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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Schausteller planen Eisbahn am Ledenhof
 
Eine Eislaufbahn zum Weihnachtsmarkt
Zwischenüberschrift:
Vier Schausteller wollen am Ledenhof 150 000 Euro investieren – SPD-Prüfantrag im Rat
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Vier Schausteller wollen gemeinsam 150 000 Euro in die Hand nehmen, um zum Weihnachtsmarkt auf dem Ledenhof ein Eislaufvergnügen zu realisieren. Die Osnabrücker SPD unterstützt die Idee und will per Ratsentscheid dafür sorgen, dass die Schausteller zunächst für drei Jahre von der Sondernutzungsgebühr, die für das Aufstellen der Bahn und diverser Buden auf dem Ledenhof fällig werden würde, befreit werden. Die Schausteller kündigen an, dass es rund um das Eislaufvergnügen und Buden mit Speisen und Getränken auch noch ein Rahmenprogramm geben soll. Die einzelnen Programmpunkte wollen sie in etwa einer Woche bekannt geben.

Mal ehrlich: Der Sommer war nicht so toll, aber jetzt schon über den Weihnachtsmarkt sprechen? Nun gut, was muss, das muss, denn vier Schausteller planen Großes für den Weihnachtsmarkt: Sie wollen auf dem Ledenhof eine Eislaufbahn aufstellen und daneben auch noch ein hochwertiges Rahmenprogramm bieten.

Osnabrück. Die SPD im Rat findet die Idee offensichtlich gut, denn sie hat die Initiative ergriffen und für die Ratssitzung am kommenden Dienstag einen Antrag gestellt. Demnach soll die Verwaltung prüfen, unter welchen Voraussetzungen ein solches Event auf dem Ledenhof realisierbar ist. Dazu sollen Gespräche zwischen Verwaltung, Schaustellerverband und Politik stattfinden. Vor allem aber regen die Sozialdemokraten an, in den ersten Jahren auf die laut Satzung fälligen Sondernutzungsgebühren zu verzichten. Einzige Einschränkung für das Projekt: Die geplante Umgestaltung des Ledenhofs und Projekte der Universität Osnabrück (wie z. B. das Wissenschaftskolleg) dürfen dabei nicht beeinträchtigt werden.″

Es sind vier Schausteller, die etwa 150 000 Euro in die Hand nehmen wollen, um in Begleitung zum Weihnachtsmarkt eine Eisbahn am Ledenhof aufzubauen″, sagt Frank Henning, SPD-Ratsfraktionsvorsitzender. Die Idee erinnert an die Eisbahn in Georgsmarienhütte, die dort zur Weihnachtszeit schon seit Jahren als Magnet die Schlittschuhläufer lockt. Allerdings wollen die Schausteller in Osnabrück nach Hennings Worten auf den Eintritt verzichten. Das Projekt soll sich aus den Einnahmen der Getränke- und Essbuden finanzieren. Wer eigene Schlittschuhe hat, kann die mitbringen und dann sogar komplett kostenlos die Bahn nutzen″, so Henning. So hätten auch Menschen mit schmalem Geldbeutel die Möglichkeit, dem Eisvergnügen zu frönen.

Außerdem würde die Ledenhoffläche auf diese Art aufgewertet, sieht der Sozialdemokrat einen weiteren positiven Aspekt in der Initiative der vier Schausteller. Der Ledenhof habe sich schon während der Maiwoche bewährt. Eine Eisbahn an dieser Stelle bedeute sowohl für den Weihnachtsmarkt als auch für die Stadt insgesamt eine zusätzliche Attraktivitätssteigerung. Um das Projekt finanzierbar zu machen, will die SPD nach Hennings Worten in den ersten drei Jahren auf die Sondernutzungsgebühren verzichten, die sich am Ledenhof nach der neuen Satzung schnell auf eine vierstellige Summe belaufen könnten.

Einer der Initiatoren, Bernhard Kracke, bestätigte im Gespräch mit unserer Redaktion die Pläne. Mit Details wollte der Schausteller allerdings noch nicht um die Ecke kommen. Im Moment laufen noch die Verhandlungen, und wir wollen unser Programm erst präsentieren, wenn alles unter Dach und Fach ist.″ Er rechnet damit, dass er und seine drei Kollegen in einer Woche alle Unterschriften zusammenhaben. In einem ist sich Kracke aber jetzt schon sicher: Das soll eine Bombe werden.″

Bildtext:
Wie hier bei GMHütte on Ice im vergangenen Winter soll auch in Osnabrück zum Weihnachtsmarkt ein großes Eisvergnügen starten.
Foto:
Archiv/ Westdörp

Kommentar

Endlich Leben auf dem Ledenhof

Vier Schausteller wagen sich aufs Eis und wollen am Ledenhof etwas Neues auf die Schienen setzen. Warum nicht? Dabei hoffen sie auf die Unterstützung der Stadt. Das geht in Ordnung.

Eine Eislaufbahn auf dem Ledenhof ist eine hübsche Idee und die Investition von 150 000 Euro eine hübsche Summe. Die Schausteller wollen das Risiko eingehen. Wenn die Stadt in den ersten drei Jahren auf die Sondernutzungsgebühren verzichtet, um so das Risiko für die Schausteller ein wenig zu minimieren, bricht sie sich keinen Zacken aus der Krone.

Denn seien wir mal ehrlich: Sondernutzungsgebühren für diesen seit Jahrzehnten sträflich vernachlässigten Platz zu generieren kommt ohnehin einem Sechser im Lotte gleich. Mit diesen Einnahmen gerechnet hat der Kämmerer wahrscheinlich in seinen kühnsten Träumen nicht, also wird er sie auch nicht vermissen. Im Gegenteil: Sollte sich der Versuch zum Dauerbrenner entwickeln, kann er sich vielleicht in vier Jahren auf eine Zusatzeinnahme freuen. Die würde aber auf keinen Fall kommen, wenn die Stadt sich jetzt nicht erst einmal in Verzicht übt und den Schausteller-Versuch unterstützt.

Dass der Ledenhof zu besonderen Anlässen tatsächlich erfolgreich bespielbar ist, hat die Timezone-Bühne während der Maiwoche gezeigt. Vielleicht war dieser Erfolg ja auch der letzte Kick für die Schausteller, auf dem Ledenhof ihr Glück zu versuchen. Sollten sich noch mehr Nachahmer finden, könnte diese Fläche endlich mit dem Leben gefüllt werden, das sie verdient hat.
Autor:
Dietmar Kröger


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