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1.
Erscheinungsdatum:
03.09.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Fast alle Tiere mögen mich nicht″
Zwischenüberschrift:
Mit Tierarzt Thomas Scheibe auf Rundtour durch den Osnabrücker Zoo
Artikel:
Originaltext:
Löwin
Shaba
braucht
eine
Spritze?
Die
Augen
der
Tapire
müssen
kontrolliert
werden?
Der
Verband
von
Pinguin-
Dame
Thea
muss
erneuert
werden?
Zootierarzt
Thomas
Scheibe
kümmert
sich
darum.
Sein
morgendlicher
Rundgang
ist
vielfältig,
stressig
und
ohne
die
Hilfe
der
Tierpfleger
nicht
zu
schaffen.
Osnabrück.
Morgens,
8.30
Uhr.
Tierarzt
Thomas
Scheibe
steht
in
seiner
Praxis
im
Verwaltungsgebäude
des
Osnabrücker
Zoos
und
wählt
die
Nummer
vom
ersten
Revier
des
Tages.
Löwin
Shaba
hat
eine
Wunde
am
Ohr
und
soll
zur
Sicherheit
eine
Spritze
bekommen.
„
Ich
melde
mich
vorher
immer
an,
damit
die
Pfleger
Bescheid
wissen″,
erklärt
Scheibe.
In
seiner
Praxis
führt
er
nur
kleinere
Operationen
durch,
wie
Kastrationen
bei
Katzen.
Bei
größeren
OPs
und
Untersuchungen
von
gefährlichen
Tieren
wie
Schimpansen
oder
Löwen
bleiben
die
Patienten
im
Stall.
Einen
Tierarzthelfer
hat
Scheibe
nicht,
aber
„
viele
und
sehr
gute
Tierpfleger″.
Spritze
für
die
Löwin
Mit
im
Gepäck
beim
Besuch
der
Löwin:
Eine
aufgezogene
Spritze
mit
Antibiotikum
und
ein
Blasrohr
mit
Treibhilfe,
das
er
nur
mit
speziellem
Zertifikat
abfeuern
darf.
Nicht
zu
vernachlässigen
ist
die
durchaus
nützliche
Ersatzpatrone:
„
Der
Löwe
ist
oftmals
so
genervt,
dass
er
die
Spritze
direkt
wieder
herauszieht″,
erzählt
Scheibe.
Deswegen
reist
er
immer
gleich
mit
zwei
Spritzen
an.
Die
sechs
Löwen
sind
schon
in
ihren
Gehegen
im
Inneren
des
Areals.
In
seinen
neun
Jahren
im
Osnabrücker
Zoo
war
Thomas
Scheibe
schon
unzählige
Male
bei
ihnen.
Trotzdem
ist
es
für
ihn
immer
wieder
etwas
Besonderes,
ihnen
direkt
gegenüberzustehen.
Allein
die
Größe
der
Köpfe
ist
für
Unerfahrene
faszinierend.
Wenn
die
Löwen
einen
grimmig
anschauen,
fühlt
man
sich
schon
wie
die
nächste
Mahlzeit
–
Frühstück
gab
es
für
die
sechs
noch
nicht.
Löwin
Shaba
ist
für
den
Eingriff
in
ein
eigenes
Gehege
verfrachtet
worden.
Direkt
nebenan:
Löwe
Nakuru,
der
beim
Anblick
von
Thomas
Scheibe
schon
um
sein
Weibchen
fürchtet.
Als
Nakuru
das
Blasrohr
entdeckt,
wird
es
laut.
Immer
wieder
baut
er
sich
am
Gitter
auf
und
faucht
in
Scheibes
Richtung.
Der
Tierarzt
hat
derweil
Probleme,
Shaba
ins
Visier
zu
nehmen
–
die
Löwin
versteckt
sich
in
der
hintersten
Ecke.
Doch
der
erste
Schuss
sitzt.
Kaum
getroffen,
wird
auch
Shaba
unruhig
und
springt
in
einem
Satz
an
das
Gitter.
