Angaben
zufolge
regelmäßig
ihren
Hinterhof,
um
dort
im
Auto
Sex
zu
haben.
„
Es
kann
sein,
dass
vier
bis
fünf
Autos
am
Abend
kommen″,
sagt
Björn
Kindscher.
Am
nächsten
Morgen
fänden
sich
dann
im
Hof
benutzte
Kondome,
anderer
Müll
und
teilweise
Exkremente.
Auch
bei
unserem
Besuch
liegen
am
Gartenzaun
des
großen
Hinterhofs,
auf
dem
Garagen
für
zahlreiche
Anwohner
stehen,
mehrere
Präservative.
Immer
wieder,
sagt
Björn
Kindscher,
habe
er
das
Problem
bei
den
Behörden
vorgebracht.
„
Die
Stadt
haben
wir
angesprochen,
die
Polizei
haben
wir
angesprochen.
Aber
der
schwarze
Peter
wird
immer
hin
und
her
geschoben.″
Auch
Stephanie
und
Heinz-
Hermann
Lünnemann
beklagen
die
Auswirkungen
des
Strichs.
Das
Ehepaar
wohnt
am
Schützenhof,
einen
knappen
Kilometer
entfernt.
„
Mein
Mann
macht
um
23
Uhr
seine
letzte
Runde,
und
dann
fahren
die
Damen
mit
den
Freiern
auf
den
Real-
Parkplatz,
um
da
ihre
Arbeit
zu
verrichten″,
sagt
Stephanie
Lünnemann.
Mit
seinem
altersschwachen,
aber
ziemlich
großen
Hund
Basko
geht
Lünnemann
dann
auf
die
Autos
zu,
um
Freier
und
Prostituierte
zu
vertreiben
–
auch
wenn
er
auf
dem
Grundstück
des
Verbrauchermarktes
natürlich
keinerlei
Hausrecht
hat.
Bei
seiner
Runde
durch
die
Nachbarschaft,
in
der
auch
ein
Bolzplatz
liegt,
findet
Lünnemann
auch
die
üblichen
Spuren
des
Horizontalgewerbes,
meist
Taschentücher
und
benutzte
Kondome.
„
Ich
möchte
nicht
wissen,
wenn
so
ein
kleines
Kind
mal
wieder
so
ein
Tütchen
aufhebt
und
sagt:
Guck
mal,
was
ist
das
für
ein
toller
Luftballon...″,
sagt
Lünnemann
–
und
spricht
damit
offenbar
vielen
aus
der
Seele.
Auch
Anwohner
Björn
Kindscher
und
zahlreiche
Nutzer
des
Internet-
Netzwerks
Facebook
befürchten,
dass
Kinder
im
Hasepark
und
in
dessen
Nähe
Kondome
finden
könnten.
„
Meiner
Meinung
nach
ist
es
genauso
problematisch,
wenn
sie
sonstigen
Müll
finden″,
sagt
Dr.
Marianne
Schneider,
Lehrbeauftragte
für
pädagogische
Psychologie
an
der
Universität
Osnabrück.
Die
Psychologin
versteht
nicht,
warum
benutzte
Kondome
an
Wegen
oder
in
Gebüschen
für
Kinder
ein
besonderes
Problem
darstellen
sollen.
„
Die
Eltern
müssen
das
eben
erklären.
Irgendwann
werden
die
Kinder
aufgeklärt,
dann
steht
das
Thema
Kondome
doch
ohnehin
an.″
Dass
es
Menschen
gebe,
die
mit
ihrer
Sexualität
Geld
verdienen,
sei
ebenfalls
keine
Information,
die
man
Kindern
verheimlichen
müsse,
sagt
die
Expertin.
Stellt
sich
die
Frage,
ob
hinter
der
Angst
vor
Schäden
an
Kinderseelen
nicht
in
den
meisten
Fällen
die
Ansicht
steht,
Prostitution
sollte
in
Osnabrück
grundsätzlich
verboten
werden.
Derzeit
kann
das
„
älteste
Gewerbe
der
Welt″
nach
geltender
Rechtslage
aber
höchstens
in
Wohngebieten
untersagt
werden
–
was
auf
den
Hasepark
nun
einmal
nicht
zutrifft.
Marco
Ellermann,
Sprecher
der
Polizeidirektion
Osnabrück:
„
Die
Einrichtung
eines
Sperrbezirks
im
Hasepark
ist
momentan
aus
unserer
Sicht
nicht
möglich.″
Ein
Video
finden
Sie
auf
noz.de
Bildtexte:
Anna
Maria
Schnieder
ist
die
Einzige,
die
an
der
Franz-
Lenz-
Straße
wohnt.
Über
die
Aussagen
der
Stadt,
das
OS-
Team
habe
auf
ihrem
Grundstück
keine
Fäkalien
gefunden,
kann
sie
nur
„
leise
lächeln″.
Über
die
Einrichtung
eines
Sperrbezirks
im
Hasepark
würde
die
Polizeidirektion
Osnabrück
entscheiden.
Laut
deren
Sprecher
Marco
Ellermann
gibt
es
dafür
aber
derzeit
keine
rechtliche
Grundlage.
Dr.
Marianne
Schneider,
Psychologin
an
der
Universität
Osnabrück,
hält
den
Straßenstrich
im
Hasepark
und
benutzte
Kondome
an
den
Wegen
für
keine
Bedrohung
für
Kinderseelen.
Fotos:
Screenshot
noz.de
Autor:
Hendrik Steinkuhl