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1.
Erscheinungsdatum:
29.07.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Sind die Höhlen doch zu retten?
Zwischenüberschrift:
Landesamt empfiehlt: Gertrudenberger Gänge als Naturdenkmal sichern
Artikel:
Originaltext:
Die
Gertrudenberger
Höhlen
sollten
als
Naturdenkmal
dauerhaft
gesichert
werden.
Dafür
spricht
sich
das
Landesamt
für
Bergbau,
Energie
und
Geologie
aus.
Osnabrück.
Mit
der
Stellungnahme
des
Landesamtes
hat
die
Stadt
Osnabrück
ein
weiteres
Argument
im
Streit
mit
der
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
(Bima)
in
der
Hand.
Die
Bima
kümmert
sich
um
das
unterirdische
Gangsystem
und
will
es
so
schnell
wie
möglich
loswerden:
durch
Verfüllung.
Die
Stadt
beharrt
aber
darauf,
diese
einzigartige
Unterwelt
für
die
Nachwelt
zu
erhalten.
Dass
die
von
Menschenhand
geschaffenen
Höhlen
ein
wertvolles
Kulturgut
darstellen,
ist
unbestritten.
Sie
stehen
unter
Denkmalschutz.
Nun
soll
der
ausgehöhlte
Berg
zusätzlich
zum
Naturdenkmal
erklärt
werden.
Auf
Drängen
der
CDU-
Fraktion
holte
die
Stadt
dazu
eine
Stellungnahme
des
Landesamtes
für
Bergbau,
Energie
und
Geologie
in
Hannover
ein.
Und
dessen
Antwort
ist
eindeutig.
„
Aus
geologischer
Sicht
ist
eine
Unterschutzstellung
der
Gertrudenberger
Höhle
auch
als
Naturdenkmal
zu
empfehlen″,
schreibt
Dr.
Heinz-
Gerd
Röhling.
Das
„
bedeutende
Stollensystem″
sollte
nach
seiner
Meinung
für
Wissenschaft
und
Heimatkunde
dauerhaft
erhalten
bleiben
und
auch
für
geführte
Fach-
und
Laienexkursionen
aufbereitet
und
zugänglich
gemacht
werden.
Für
die
„
geotouristische
Nutzung″
schlägt
der
Experte
eine
Kooperation
mit
dem
Unesco-
Geopark
„
Terra-
Vita″
vor.
Für
die
Geologen
bieten
die
Höhlen
interessante
Erkenntnisse
über
Karststrukturen.
Karstgebirge,
wie
sie
unter
anderem
im
östlichen
Mittelmeerraum
verbreitet
sind,
entstehen
durch
Verwitterung
von
Kalkstein.
In
den
Gertrudenberger
Höhlen
sind
nach
Darstellung
des
Landesamtes
verschiedene
Phasen
der
Verkarstung
vor
allem
in
der
Frühform
deutlich
ablesbar.
Experten
sprechen
von
„
Phantomkarst″,
der
in
einigen
Höhlen
in
Frankreich
festgestellt
wurde
und
in
Deutschland
erst
ein
einziges
Mal
sichtbar
geworden
ist:
im
Gertrudenberg.
Deshalb
ist
der
Osnabrücker
Phantomkarst
für
die
Geologen
zur
„
Typuslokalität″
geworden,
also
zum
Fachbegriff
für
dieses
Phänomen.
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
begrüßt
die
Stellungnahme
des
Landesamtes
und
sieht
die
Position
der
Stadt
im
Ringen
mit
der
Bima
gestärkt.
„
Nach
diesem
eindeutigen
Gutachten
darf
es
auf
keinen
Fall
zu
einer
Verfüllung
der
Höhlen
kommen.
Es
ist
schon
bedenklich,
dass
ein
Stück
Osnabrücker
Stadtgeschichte
zu
Teilen
von
der
Bima
mit
zweifelhaften
Stoffen
verfüllt
worden
ist.
Die
Höhlen
dürfen
nicht
zur
Deponie
verkommen,
sondern
müssen
zugänglich
bleiben″,
so
Brickwedde.
Die
CDU
reiht
die
Gertrudenberger
Höhlen
neben
Naturdenkmale
wie
den
Herrenteichswall
und
die
Dinosaurierfährten
von
Bad
Essen
ein.
Brickwedde:
„
Immer
steht
der
Gedanke
im
Vordergrund,
Natur
und
Landschaft
zu
schützen
sowie
in
Jahrhunderten
gewachsenen
Lebensraum
auch
der
Nachwelt
zu
erhalten.
Das
ist
bei
den
Gertrudenberger
Höhlen
in
besonderem
Maße
der
Fall.″
Die
Bima
prüft
die
neuen
Unterlagen.
„
Eine
abschließende
Meinungsbildung
zur
weiteren
Vorgehensweise
hat
daher
zum
jetzigen
Zeitpunkt
noch
nicht
stattgefunden
und
wird
auf
Grund
der
Komplexität
der
Angelegenheit
noch
etwas
Zeit
in
Anspruch
nehmen″,
teilte
die
Behörde
mit.
Die
Höhlen
im
Gertrudenberg
sind
vor
über
700
Jahren
als
unterirdischer
Kalksteinbruch
entstanden.
Die
Gänge
sind
rund
900
Meter
lang.
Etwa
500
Meter
davon
sind
begehbar.
Die
Temperatur
liegt
konstant
bei
acht
Grad.
Deshalb
wurden
die
Höhlen
gern
als
Bier-
Lager
genutzt.
Während
des
Weltkriegs
dienten
Teile
als
Bunker.
Daher
fällt
die
Zuständigkeit
heute
der
Bima
zu.
Bildergalerie
auf
www.noz.de
Kommentar
Wer
die
Zeche
zahlt
Die
Bundesanstalt
für
Immobilienaufgaben
(Bima)
will
die
Höhlen
loswerden
und
verfüllen.
Doch
ihr
gehen
die
Argumente
aus.
Die
von
der
Anstalt
ins
Feld
geführte
Einsturzgefahr,
dargelegt
in
einem
mehrseitigen
Begehungsprotokoll
und
widerlegt
in
einem
60
000
Euro
teuren
Gutachten
der
Stadt
–
nimmt
keiner
außerhalb
der
Bima
wirklich
ernst.
Unter
Denkmalschutz
stehen
die
Höhlen
schon,
jetzt
sprechen
sich
die
Geologen
dafür
aus,
den
Status
als
Naturdenkmal
zu
verleihen.
Nur
ein
Argument
steht
noch
im
Raum:
die
Kosten.
Es
ist
nachvollziehbar,
dass
sich
die
Bima
als
Treuhänderin
des
Bundesvermögens
dagegen
sträubt,
sich
auf
ewig
die
Unterhaltungskosten
ans
Bein
zu
binden.
Sie
wird
der
Stadt
die
Verantwortung
zuzuschieben
versuchen:
Wenn
sie
diesen
ehemaligen
Luftschutzbunker
denn
unbedingt
erhalten
und
zugänglich
machen
will,
dann
soll
sie
ihn
bitte
auch
mit
allen
Konsequenzen
übernehmen.
Darauf
kann
sich
die
Stadt
aber
nicht
einlassen.
Das
Ende
vom
Lied:
Es
wird
sich
nichts
bewegen.
Wahrscheinlich
für
lange
Zeit,
denn
einstürzen
werden
die
Höhlen
so
schnell
nicht.
Autor:
Wilfried Hinrichs