User Online: 1 | Timeout: 05:40Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
40 Jahre und kein bisschen leise
Zwischenüberschrift:
Hyde-Park-Betreiberin Conny Overbeck lässt die Kult-Disco zum Jubiläum herausputzen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
1976 eröffnete an der Rheiner Landstraße der Hyde Park, damals noch in dem Gebäude eines alten Tanzlokals. Mittlerweile ist der Park″ die älteste von derselben Person gemanagte Diskothek Deutschlands. Wir sprachen mit der Inhaberin Conny Overbeck über die letzten 40 Jahre Hyde Park, die Renovierungsarbeiten und das Jubiläum.

Conny Overbeck, zurzeit ist der Hyde Park geschlossen. Holen Sie jetzt tief Luft, damit Sie sich mit frischer Energie in das Jubiläumswochenende stürzen können?

Na, das wäre schön. Nein, wir haben geschlossen, weil wir den Laden einer umfassenden Renovierung unterziehen. Von der Außenfassade über die Bühnentechnik bis zu den Toiletten wird alles neu gemacht.

Also nutzen Sie das 40-jährige Jubiläum, um den Club einer Frischzellenkur zu unterziehen?

Genau. Immerhin sind wir schon seit dem Jahr 2000 in diesem Gebäude. Das heißt, dass wir an diesem Standort bisher am längsten ausgehalten haben.

Nur für die Leute, die die Geschichte des Hyde Parks nicht kennen: Sie mussten mit Ihrer Diskothek diverse Male umziehen

Richtig. An der Rheiner Landstraße hat alles angefangen. Nach sieben Jahren mussten wir schließen, weil es massiven Ärger mit den Anwohnern gegeben hatte. Dann haben wir hier, auf der anderen Seite des Fürstenauer Wegs, ein Zirkuszelt aufgebaut, dann in der Halle Gartlage gefeiert, bis wir an dem Ort, wo das Zelt gestanden hat, ein festes Holzgebäude errichtet haben, in dem wir dann von 1985 bis 2000 weitermachen konnten. In dem aktuellen Gebäude hier sind wir jetzt bereits im 16. Jahr.

Konnten Sie sich vorstellen, dass Sie so lange im Geschäft bleiben würden, als Sie 1976 angefangen haben?

Natürlich nicht! Ich dachte, ich würde den Laden zwei oder drei Jahre machen. Damals habe ich ja noch studiert und das mehr wie einen Studentenjob gesehen. Aber als sich herausstellte, dass wir zum beliebtesten Jugendtreff der Stadt geworden waren und die Leute aus dem gesamten norddeutschen Raum und aus dem Ruhrgebiet kamen, um im Hyde Park zu feiern, wurde das ganze schon zu einer Art Berufung.

Der Erfolg wurde ganz sicherlich auch durch die Live-Konzerte beflügelt, die häufig stattfanden. Soll das in Zukunft auch so bleiben?

Klar. Das ist ja auch ein Grund, warum wir jetzt renovieren. Im vergangenen Jahr haben wir bereits den rückwärtigen Hof komplett gepflastert, damit dort Sattelschlepper und Busse rangieren können. Wir haben den Bühnenboden erneuert, Büro- und Garderobencontainer aufgestellt, außerdem statten wir jetzt die Hängepunkte in der Dachkonstruktion mit angesagten Seilzügen aus und installieren neue Traversen, an denen die Bands ihr Licht- und Tonequipment befestigen können.

Das heißt, Sie wollen sich weiterhin als Veranstaltungsort zwischen Osnabrück-Halle und kleinerem Club positionieren?

Richtig. Für Bands, die mehr als 1000 Besucher anlocken und für die die OsnabrückHalle zu groß ist, sind wir die einzige Alternative. Das wollen wir nutzen.

Hier wird jetzt gehämmert, geschweißt, geschraubt. Es sieht aus, als würden Ihre Leute alles selbst machen.

Fast alles, ja. Für die neue Discobeschallungsanlage haben wir natürlich Tontechniker angeheuert, und für gestalterische Elemente haben wir Designer Steve McGuire ins Boot geholt. Ansonsten machen wir alles selbst. Das hat im Hyde Park Tradition: Teamarbeit. Die Barhocker, die Tischelemente aus Mulitplex-Platten, die neuen Beleuchtungsmodule über den Theken das entsteht alles in Eigenarbeit. Sogar die neue Garderobe mit Haken für über 1000 Gäste haben die Jungs selbst geschweißt. Das ist echtes Heavy Metal.

Wie groß ist Ihr Team?

Ich habe fünf feste Angestellte, jede Menge Thekenkräfte und zwei Umschüler. Letztere werden zu Veranstaltungskaufleuten umgeschult. Aber die bekommen hier alles vermittelt. Wenn die fertig sind, können die auch eine Toilette reparieren.

Sie sagten, dass sich zum Jubiläum auch etwas am äußeren Erscheinungsbild verändert.

Die Fassaden sind in den vergangenen Jahren immer von Graffiti-Künstlern gestaltet worden, die in der Stadt ja kaum Möglichkeiten zum Sprayen haben. Im rückwärtigen Bereich durften sich die Anfänger betätigen, vorn an der Schauseite haben sich Paddy, Marcel und deren Crew ausgelassen. Für die haben wir jetzt 350 Farbdosen gekauft, mit denen sie neue Wandbilder sprayen können. Dazu gehört auch der Eingangsbereich, der wird auch ganz neu.

Wenn Sie 40 Jahre zurückdenken: Was hat sich im Geschäft verändert?

Als wir jünger waren, waren wir viel entspannter. Mittlerweile macht man vieles routinierter. Aber das Diskothekengeschäft macht immer noch großen Spaß. Ich freue mich, dass wir in der ganzen Zeit ein beliebter Anlaufpunkt für immer neue Generationen geblieben sind.

40 Jahre Hyde Park: Jubiläumswochenende mit vielen Specials vom 2. bis 3. 9.

Mehr aus der regionalen Kulturszene lesen Sie im Internet auf noz.de/ kultur-regional

Bildtext:
Eigentlich wollte sie den Hyde Park nur zwei oder drei Jahre betreiben jetzt sind es 40 geworden: Conny Overbeck.
Foto:
Michael Gründel
Autor:
Tom Bullmann


Anfang der Liste Ende der Liste