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1.
Erscheinungsdatum:
16.09.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der triste Schein des Viertels trügt
Zwischenüberschrift:
Ein „planloser″ Rundgang durch Osnabrücks Stadtteile – Heute: Kalkhügel
Artikel:
Originaltext:
Wie
die
Lebensader
des
Viertels
schlängelt
sich
die
Sutthauser
Straße
durch
den
Stadtteil
Kalkhügel:
Häuserreihen
und
Geschäfte
säumen
den
Hauptverkehrsweg.
Osnabrück.
Grau-
und
beigefarbene
Mehrfamilienhäuser
sowie
identische,
dunkelrote
Klinkerbauten
reihen
sich
an
den
Fußgängerwegen
meterweit
aneinander.
Trotz
der
architektonischen
Eintönigkeit
glänzt
das
Osnabrücker
Wohnviertel
mit
liebenswerten
Vorzügen.
Inmitten
der
tristen
Reihenhäuser
erstrahlen
einzelne,
farbenprächtig
gestrichene
Hausfronten.
Einladend
geöffnet
ist
die
weiße
Tür
eines
sonnengelben
Imbisses.
Seit
sieben
Jahren
betreibt
Yücel
Gür
mit
seiner
Frau
den
Laden
„
PizzaDöner
Land″
an
der
Sutthauser
Straße.
Der
Charme
des
innenstadtnahen
Viertels
liegt
für
Gür
in
der
gemischten
Nachbarschaft:
„
Arbeiter
und
gehobene
Gesellschaft
–
wie
Lehrer,
Mediziner
und
eine
Professorenfamilie
–
wohnen
nebeneinander″,
erzählt
der
Ladenbesitzer.
Zudem
herrsche
eine
„
gesunde
Mischung
zwischen
einheimischer
Bevölkerung
und
Migranten
wie
uns″,
sagt
Gür
stolz.
„
Hier
gibt
es
keine
Gettobildung
mit
einem
hohen
Ausländeranteil
wie
in
anderen
Stadtteilen.″
Der
gebürtige
Türke
kennt
den
Stadtteil
gut.
„
In
der
Nachbarschaft
hat
schätzungsweise
die
Hälfte
aller
Geschäfte
innerhalb
der
vergangenen
Jahre
geschlossen.″
Vor
Kurzem
hat
erst
„
Peters
Fahrradladen″
geschlossen.
„
Die
Betreiber
des
Geschäfts
sind
feine
Leute
gewesen″,
erinnert
sich
der
Imbissbetreiber.
Viertel
im
Wandel
Direkt
am
Anfang
des
Osnabrücker
Wohnviertels
–
nahe
dem
Rosenplatz
–
liegt
der
frisch
geräumte
Laden.
In
diesem
Jahr
öffnete
„
Peters
Fahrradladen″
Anfang
August
zum
letzten
Mal
die
mintgrüne
Geschäftstür.
Jetzt
verdecken
weiße
Papierfolien
und
Plakate
die
zwei
großflächigen
Schaufenster.
Einzig
im
Innenraum
des
Ladens
noch
sichtbar:
das
schwarz-
weiße
Schild
mit
der
Aufschrift
„
Peters
Fahrradladen″.
Mehr
als
drei
Jahrzehnte
gab
es
das
lokale
Geschäft.
Noch
besser
als
Ladenbesitzer
Gür
kennt
Seniorin
Christa
Kuntze
den
Kalkhügel.
„
Als
Kinder
haben
wir
in
den
Feldern
gespielt
–
in
den
letzten
Jahrzehnten
ist
dort
jedoch
alles
bebaut
worden″,
sagt
die
langjährige
Anwohnerin.
„
Früher
gab
es
einen
Schlachter
an
der
Sutthauser
Straße.″
Aber
das
ist
lange
vorbei.
Die
lokalen
Geschäfte
wie
einst
der
Schlachter
weichen
Handelsketten
wie
dem
Edeka-
Supermarkt
oder
einer
Bäckerei
der
Marke
Middelberg,
die
nun
die
Sutthauser
Straße
säumen.
Die
Läden
locken
mit
ideenreichen
Mitteln:
In
der
Nähe
des
Eingangs
vom
Edeka
hängt
ein
Plakat
mit
dem
aktuellen
Trendthema
zahlreicher
Jugendlicher.
„
Hier
wurden
Pokémon
gesichtet!
!!″,
heißt
es,
daneben
ein
Pokéball.
Mögliche
Pokéjäger
gibt
es
dank
der
nahe
liegenden
Schulzentren:
In
den
Seitenstraßen
befindet
sich
neben
dem
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasium
auch
die
Berufsbildende
Schule
(BBS)
an
der
Brinkstraße.
