User Online: 2 |
Timeout: 18:53Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
22.08.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Blindgänger gesprengt
Weltkriegsbombe erfolgreich gesprengt
Zwischenüberschrift:
Problemlose Räumung in Osnabrück
Blindgänger im Stadtteil Schinkel-Ost steckte senkrecht im Acker – Riesige Wassersäcke
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
4000
Menschen
aus
den
Stadtteilen
Schinkel-
Ost
und
Lüstringen
mussten
am
Sonntag
ihre
Wohnungen
verlassen,
weil
ein
Blindgänger
aus
dem
Zweiten
Weltkrieg
geräumt
wurde.
Die
Bombe,
die
senkrecht
in
einem
Acker
steckte,
wurde
ohne
Probleme
gesprengt.
Eine
Entschärfung
wäre
den
Angaben
zufolge
zu
riskant
gewesen.
Um
die
Sprengkraft
der
amerikanischen
Fünf-
Zentner-
Bombe
abzuschwächen,
wurde
die
Fundstelle
mit
riesigen
Wassersäcken
abgedeckt.
Evakuierung
und
Sprengung
verliefen
planmäßig.
Gegen
16
Uhr
konnten
die
Anwohner
zurück
in
ihre
Häuser.
Der
Bombenblindgänger,
der
vorige
Woche
im
Osnabrücker
Stadtteil
Schinkel-
Ost
gefunden
wurde,
ist
am
Sonntag
gegen
15.30
Uhr
gesprengt
worden.
Das
Risiko
einer
unkontrollierten
Explosion
beim
Entschärfen
wäre
zu
groß
gewesen.
Osnabrück.
„
Alles
ist
hundertprozentig
geglückt″,
sagte
Sprengmeister
Hans
Mohr
kurz
nach
der
Sprengung.
Die
Fünf-
Zentner-
Bombe
steckte
senkrecht
im
Boden.
Um
die
Art
des
Zünders
zu
bestimmen,
wären
Grabearbeiten
erforderlich
gewesen,
die
im
Ackerboden
unvermeidlich
Erschütterungen
verursacht
hätten.
Deshalb
entschied
Hans
Mohr,
den
sicheren
Weg
zu
gehen
und
den
Blindgänger
zu
sprengen.
Alle
drei
verfügbaren
Wassersäcke
wurden
über
der
Bombe
platziert,
um
die
Wucht
der
Explosion
abzufangen
und
die
Druckwelle
nach
oben
zu
lenken.
Die
Bezeichnung
„
Wassersäcke″
ist
in
diesem
Zusammenhang
möglicherweise
irreführend,
weil
stark
untertrieben,
wenn
man
sich
deren
Volumen
ansieht:
Jeder
einzelne
Wassersack
fasst
25
000
Liter,
45
Minuten
dauert
die
Befüllung.
In
der
jüngsten
Vergangenheit
hat
es
häufiger
Sprengungen
gegeben.
„
Sie
bergen
das
geringste
Risiko
für
den
Sprengmeister″,
erklärte
Jürgen
Wiethäuper,
Fachdienstleiter
Ordnung
und
Gewerbe
der
Stadtverwaltung.
Von
der
Detonation
war
gegen
15.30
Uhr
weniger
zu
sehen
als
ursprünglich
erwartet.
Die
60
Meter
hohe
Erd-
und
Sandfontäne
blieb
aus.
Ein
Schachtring
aus
Aluminium
wurde
durch
die
Wucht
der
Explosion
total
deformiert.
Im
Vorfeld
der
Sprengung
mussten
mehrere
Siedlungen
im
Osten
von
Osnabrück
evakuiert
werden.
4000
Menschen
mussten
ihre
Wohnungen
verlassen.
Bis
12
Uhr
sollte
das
Sperrgebiet
in
Schinkel-
Ost
und
Lüstringen
vollständig
geräumt
sein.
Erwartungsgemäß
verließen
nicht
alle
Bewohner
selbstständig
ihre
Wohnungen.
Beispiel:
In
einer
Wohnanlage
für
rund
200
Familien
am
Klosterhügel
sprechen
viele
der
Mieter
kein
oder
wenig
Deutsch
und
wussten
entsprechend
nicht,
was
los
war.
Feuerwehr
und
Polizei
räumten
die
Anlage.
Einen
älteren
Mann
begleiteten
die
Beamten
noch
einmal
in
seine
Wohnung,
um
Medikamente
zu
holen.
Im
Evakuierungsgebiet
war
auch
ein
Sonderbus
im
Einsatz.
