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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Inhalt:
Überschrift:
Immer wieder wilde Müllkippen
 
Fünf Sperrmüll-Mythen im Realitäts-Check
 
Was kostet Sperrmüll anderswo?
Zwischenüberschrift:
Alleine im vergangenen Jahr weit über 1000 gemeldete Fälle
 
Nicht alles, was nicht in die Tonne passt, darf stattdessen an die Straße gestellt werden
Artikel:
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Originaltext:
Einige Menschen in Osnabrück nehmen es offenbar nicht sehr genau mit der Umwelt, Verantwortung und Rücksichtnahme: Sie entsorgen ihren Müll einfach wild″. Für die Stadt ist das nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Und damit auch für jeden Steuerzahler.
Osnabrück. Bei sommerlichen Temperaturen bietet sich im Schlossgarten jeden Abend und Morgen dasselbe Bild: Überall liegt Müll herum. Doch längst nicht nur dort. Illegale Abfallablagerungen gibt es noch häufig in Osnabrück″, sagt Detlef Schnier, Leiter der Abfallwirtschaft des Osnabrücker Servicebetriebs (OSB). „ Ob die Reste einer Grillparty im Schlossgarten, abgestellte Säcke an den Altgascontainern, Elektrogeräte am Straßenrand, Sperrmüll im Wald . . .″, zählt Schnier auf.
Das Online-Meldesystem Emsos habe im vergangenen Jahr 320 Fälle von Müll in der Stadt registriert, sagt Schnier. Mithilfe dieses Systems können Bürger dem OSB über das Internet Missstände wie wilde Müllhalden melden. Hinzu kamen noch 1000 Hinweise in 2015, die beim Fachbereich Umwelt aufliefen.″ Besonders beliebt bei den Müllsündern sind die vielen Altglascontainerplätze in der Stadt. Sie würden zur Ablagerung von Elektroschrott, Rest- und selbst Gewerbemüll missbraucht, sagt Schnier.
Derartige wilde Müllhalden sind nicht nur für Anwohner ein Ärgernis. Er verschandelt das Stadtbild, ist schlecht für die Umwelt, und die Kosten für das Einsammeln und Entsorgen tragen fast immer die Steuer- und Gebührenzahler″, sagt Schnier. Denn letztlich ist es der OSB, der für die Beseitigung des Mülls zuständig ist zumeist im Auftrag der Stadt. Die Umweltsünder könnten in der Regel nicht ermittelt werden.
Immerhin: Die Einführung der 29-Euro-Gebühr für die Abholung von Sperrmüll habe in der Landschaft zu keiner nennenswerten Zunahme″ von Sperrmüllablagerungen gesführt, versichert Schnier. Seit 2010 holt der OSB nach einem Beschluss des Rats der Stadt den Sperrmüll nicht mehr kostenlos ab.

Bildtext:

Gerade Plätze mit Glascontainern werden gerne für die Ablagerung sonstigen Mülls missbraucht so wie auf diesem Archivfoto sieht es beispielsweise am Arndtplatz recht häufig aus.
Foto:
Archiv/ Kathrin Pohlmann

Osnabrück. Gehört die Waschmaschine in Osnabrück zum Sperrmüll? Darf sich jeder Bürger am Sperrmüll bedienen? Was gehört überhaupt dazu? Zu diesem Thema gibt es einige Mythen von denen nicht alle stimmen.

1. Zum Sperrmüll gehört alles, was nicht in die Tonnen passt. Nein, das ist nicht korrekt. Sperrgut sind bewegliche Sachen aus Wohnungen und anderen Teilen des Wohngrundstücks, die selbst nach einer zumutbaren Zerkleinerung wegen ihrer Sperrigkeit, ihres Gewichts oder ihrer Materialbeschaffenheit nicht in der Restmülltonne entsorgt werden können″, sagt Detlef Schnier, Leiter der Abfallwirtschaft des Osnabrücker Servicebetriebs (OSB), der den Osnabrücker Sperrmüll abholt. Das sind unter anderem Aquarien, Betten, Matratzen und Teppiche (gerollt). 29 Euro kostet die Abholung je angefangene fünf Kubikmeter. Nicht zum Sperrmüll gehören Abfälle wie Bauschutt, Türen und sonstige Abfälle aus Wohnungsrenovierungen. Auch Altkleider und Kartons nimmt der OSB nicht mit.

Und Großelektrogeräte? Streng genommen gehören Waschmaschinen und Co. nicht zum Sperrmüll, sondern werden nur im Rahmen der Sperrmüllsammlung mit abgeholt″, sagt Schnier. Die Abholung ist kostenpflichtig, die Abgabe der Geräte am Abfallwirtschaftszentrum Piesberg hingegen kostenlos. Kleinen Elektroschrott nehmen zudem die drei Wertstoffhöfe in der Dodesheide, Wüste und Sutthausen entgegen, ebenfalls kostenlos.

Schnier ergänzt: Bevor aber etwas im Sperrmüll landet, sollte geprüft werden, ob der Gegenstand nicht noch von anderen genutzt werden kann.″

Übrigens: Das Abstellen von Elektrogeräten am Straßenrand gilt als illegale Müllentsorgung und kann mit bis zu 50 000 Euro bestraft werden. In Osnabrück werden mindestens 100 Euro Bußgeld fällig.