Doch
Thomas
Scheibe
weiß:
„
Ist
die
Spritze
erst
einmal
im
Körper,
geht
es
meist
ganz
schnell.″
Und
tatsächlich,
keine
20
Sekunden
später
hockt
Shaba
ruhig
auf
ihrer
Empore.
Nur
ihr
Blick
verrät
sie.
Mit
verzogener
Miene
schaut
sie
dem
Tierarzt
beim
Verlassen
des
Geheges
hinterher.
Nächster
Halt
auf
seiner
Rundtour
ist
die
afrikanische
Erlebniswelt
Takamanda.
Dort
möchte
er
sich
die
Affen-
Dame
Lady
anschauen.
Die
Wunde
an
ihrer
Schulter
ist
zwar
eigentlich
verheilt,
aber
Kontrolle
muss
sein.
Da
der
Tierarzt
seinen
spontanen
Besuch
vorher
nicht
angemeldet
hat,
toben
sich
die
Schimpansen
schon
draußen
im
Gehege
aus.
Um
doch
noch
einen
Blick
auf
Lady
werfen
zu
können,
muss
der
Sicherheitsbereich
passiert
werden.
Die
Sicherheitsbestimmungen
nimmt
Thomas
Scheibe
sehr
ernst:
„
Wenn
da
etwas
mit
den
Affen
nicht
stimmt,
gehe
ich
da
auch
nicht
rein.
Und
wer
eine
Grippe
hat,
sollte
auch
draußen
bleiben.″
Diesmal
hat
er
Pech,
Schimpansin
Lady
hockt
zu
weit
entfernt
auf
einem
Baum
–
die
Schulter
kann
er
nicht
untersuchen.
Doch
kaum
entdecken
die
Tiere
den
Arzt,
ist
die
Anspannung
fast
greifbar.
Ein
älterer
Affe
stolziert
auf
und
ab,
Lady
lässt
Scheibe
nicht
aus
den
Augen.
Dieser
ist
sich
seiner
unbeliebten
Rolle
bei
den
Tieren
bewusst:
„
Fast
alle
Tiere
mögen
mich
nicht.
Und
wen
die
Affen
nicht
mögen,
der
wird
auch
gern
mal
mit
Kot
beworfen
oder
angespuckt.
Das
ist
wohl
mein
Schicksal
hier
im
Zoo.″
Keine
zehn
Minuten
später
parkt
der
Tierarzt
sein
Elektromobil
bei
den
Tapiren.
Weil
es
in
den
vergangenen
Tagen
so
heiß
war,
machten
sich
einige
Augenfliegen
an
den
Tieren
zu
schaffen.
Eine
Bindehautentzündung
war
die
Folge.
Elise
und
Mauri
hat
es
besonders
erwischt.
Beim
Betreten
des
Geheges
merkt
man
ihnen
aber
nichts
an.
Neugierig
beschnuppern
sie
mit
ihrem
Rüssel
alles,
was
ihnen
in
die
Quere
kommt.
Dabei
wackelt
der
Rüssel
aufgeregt
hin
und
her.
Etwas
schwerfällig
wirken
die
Tiere,
aber
das
ist
bei
ihrer
Gattung
normal.
Immer
der
Nase
nach
geht
es
auch,
als
Tierpfleger
Christopher
Wellmann
einen
Eimer
mit
Äpfeln
bereithält.
Thomas
Scheibe
erklärt:
„
So
komme
ich
an
die
Augen
heran.
Christopher
besticht
die
Tiere
mit
Äpfeln,
und
ich
kann
meine
Salbe
verschmieren.″
Thomas
Scheibe
nutzt
die
Möglichkeit,
sich
die
Jüngste
im
Rudel
anzuschauen
–
alle
nennen
sie
nur
„
die
Lütte″.
In
ihren
sechs
Lebenswochen
ist
Amanda
gut
gewachsen,
bescheinigt
auch
Pfleger
Wellmann.