Marina
Rusu
steuerte
fünf
Touren,
bevor
sie
von
einer
Kollegin
abgelöst
wurde.
Einige
Bewohner
fanden
sich
im
Evakuierungszentrum
in
der
Gesamtschule
Schinkel
ein,
wo
die
Stimmung
größtenteils
entspannt
war.
Mit
Spielen
konnten
sich
Kinder
und
Erwachsene
die
Zeit
vertreiben.
Laut
Philip
Hergt
vom
Deutschen
Roten
Kreuz
war
für
200
Personen
vorgesorgt,
es
kamen
aber
nur
gut
80.
Die
Zahl
der
bereitgestellten
Plätze
wird
anhand
von
Erfahrungswerten
berechnet,
als
bestimmter
Prozentsatz
aller
Bewohner
des
Sperrgebietes.
Bei
gratis
Gulaschsuppe,
Keksen
und
Kaffee
warteten
die
Evakuierten
darauf,
wieder
in
ihre
Wohnungen
zurückkehren
zu
können,
was
kurz
nach
16
Uhr
dann
auch
planmäßig
möglich
war.
Jürgen
Wiethäuper
ist
seit
2000
zuständig
für
die
Koordinierung
der
Bombenräumungen
in
Osnabrück.
„
Damals
haben
wir
damit
gerechnet,
dass
wir
in
zehn
Jahren
fertig
sind.″
Diese
Annahme
hat
sich
längst
als
zu
optimistisch
erwiesen.
Das
Stadtgebiet
wird
den
Angaben
zufolge
systematisch
abgesucht.
Dabei
sind
weitere
Bombenfunde
jederzeit
möglich.
Rund
80
Bombenräumungen
gab
es
in
Osnabrück
und
Umgebung.
Auch
die
Nachbargemeinde
Belm
war
mehrfach
betroffen,
wo
im
Zuge
der
neuen
Ortsumgehung
der
Bundesstraße
51
gezielt
nach
Blindgängern
sondiert
wurde.
Den
Liveticker
zum
Nachlesen
auf
www.noz.de/
os.
Dort
finden
Sie
auch
eine
Bildergalerie
und
Videos
von
der
Evakuierung
und
der
Sprengung
des
Blindgängers.
Bildtexte:
Nach
der
Bombensprengung
blieb
ein
schlammiger
Krater
übrig
(hier
mit
Sprengmeister
Hans
Mohr)
.
Die
Evakuierung
der
betroffenen
Siedlungen
in
Schinkel-
Ost
und
Lüstringen
verlief
planmäßig.
Nicht
alle
Bewohner
hatten
mitbekommen,
dass
sie
ihr
Haus
verlassen
mussten.
Nur
wenige
der
Evakuierten
verirrten
sich
in
das
Evakuierungszentrum
in
der
Gesamtschule
Schinkel,
wo
Spiele
und
eine
heiße
Suppe
warteten.
Ab
10
Uhr
war
das
Evakuierungsgebiet
abgesperrt.
Gegen
16
Uhr
wurde
die
Sperrung
wieder
aufgehoben.
4000
Menschen
konnten
zurück
in
ihre
Wohnungen.
Fotos:
Michael
Gründel
Luftangriffe
auf
Osnabrück
Alliierte
Fliegerverbände
flogen
im
Zweiten
Weltkrieg
zwischen
1940
und
1945
insgesamt
79
Luftangriffe
auf
Osnabrück.
Die
Stadt
hatte
wegen
des
Eisenbahnknotenpunktes
und
des
Stahlwerkes
strategische
Bedeutung.
Am
23.
Juni
1940
fielen
die
ersten
Bomben
auf
Osnabrück,
als
britische
Flugzeuge
das
Klöckner-
Gelände
angriffen.
Besonders
schwer
waren
die
Flächenbombardements
am
13.
September
1944
(ein
Feuersturm
zerstört
die
Altstadt)
und
am
Palmsonntag,
25.
März
1945.
Diesem
letzten
und
besonders
heftigen
Luftangriff
fielen
zahlreiche
weitere
historische
Gebäude
zum
Opfer.
Mindestens
178
Menschen
starben.
In
sechs
Kriegsjahren
wurden
über
Osnabrück
181
Luftminen,
fast
25
000
Sprengbomben,
mehr
als
650
000
Brandbomben
und
etwa
12
000
Flüssig-
Brandbomben
(Kanister)
abgeworfen.
Die
Statistik
meldet
als
Bilanz
des
Bombenkrieges
1434
Tote
und
fast
6000
total
zerstörte
Wohnhäuser.
Autor:
Markus Strothmann