2. Sobald der Sperrmüll an der Straße steht, gehört er der Stadt/ dem OSB. Korrekt. Sobald der Sperrmüll an der Straße steht, gehört er dem OSB, bestätigt Schnier. Jedoch: Sollten aber Sammler ein Fundstück wieder verwenden, dann ist das im Sinne der Umwelt eine tolle Lösung. Den Eigentümer zu fragen macht dabei natürlich Sinn.″

Allerdings gelte das nicht allgemein. Problematisch wird es, wenn etwa Elektrogeräte mitgenommen werden, um die Wertstoffe auszuschlachten′″, sagt Schnier. Dann habe der OSB nicht mehr die Kontrolle über eine fachgerechte Entsorgung. Und auch gegen professionelle Sperrmüllsammler hat der Servicebetrieb etwas. Zum einen aufgrund einer gegebenenfalls nicht umweltverträglichen Entsorgung, zum anderen wegen der fehlenden Metalle, deren Verkaufserlöse sonst zur Gebührenstabilität beitragen könnten″, so Schnier.

3. Jeder darf etwas zum Sperrmüll hinzustellen. Nein. Jede Person muss ihren Sperrmüll selbst anmelden. Stellen Nachbarn etwas hinzu, trägt der Anmelder mögliche Mehrkosten. Wächst der Sperrmüllhaufen über die angemeldete Kubikmeterzahl an, so werden die zusätzlichen Kosten dem Antragsteller in Rechnung gestellt″, sagt Schnier.

4. Der Sperrmüll darf auch schon ein paar Tage vor der Abholung an die Straße. Keineswegs. Frühestens um 12 Uhr am Tag vor der Abholung dürfe der Sperrmüll an die Straße, sagt Schnier. Am Tag der Abholung muss er bis spätestens 6 Uhr deponiert sein. Um wilde Sperrmüllablagerungen durch fremde Personen zu vermeiden, sollte der Sperrmüll frühestens am Abend vor dem Termin an die Straße gestellt werden″, sagt Schnier.

5. Beim Sperrmüll landet letztlich alles auf einer Deponie eine Trennung und anschließende Verwertung findet nicht statt. Falsch. Der OSB trenne den Sperrmüll nach insbesondere Holz, Metallen und Kunststoffen. Diese werden dann in unterschiedliche weitere Verwertungswege gegeben″, so Schnier.

Bildtext:
Matratzen, Möbelstücke und Teppiche gelten als Sperrmüll und werden abgeholt.
Foto:
dpa

Osnabrück. In Osnabrück ist die Abholung des Sperrmülls durch den Osnabrücker Servicebetrieb (OSB) nicht kostenlos. Vielerorts ist es das. Warum nicht in Osnabrück? Und was kostet es andernorts? Ein Überblick.

Stadt Osnabrück: In Osnabrück übernimmt der OSB die Sperrmüllabfuhr. Seit 2010 ist dieser Service nicht mehr kostenlos, damals beschlossen vom Rat der Stadt. 29 Euro werden seither pro angefangene fünf Kubikmeter fällig. Die Sperrmüllgebühr von 29 Euro ist nicht kostendeckend für den OSB mit Abholung, Personal und Verwertung, sondern eine Lenkungsgebühr′″, erklärt Detlef Schnier, Leiter der Abfallwirtschaft des OSB. Die Gebühr sei ein Anreiz zur Vermeidung und Verwertung bestimmter Abfälle″. Die Gebühr diene zudem der Wirtschaftlichkeit, sodass der OSB zum Beispiel nicht für einen einzigen Stuhl extra eine Adresse anfahre. Dabei verdient der OSB auch am Sperrmüll durch den Verkauf bestimmter Rohstoffe. Die Erlöse würden die Fahrzeug- und Personalkosten aber nicht decken, sagt Schnier.

Landkreis Osnabrück: Im Landkreis Osnabrück übernimmt die Awigo den Sperrmüll eine hundertprozentige Tochter des Landkreises. Die Abholung ist für die Menschen im Landkreis kostenlos. Jedoch muss für einen Abholtermin mindestens ein Kubikmeter zusammenkommen.

Stadt und Landkreis Osnabrück wollen künftig beim Sperrmüll kooperieren und eine neue Recyclinggesellschaft gründen, die zu 51 Prozent in öffentlicher Hand bleiben soll. Momentan sorgen Stadt und Landkreis noch unabhängig voneinander für die Abfuhr und Weiterverwertung des Sperrmülls.

Landkreis Emsland: Auch im Emsland ist die Abholung kostenfrei. Dort übernimmt der Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Emsland (AWB) die Aufgabe. Lediglich in Lingen erledigt Reholand den Sperrmüll, in Meppen die Beschäftigungsinitiative Meppen und Umgebung.

Münster geht beim Sperrmüll einen anderen Weg. Dort heißt er Sperrgut, und die Bürger müssen die Abholung nicht bezahlen. Besser noch: Sie müssen ihn nicht einmal anmelden. Ebenso wie bei der Restmüll-, Papier- und Biotonne sowie dem gelben Sack kommt die Sperrmüllabfuhr regelmäßig einmal im Monat. In Oldenburg muss der Sperrmüll angemeldet werden. 25 Euro kosten die Abholung und Entsorgung von maximal vier Kubikmetern. In Bielefeld kosten bis zu vier Kubikmeter 28 Euro.
Autor:
Jörg Sanders


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