Ein
kurzes
Streicheln
reicht,
und
Amanda
liegt
auf
dem
Rücken
und
wartet
auf
die
nächste
Streicheleinheit
am
Bauch.
„
Das
ist
das
Besondere
bei
Tapiren.
Wenn
man
anfängt,
sie
zu
streicheln,
kann
man
sie
allein
dadurch
zum
Hinlegen
bringen″,
sagt
der
Tierarzt.
Bei
den
Tapiren
ist
Thomas
Scheibe
auf
die
Hilfe
der
Pfleger
angewiesen.
Ohne
sie
macht
der
Tierarzt
nichts,
und
ohne
sie
würde
er
die
meisten
Krankheiten
nicht
entdecken.
„
Die
Pfleger
kennen
die
Tiere
so
gut,
da
fällt
jede
kleinste
Veränderung
auf.
Isst
ein
Tier
nicht
richtig
oder
kappt
sich
von
der
Gruppe
ab?
Das
würde
ich
ohne
die
Hilfe
der
Pfleger
nie
herausfinden.″
Nur
wer
die
Tiere
gut
kennt
und
jeden
Tag
mit
ihnen
zu
tun
hat,
sieht
kleine
Unstimmigkeiten.
Von
selbst
würden
die
wenigsten
Zootiere
ihre
Beschwerden
zur
Schau
stellen.
„
Das
ist
Überlebensstrategie.
Wer
in
der
freien
Wildbahn
Schwäche
zeigt,
hat
schon
verloren″,
erklärt
der
Tierarzt.
Thomas
Scheibe
bewundert
die
Arbeit
der
Pfleger
gerade
deswegen,
weil
ihm
selbst
die
Diagnose
durch
bloßes
Hinschauen
anfangs
schwerfiel.
Auch
heute
kommt
es
noch
zu
schwierigen
Fällen.
Wenn
der
ganze
Bestand
in
einem
Gehege
die
gleichen
Symptome
aufweist,
beginnt
die
Suche
nach
der
Ursache.
Auf
Pfleger
angewiesen
Auch
bei
den
Pinguinen
ist
Thomas
Scheibe
auf
die
Hilfe
von
Tierpflegerin
Kirstin
Bischoff
angewiesen.
Drei
kleine
Felsen
hüpfen
die
beiden
in
das
Gehege
der
Vögel
hinab.
Pinguin-
Dame
Thea
hat
eine
kleine
Wunde
an
der
Fußsohle,
die
beim
Gehen
Schmerzen
verursacht.
Thomas
Scheibe
ist
da,
um
den
Verband
zu
wechseln.
Das
geht
nur,
wenn
der
Pinguin
stillhält.
Kirstin
Bischoff
kennt
den
richtigen
Griff
–
mit
ihren
Lederhandschuhen
macht
es
auch
nichts,
wenn
Thea
sie
mit
ihrem
harten
Schnabel
zu
fassen
kriegt.
„
Mit
normalen
Arbeitshandschuhen
würde
das
nicht
gehen″,
sagt
Bischoff.
Kaum
macht
sich
der
Tierarzt
am
Fuß
zu
schaffen,
flattert
der
Pinguin
wild
mit
den
Flügeln
und
tritt
aus.
Zwischen
jedem
Handgriff
gibt
es
eine
kurze
Absprache
zwischen
Pflegerin
und
Arzt:
„
Einmal
austrampeln
lassen″,
sagt
Bischoff.
Ganz
nebenbei
erkundigt
sich
Thomas
Scheibe
über
die
anderen
Pinguine.
„
Sonst
alles
okay?
″,
fragt
er.
„
Alles
gut″,
antwortet
Bischoff.
Zum
Ende
der
Behandlung
kommt
der
Spezialschuh
zur
Entlastung
der
Wunde
zum
Einsatz.