Mit
einer
Gartenschere
stutzt
die
63-
jährige
Gisela
Meyer-
Tobien
die
Pflanzen
in
ihrem
Vorgarten.
„
Durch
die
BBS
entstand
eine
unheimliche
Parkplatznot″,
sagt
die
Anwohnerin.
In
den
letzten
Jahrzehnten
vergrößerte
sich
der
Campus
zunehmend.
Auch
das
Verkehrsaufkommen
habe
sich
dadurch
stark
erhöht.
Auf
der
Sutthauser
Straße
herrscht
am
Vormittag
reger
Betrieb:
Schulbusse,
Linienbusse
und
Autos
schlängeln
sich
dicht
an
dicht
den
Verkehrsweg
entlang.
Die
viel
befahrene
Sutthauser
Straße,
die
Lebensader
des
Viertels,
wird
stadtauswärts
jedoch
immer
grüner.
Die
dichte
Bebauung
lockert
sich.
Im
Hinterhof
eines
Getränkemarktes
an
der
Sutthauser
Straße
liegt
eine
ehemalige
Schokoladenfabrik.
Das
Tor
zum
Gelände
steht
offen.
Süßwaren
werden
hier
allerdings
seit
Jahrzehnten
nicht
mehr
produziert.
Der
Putz
der
Fabrik
bröckelt
stellenweise.
Seit
2010
befindet
sich
das
Fabrikgebäude
in
Privatbesitz.
Die
Holzrahmen
der
Fenster
sind
teils
abgesplittert.
Knallige
Stoffvorhänge
im
Stil
der
80er-
Jahre
verdecken
die
Fensterfronten.
Eine
weitere
Besonderheit
des
Viertels:
Neben
den
klassischen
Handelsketten
und
kleineren
Restaurants
bereichern
auch
seltenere
Läden
den
Stadtteil.
Schräg
gegenüber
den
früheren
Geschäftsräumen
von
„
Peters
Fahrradladen″
liegt
eine
Schmuckwerkstatt.
Eine
gelernte
Goldschmiedin
betreibt
das
handwerkliche
Geschäft
seit
zwei
Jahren.
Das
Schaufenster
zeigt
nicht
nur
Schmuckstücke
wie
selbst
angefertigte
Ringe,
sondern
auch
die
Werkbank
der
Künstlerin
ist
sichtbar.
Der
Stadtteil
Kalkhügel
wirkt
auf
den
ersten
Blick
wie
ein
Wohnviertel
bestehend
aus
unzähligen,
gleich
aussehenden
Reihenhäusern.
Doch
beim
Schlendern
durch
das
belebte
Viertel
zeigt
sich:
Der
Schein
trügt.
Ein
Besuch
lohnt
sich
nicht
nur,
wenn
einmal
im
Jahr
das
bekannte
Seifenkistenrennen
auf
dem
Hauswörmannsweg
ausgetragen
wird.
Rund
150
eigenhändig
gebaute,
aufwendig
und
farbenfroh
verzierte
Seifenkisten
fahren
dann
um
den
Sieg.
Wenngleich
die
außer
Betrieb
stehende
Süßigkeitenfabrik
auch
keine
Besucher
mehr
anlocken
kann,
so
können
es
doch
handwerkliche
Geschäfte
wie
die
Schmuckwerkstatt.
Und
wen
das
nicht
überzeugt,
der
sollte
einen
Blick
auf
die
Hecken
der
Anwohner
werfen.
Diese
sind
nicht
nur
perfekt
gestutzt,
sondern
auch
kreativ
in
Szene
gesetzt.
Hier
wacht
ein
kleiner
„
Hund″
in
Buchsbaumversion
über
einen
Hauseingang.
Das
Grüntier
verleiht
der
tristen
Fassade
Charme
und
zeigt:
Die
gleichförmigen
Heime
werden
gemütlich
hergerichtet
–
denn
selbst
ein
Heckentier
wird
hier
mit
einem
roten
Halsband
liebevoll
dekoriert.
Bildtext:
Heckenkunst:
Hier
trägt
der
„
Wachhund″
ein
Halsband.
Keine
Seltenheit
im
innenstadtnahen
Viertel:
Gleich
aussehende
Häuser
reihen
sich
am
Kalkhügel
meterweit
aneinander.
Arbeiten
an
der
Sutthauser
Straße:
Gür
in
seinem
Imbiss.
Fotos:
David
Ebener
Autor:
Louise Sprengelmeyer