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1.
Erscheinungsdatum:
25.08.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zion GmbH kehrt Osnabrück den Rücken
Zwischenüberschrift:
Güterbahnhof: Eigentümergesellschaft nennt sich jetzt 3g Group GmbH und geht nach Brandenburg
Artikel:
Originaltext:
Die
Zion
GmbH
nennt
sich
jetzt
3g
Group.
Zugleich
kehrt
die
Eigentümergesellschaft
des
Güterbahnhofs
Osnabrück
den
Rücken
und
verlegt
ihren
Firmensitz
ins
brandenburgische
Zossen.
Offensichtlich
ist
dieser
Schritt
eine
Folge
der
massiven
Spannungen
mit
der
Stadt
Osnabrück.
Osnabrück.
Die
18
000-
Einwohner-
Stadt
Zossen
im
Landkreis
Teltow-
Fläming,
20
km
südlich
von
Berlin,
genießt
einen
Ruf
als
kleines
Steuerparadies,
weil
der
Gewerbesteuerhebesatz
nur
200
Prozent
beträgt.
Zum
Vergleich:
In
Osnabrück
müssen
Unternehmen
bei
einem
Satz
von
440
Prozent
mehr
als
doppelt
so
viel
Gewerbesteuer
an
die
Stadt
abführen.
Die
Steuerlast
dürfte
aber
wohl
nicht
der
Hauptgrund
sein,
dass
die
GmbH,
die
seit
vier
Jahren
über
den
größten
Teil
des
ehemaligen
Güterbahnhofsgeländes
verfügt,
mit
ihrem
Büro
und
Geschäftssitz
nach
Brandenburg
geht.
Als
Willkür
empfunden
Seit
2012
ist
das
anfangs
gute
Verhältnis
zwischen
der
Zion
GmbH
und
der
Stadt
merklich
getrübt.
Aus
Reibereien
wurden
Dauerkonflikte,
die
wohl
noch
lange
die
Gerichte
beschäftigen
werden.
Zur
unendlichen
Geschichte
hat
sich
etwa
ein
Rechtsstreit
vor
dem
Landgericht
um
ein
Grundstücksgeschäft
entwickelt.
Weil
sich
Zion-
Geschäftsführer
Ralf
Gervelmeyer
von
der
Stadt
drangsaliert
fühlte,
widerrief
er
aus
formalen
Gründen
ein
Grundstücksgeschäft,
das
Voraussetzung
für
den
Bau
einer
neuen
Brücke
an
der
Hamburger
Straße
ist.
Gervelmeyers
Empörung
richtet
sich
vor
allem
gegen
die
Veränderungssperre,
die
der
Rat
vor
drei
Jahren
für
das
gesamte
Plangebiet
erlassen
hat.
Sie
gilt
bis
zum
30.
September
und
schränkt
die
gewerbliche
Nutzung
auf
der
Industriebrache
erheblich
ein.
Das
Ende
der
Veränderungssperre
ist
nicht
das
Ende
der
Reglementierung.
Wenn
zeitgleich
der
neue
Bebauungsplan
370
in
Kraft
tritt,
wird
der
ehemalige
Güterbahnhof
zwar
zum
Gewerbegebiet
erklärt,
aber
ein
Teil
davon
soll
nur
für
Lagerzwecke
genutzt
werden
dürfen.
Jedenfalls,
so
lange
keine
bessere
Verkehrsanbindung
besteht.
Und
auch
das
kann
dauern.
Die
Zion
GmbH
hat
unter
dem
Titel
„
Gleis
49″
ein
eigenes
Nutzungskonzept
für
die
Industriebrache
vorgelegt,
nach
dem
auch
Mischgebiete
zugelassen
werden
sollten,
etwa
„
Arztpraxen,
Apotheken,
Büros,
kirchliche,
kulturelle
und
sportliche
Gewerbebetriebe″,
wie
die
Stellungnahme
heißt.
Auch
für
den
Bau
von
Wohnungen
hat
sich
das
Unternehmen
eingesetzt,
ist
damit
bei
den
Stadtplanern
aber
auf
Granit
gestoßen.
Schon
wegen
der
Lärmbelästigung
durch
die
Bahn
scheide
eine
solche
Nutzung
aus,
lautet
deren
Begründung.
