User Online: 2 |
Timeout: 17:32Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
07.09.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
525 000 Euro mehr für die Stadtkasse
Zwischenüberschrift:
Konzeptionelle Ausschreibung für Studentenwohnheim bringt höheren Kaufpreis
Artikel:
Originaltext:
Um
das
„
Albert-
Einstein-
Studentenwohnheim″
in
direkter
Nachbarschaft
zum
Wissenschaftspark
hatte
es
schon
heiße
Diskussionen
gegeben,
bevor
das
Kind
überhaupt
geboren
war.
Jetzt
machte
Fritz
Brickwedde
im
Rat
das
Fass
im
Streit
um
die
juristische
Bewertung
von
SPD-
Anträgen
noch
einmal
auf.
Osnabrück.
Der
CDU-
Fraktionsvorsitzende
erinnerte
in
der
Diskussion
um
die
Stellungnahme
der
Kommunalaufsicht
zum
Thema
Neumarkt
daran,
dass
der
vermeintliche
Deal
von
SPD
und
Grünen
mit
dem
Studentenwerk
über
den
Verkauf
eines
Grundstücks
an
der
Sedanstraße
auch
schon
vom
Rechtsamt
als
nicht
zulässig
bewertet
worden
war.
Der
Stadt
wäre
ein
immenser
finanzieller
Schaden
entstanden,
wenn
der
Verkauf
des
Grundstückes
so
gelaufen
wäre,
wie
von
Rot/
Grün
vorgesehen.
Zur
Vorgeschichte:
Ende
2014
war
die
Zählgemeinschaft
aus
SPD
und
Grünen
vorgeprescht
und
hatte
eine
Beschlussvorlage
präsentiert,
die
den
Verkauf
ohne
Ausschreibung
an
das
Studentenwerk
Osnabrück
zu
einem
Preis
von
120
Euro
pro
Quadratmeter
vorsah.
Sowohl
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
als
auch
die
CDU
hielten
diese
Vorgehensweise
für
juristisch
nicht
haltbar.
Der
Verkaufsmotor
kam
ins
Stottern
und
bedurfte
der
Generalüberholung.
Ausschreibung
Dabei
herausgekommen
ist
eine
konzeptionelle
Ausschreibung,
die
im
Juni
dieses
Jahres
mit
der
Vergabe
des
Grundstücks
endete.
Zwar
ist
das
Studentenwerk
auch
nach
dem
Ausschreibungsergebnis
Käufer
der
3500
Quadratmeter
großen
Fläche,
allerdings
muss
es
deutlich
tiefer
in
die
Tasche
greifen
als
es
beim
Direkt-
Deal
nach
Rot/
Grün-
Muster
der
Fall
gewesen
wäre.
Der
nunmehr
erzielte
Verkaufspreis
beläuft
sich
auf
270
Euro
pro
Quadratmeter.
Das
ergibt
einen
Gesamtpreis
von
945
000
Euro
für
die
Fläche
in
bester
Lage
am
Fuße
des
Westerberges.
Unter
dem
Strich
verbucht
die
Stadt
durch
die
Ausschreibung
eine
Mehreinnahme
in
Höhe
von
525
000
Euro.
Zwar
hatte
es
auf
der
Zielgeraden
vor
der
Ausschreibung
noch
einen
Flächentausch
gegeben,
der
dazu
führte,
dass
das
neue
Grundstück
700
Quadratmeter
größer
ist,
auf
den
Quadratmeterpreis
hätte
das
aber
letztendlich
wohl
keine
Auswirkungen
gehabt.
Zwar
hatten
zwei
weitere
Bieter
noch
erheblich
mehr
Geld
für
die
Fläche
geboten
(dem
Vernehmen
nach
2,
5
bzw.
1,
3
Millionen
Euro)
,
dabei
aber
nicht
den
Vergabekriterien
entsprochen.
Die
konzeptionelle
Ausschreibung,
so
Kämmerer
Thomas
Fillep
(SPD)
,
habe
sich
als
Erfolg
erwiesen.
Dabei
wurden
im
Bieterverfahren
Punkte
für
die
jeweiligen
Angebote
vergeben.
Der
Grundstückskaufpreis
spielte
mit
400
möglichen
Punkten
oder
40
Prozent
am
Gesamtkonzept
eine
untergeordnete
Rolle.
Insgesamt
600
Punkte
gab
es
für
die
Bewertungskriterien
„
Wohnungspolitische
Zielsetzung″
(400
Punkte)
sowie
„
Städtebau
und
Architektur″
(200
Punkte)
.
Unter
acht
Bewerbern
machte
das
Konzept
des
Studentenwohnheims
mit
124
Plätzen
das
Rennen.
Das
Studentenwerk
hat
mit
5,
30
Euro
die
geforderte
Höchstmiete
von
8,
50
Euro
pro
Quadratmeter
deutlich
unterschritten.
Dieser
Kaltmietpreis
gilt
15
Jahre.
Zudem
muss
das
Gebäude
mindestens
50
Jahre
als
Studentenwohnheim
genutzt
werden.
„
Aufgrund
eines
Gutachtens
des
Rechtsamtes
sowie
der
deutlichen
Stellungnahmen
des
Oberbürgermeisters
und
der
CDU
konnte
ein
sehr
großer
finanzieller
Schaden
zulasten
der
Stadt
Osnabrück
verhindert
werden″,
bilanziert
Brickwedde
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion
die
Diskussion
um
das
Stundentenwohnheim.
Der
Versuch
von
SPD
und
Grünen,
ein
sehr
wertvolles
städtisches
Grundstück
ohne
Ausschreibung
zu
einem
deutlich
zu
niedrigen
Preis
durch
Ratsbeschluss
zu
verkaufen,
stelle
einen
besonders
krassen
Fall
von
Kungelei
und
Parteipolitik
dar.
Dass
der
Fraktionsvorsitzende
der
SPD
und
die
ehemalige
SPD-
Oberbürgermeisterkandidatin
(gemeint
ist
Birgit
Bornemann,
die
seinerzeit
noch
Geschäftsführerin
des
Studentenwerks
war
und
heute
im
Ruhestand
ist,
Anm.
d.
Red.)
einen
politischen
Preis
unter
Genossen
aushandelten,
sei
skandalös.
Brickwedde:
„
Vetternwirtschaft
und
Mauschelei
darf
es
auch
in
Osnabrück
nicht
geben.″
Subvention
Der
angesprochene
sozialdemokratische
Fraktionsführer
im
Rat,
Frank
Henning,
„
konstatiert″,
dass
das
konzeptionelle
Ausschreibungsverfahren
mehr
Geld
in
die
Kasse
der
Stadt
gespült
habe.
Rot/
Grün
sei
sich
seinerzeit
durchaus
bewusst
gewesen,
dass
es
sich
bei
der
damals
vorgeschlagenen
direkten
Vergabe
des
Grundstückes
um
eine
Subventionierung
des
Stundentenwerks
gehandelt
habe.
Man
habe
angesichts
der
Wohnungssituation
für
Studenten
schnell
handeln
wollen.
Gleichzeitig
gibt
er
zu
bedenken,
dass
das
Studentenwerk
nun
wahrscheinlich
mehr
Eigenmittel
in
das
Projekt
stecken
müsse,
was
seiner
Meinung
nach
dazu
führen
könne,
dass
dieses
Geld
für
weitere
Baumaßnahmen
fehlen
werde.
Auf
Nachfrage
der
Redaktion
teilt
die
Geschäftsführerin
des
Studentenwerkes,
Alexandra
Krone,
mit,
das
Studentenwerk
finanziere
den
Kaufpreis
vollständig
aus
Eigenmitteln.
Um
den
Kauf
der
Fläche
endgültig
zu
besiegeln,
bedürfe
es
noch
der
Zustimmung
des
Verwaltungsausschusses,
der
wieder
am
18.
November
tagt.
Bildtext:
Auf
dem
Grundstück
an
der
Ecke
Albert-
Einstein-
Straße
und
Friedrich-
Janssen-
Straße
soll
das
Albert-
Einstein-
Studentenwohnheim
entstehen.
Foto:
David
Ebener
Kommentar:
Grob
fahrlässig
Was
SPD
und
Grüne
da
in
Lausbubenmanier
Ende
2014
auf
den
Weg
gebracht
haben,
war
wohl
doch
ein
bisschen
übereilt.
Wären
Rat
und
Verwaltung
dem
rot-
grünen
Weg
gefolgt,
hätte
die
Stadt
eine
halbe
Million
Euro
weniger
auf
dem
Konto
gehabt.
Das
geht
nicht.
Die
konzeptionelle
Ausschreibung
hat
nicht
nur
mehr
Geld
in
die
Kasse
des
Kämmerers
gespült,
sie
hat
auch
dafür
gesorgt,
dass
die
Stadt
Einfluss
nehmen
konnte
auf
Architektur,
Zahl
der
Wohnheimplätze,
den
Mietpreis
und
die
Dauer
der
Preisbindung.
Ob
es
nun
Vetternwirtschaft
war,
die
SPD
und
Grüne
angetrieben
hat?
Das
ist
eher
unwahrscheinlich
und
schlicht
nicht
zu
belegen.
Unstrittig
aber
ist,
dass
der
Stadt
ein
Schaden
in
Höhe
von
525
000
Euro
entstanden
wäre,
und
das
ist
zumindest
mal
grob
fahrlässig.
Dabei
ist
es
fast
schon
unerheblich,
ob
das
von
der
Zählgemeinschaft
ursprünglich
geplante
Vorgehen
juristisch
haltbar
gewesen
wäre
oder
nicht.
Der
seinerzeit
schon
absehbare
Schaden
für
die
Stadt
war
allein
Grund
genug,
das
Verfahren
zu
stoppen.
Der
Wunsch,
schnell
zu
günstigem
Wohnraum
für
Studenten
zu
kommen,
ist
legitim.
Allerdings
ist
nicht
jedes
Mittel
recht,
um
dieses
Ziel
zu
erreichen.
Zumal
das
Ziel
nach
den
Querelen
später
als
früher
erreicht
wurde.
Und
die
Schadenfreude,
den
OB
in
Sachen
Wohnheim
überholt
zu
haben,
war
ja
auch
nur
von
kurzer
Dauer.
Autor:
Dietmar Kröger