„
Mit
dem
Schuh
ging
die
Heilung
echt
schnell
voran″,
erklärt
Bischoff
Der
Einsatz
von
Thomas
Scheibe
bei
Pinguin-
Dame
Thea
ist
sein
letzter
an
diesem
Tag.
Jetzt
heißt
es:
Einpacken,
alles
sauber
machen
und
ab
an
den
Schreibtisch.
Den
Rest
des
Tages
ist
der
Tierarzt
damit
beschäftigt,
Protokolle
zu
schreiben
und
Anfragen
zu
bearbeiten.
„
Man
erwartet
natürlich
nicht
direkt,
dass
ein
Zootierarzt
die
Hälfte
des
Tages
am
Schreibtisch
sitzt″,
sagt
Thomas
Scheibe.
„
Aber
auch
das
gehört
zu
meinem
Beruf.″
Eine
vergleichsweise
neue
Facette
ist
auch
die
ausführliche
Prophylaxe
bei
älteren
Tieren.
Vitaminunterstützung
und
Aufbaupräparate
gehören
zum
Alltag.
„
Das
ist
wie
mit
alten
Menschen.
Durch
die
gute
Pflege
leben
die
Tiere
immer
länger″,
erklärt
er
.
Der
Osnabrücker
Zoo
ist
nicht
der
einzige
Einsatzort
von
Thomas
Scheibe.
Immer
wieder
hilft
das
Zoo-
Team
der
Feuerwehr
bei
der
Einstufung
von
gefundenen
Reptilien.
Giftig
oder
nicht
giftig
ist
dann
die
Frage.
Auch
bei
Tieren,
die
die
Straße
blockieren,
ist
der
Tierarzt
gefragt.
„
Der
berühmte
Autobahnbulle″,
wie
Scheibe
solche
Einsätze
nennt.
Bei
der
Aufnahme
von
Fundtieren
ist
die
Kapazität
vom
Zoo
räumlich
begrenzt.
Ein
wenig
ärgert
es
ihn,
dass
es
gerade
vor
der
Urlaubszeit
zu
so
vielen
Funden
kommt.
Von
seinem
Beruf
als
Zootierarzt
spricht
er
nur
in
guten
Tönen.
„
So
stressig
es
manchmal
ist,
so
vielfältig
ist
es
auch.″
Bei
über
3600
Tieren
im
Zoo
hat
der
Arzt
zwar
eine
große
Auswahl,
ein
Lieblingstier
hat
er
trotzdem
nicht.
„
Mir
sind
die
am
liebsten,
die
schnell
wieder
gesund
werden.″
Bildtext:
Mit
seinem
Elektromobil
fährt
der
Tierarzt
über
das
Gelände
des
Zoos.
So
erreicht
er
schnell
einen
tierischen
Patienten
nach
dem
anderen.
Fotos:
Jörn
Martens
Bei
den
Pinguinen
ist
Thomas
Scheibe
auf
die
Hilfe
von
Tierpflegerin
Kirstin
Bischoff
angewiesen.
Pinguin-
Dame
Thea
hat
eine
kleine
Wunde
an
der
Fußsohle,
die
beim
Gehen
Schmerzen
verursacht.
Der
Arzt
muss
den
Verband
wechseln.
Beliebt
ist
der
Arzt
bei
den
Tieren
nicht,
denn
sie
wissen,
wenn
er
kommt,
dann
kann
es
auch
mal
eine
Spritze
geben,
die
pikt.
Bei
den
Pinguinen
ist
Thomas
Scheibe
auf
die
Hilfe
von
Tierpflegerin
Kirstin
Bischoff
angewiesen.
Pinguin-
Dame
Thea
hat
eine
kleine
Wunde
an
der
Fußsohle,
die
beim
Gehen
Schmerzen
verursacht.
Der
Arzt
muss
den
Verband
wechseln.
Beliebt
ist
der
Arzt
bei
den
Tieren
nicht,
denn
sie
wissen,
wenn
er
kommt,
dann
kann
es
auch
mal
eine
Spritze
geben,
die
pikt.
Autor:
Bent Freiwald