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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Jeder Dritte soll aufs Rad steigen
Zwischenüberschrift:
Ausschuss vertagt Entscheidung über neuen Radverkehrsplan
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Was muss die Stadt tun, damit 2030 jeder dritte Verkehrsteilnehmer das Rad benutzt? Antworten auf diese Frage soll der Radverkehrsplan geben, den der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am Donnerstag beschließen wollte. Auf Antrag der CDU wurde die Abstimmung verschoben.
Osnabrück. Der aus Hannover angereiste Verkehrsplaner Wolfgang Haller vom Büro SHP-Ingenieure bezeichnete es als mutigen Schritt″, dass die Stadt Osnabrück den Radverkehrsanteil von derzeit 20 auf 30 Prozent erhöhen will. Ziel müsse es aber auch sein, dass es trotz der Steigerung weniger Fahrradunfälle gibt.
Streit um Abstimmung
Beinahe wären Haller und seine Kollegin Melissa Latzel gar nicht zu Wort gekommen, weil die CDU-Fraktion darauf bestand, den Radverkehrsplan wegen der bevorstehenden Kommunalwahl von der Tagesordnung zu streichen und im November dem neuen Rat vorzulegen. Dagegen gab es Widerspruch von SPD, Grünen und UWG. Tenor: Es handle sich lediglich um ein Votum für das Gesamtpaket. Jeder einzelne Planungsschritt müsse ohnehin noch vom Ausschuss gebilligt werden. Aber mit der Verschiebung gehe wertvolle Zeit verloren.
Kompromisstermin
Am Ende einigte sich die Runde darauf, Hallers Vortrag anzuhören und die Abstimmung auf den 29. September zu vertagen. Dann wird der Ausschuss zwar noch einmal in seiner alten Besetzung zusammenkommen, aber voraussichtlich keine Entscheidung treffen, die kurze Zeit später von einer neuen Mehrheit kassiert werden könnte.
Alternativen zum Wall
Nach dem von Haller vorgestellten Konzept soll es in Osnabrück künftig drei Kategorien von Radverbindungen geben, die bestimmte Standards erfüllen sollen. In die 1. Kategorie gehören die Hauptrouten entlang der Hauptverkehrsstraßen und die Velorouten auf weniger vom Autoverkehr belasteten Nebenstraßen. Beide können von Radschnellrouten überlagert werden. Zur Kategorie Nr. 2 sollen Nebenrouten gehören, die vornehmlich durch Wohnstraßen verlaufen und als Stadtteilverbindungen gedacht sind. Die 3. Kategorie haben die Planer dem Freizeitverkehr gewidmet.
Eine große Herausforderung sieht Haller darin, Radlern eine Alternative zum Wallring anzubieten. Wichtig seien auch geeignete Achsen in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung. Vor dem Ausschuss stellte er außerdem die Idee von einem inneren Cityring″ für Radler vor, der über den Neumarkt, die Möserstraße, die Kleine Domsfreiheit, die Dielingerstraße und den Kamp führen könnte. Der Verkehrsplaner regte an, eine solche Route durchgängig mit einem bestimmten Symbol, etwa einem blauen Fahrradsignet, zu kennzeichnen.
Hasestraße mit Tempo 20
Als Handicap für künftige Planungen bezeichnete Haller die durchgängig zu schmalen Radwege. Beim Blick auf einzelne Straßen falle auf, dass es eine Vielzahl von Hindernissen und Engstellen gebe, zum Beispiel Bäume entlang der Meller Straße, die nicht einfach entfernt werden könnten. Um geeignete Achsen durch die Innenstadt zu schaffen, brachte der Verkehrsplaner Tempo 30 für die Kommenderiestraße und einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich mit Tempo 20 für die Hasestraße ins Gespräch.
Im Radverkehrsplan geht es aber nicht nur um Wege und Verbindungen, sondern auch um die gesamte Infrastruktur. So soll es mehr Fahrradparkplätze und Bike+ ride-Angebote geben, ein stadtweites Fahrradverleihsystem auch für Lastenräder, öffentliche Lufttankstellen, Ampelgriffe und einen Winterdienst, der den Radverkehr allwettertauglich macht.

Bildtext:

Bessere Wege, bessere Verbindungen, besserer Service: Mit dem Radverkehrsplan will die Stadt Osnabrück den Anteil der Pedalisten deutlich erhöhen. Foto: dpa
Autor:
R. Lahmann-Lammert


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