Ralf
Gervelmeyer
war
am
Mittwoch
für
eine
Stellungnahme
nicht
zu
erreichen.
In
der
Vergangenheit
hat
er
aber
wiederholt
deutlich
gemacht,
dass
er
sich
als
Opfer
behördlicher
Willkür
sieht.
Als
Schikane
mag
er
auch
die
Absicht
der
Stadt
empfinden,
das
frühere
Bahngebäude
mit
seinem
Büro
an
der
Hamburger
Straße
22
zugunsten
eines
Kreisverkehrs
verschwinden
zu
lassen.
Das
Büro
geräumt
Obwohl
diese
Planung
wohl
erst
in
einigen
Jahren
realisiert
werden
kann,
hat
die
Zion
GmbH
Anfang
August
das
Feld
geräumt.
Das
Handelsregister
des
Amtsgerichts
Potsdam
weist
aus,
dass
sich
das
Unternehmen
unter
dem
neuen
Namen
3g
Group
GmbH
an
der
Hauptstraße
28
in
Zossen
niedergelassen
habe.
Die
Kleinstadt
am
Motzener
See
hat
mit
ihrer
offensiven
Dumping-
Gewerbesteuerpolitik
schon
mehrfach
überregional
Schlagzeilen
gemacht,
etwa
als
die
„
Berliner
Morgenpost″
titelte:
„
Das
kleine
Zossen
zeigt′s
den
Großen″.
Osnabrücks
Finanzvorstand
Thomas
Fillep
glaubt
nicht,
dass
niedrige
Gewerbesteuersätze
die
Standortvorteile
einer
Großstadt
wettmachen
können.
Im
Übrigen
stehe
Osnabrück
mit
einem
Hebesatz
von
440
Prozent
noch
günstig
da
–
auf
Platz
11
im
Ranking
von
80
Städten
mit
über
100
000
Einwohnern.
Filleps
Enttäuschung
über
den
Wegzug
der
Gesellschaft
mit
dem
biblischen
Namen
hält
sich
in
Grenzen:
„
Die
Zion
GmbH
ist
mir
nicht
bekannt
als
einer
der
wichtigsten
Gewerbesteuerzahler
in
Osnabrück″,
sagt
der
Stadtkämmerer.
Alles
über
den
Güterbahnhof
finden
Sie
im
Internet
auf
www.noz.de
Bildtexte:
Die
Zion
GmbH
ist
Geschichte:
Inzwischen
ist
der
Namenszug
vom
Güterbahnhof
verschwunden.
Abgeschnitten:
Die
Zion
GmbH
heißt
jetzt
3g
Group,
der
alte
Name
wurde
mit
der
Blechschere
getilgt.
Fotos:
Jörn
Martens,
Michael
Gründel
Kommentar
Kindlicher
Trotz
Aus
der
Sicht
von
Ralf
Gervelmeyer
ist
die
Stadtverwaltung
ein
Willkürapparat,
der
ihm
größtmöglichen
Schaden
zufügen
will.
Deshalb
schlägt
er
zurück.
Verweigert
ein
dringend
benötigtes
Grundstück,
verwehrt
die
Zufahrt
zum
Ringlokschuppen
und
verlegt
den
Sitz
seiner
Gesellschaft
nach
Brandenburg.
Das
hat
etwas
von
kindlichem
Trotz.
In
der
Auseinandersetzung
mit
dem
sicherlich
schwierigen
Verhandlungspartner
haben
sich
manche
Politiker
hinreißen
lassen,
mit
einem
groben
Klotz
auf
einen
groben
Keil
zu
antworten.
Nach
weiteren
Eskalationen
entschied
sich
die
Stadt,
den
Bebauungsplan
im
Alleingang
aufzustellen
und
nicht,
wie
sonst
üblich,
in
Kooperation
mit
dem
Eigentümer.
Wenn
die
Stadt
den
Güterbahnhof
zum
Erfolgsmodell
machen
will,
sollte
sie
die
Tür
für
Gespräche
offen
halten.
Auch
wenn
sie
es
mit
einem
schwierigen
Partner
zu
tun
hat.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert