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1.
Erscheinungsdatum:
28.07.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Sondengänger rettet wertvolle Stücke
Zwischenüberschrift:
Archäologen sichern Schmuck und Axt – 4500 Jahre alt?
Artikel:
Originaltext:
Jahrtausendealter
Halsschmuck
und
eine
Axt:
In
Lüstringen
haben
Archäologen
„
bedeutende
Stücke″
freigelegt,
die
fast
verloren
gegangen
wären.
Osnabrück.
Vielleicht
wären
die
Funde
für
immer
in
der
Versenkung
der
Geschichte
verschwunden.
Dem
Einschreiten
der
Experten
von
Stadt-
und
Kreisarchäologie
Osnabrück
ist
es
zu
verdanken,
dass
in
der
Friedensstadt
mehrere
archäologische
Highlights
ans
Tageslicht
befördert
wurden.
Für
das
Grabungsgebiet
an
der
Sandforter
Straße
nahe
dem
Umspannwerk
in
Lüstringen
ist
der
Bau
eines
Regenrückhaltebeckens
vorgesehen.
Die
Pläne
stammen
aus
dem
Jahr
2006.
Diese
Information
lag
dem
zuständigen
Niedersächsischen
Landesamtes
für
Denkmalpflege
aber
nicht
vor,
und
auch
wissenschaftliche
Hinweise,
dass
etwas
Wertvolles
im
Boden
schlummern
könnte,
gab
es
nicht.
Normalerweise
würde
ein
sogenanntes
Eschboden-
Gelände
wie
in
Lüstringen
immer
geprüft,
bevor
es
für
eine
Baumaßnahme
freigegeben
werde,
so
Prof.
Dr.
Stefan
Winghart,
Präsident
des
Landesamtes.
Bildlich
gesprochen,
rollen
die
Bagger
schon
an,
als
sich
die
Experten
der
Stadt-
und
Kreisarchäologie
um
Leiter
Bodo
Zehm
einschalteten.
Zehm
beauftragte
einen
Sondengänger,
der
das
einen
halben
Hektar
große
Gelände
mit
einem
Metalldetektor
absuchte.
Der
Mann
stieß
im
Boden
in
Oberflächennähe
auf
drei
Hals-
und
Brustschmuckstücke.
Dabei
handele
es
sich
unter
anderem
um
sogenannte
Lunulas,
halbmondförmige
Objekte,
die
um
den
Hals
gelegt
wurden,
so
Winghart.
Im
Weiteren
fand
der
Sondengänger
eine
frühe
Axt,
die
er
vor
einer
möglichen
Zerstörung
sicherte.
Er
informierte
die
Stadt-
und
Kreisarchäologie,
die
in
den
vergangenen
Wochen
mit
bis
zu
sieben
Mitarbeitern
vorsichtig
weitergrub.
Sie
entdeckten
Bruchstücke,
die
zu
den
Hauptfunden
gehören,
und
stellten
diese
mittels
einer
sogenannten
Blockbergung
sicher.
Ein
solches
Verfahren
werde
angewendet,
wenn
eine
Freilegung
komplizierter
oder
empfindlicher
Funde
nicht
direkt
im
Feld
möglich
ist
oder
Zeitdruck
besteht.
Im
Fall
Lüstringen
bargen
die
Experten
einen
etwa
500
Kilogramm
schweren
Erdblock,
in
dem
die
Fragmente
noch
eingeschlossen
waren,
und
transportieren
ihn
zu
Untersuchungszwecken
ab.
Kupfer
oder
Bronze
Über
das
Material
und
die
Datierung
können
die
Experten
aus
Osnabrück
und
Hannover
noch
keine
konkreten
Angaben
machen.
Sie
gehen
davon
aus,
dass
es
sich
um
Kupfer
oder
Bronze
handelt
und
die
Funde
entsprechend
der
Kupfersteinzeit
oder
der
darauf
folgenden
Bronzezeit
zuzurechnen
sind.
Das
Alter
könne
sehr
grob
auf
rund
4500
Jahre
geschätzt
werden.
Stefan
Winghart
betonte
aber,
dass
es
für
eine
exakte
Datierung
noch
zu
früh
sei.
Die
Stücke
befänden
sich
aktuell
im
Landesamt
und
müssten
noch
eingehend
untersucht
werden.
Ein
Ergebnis
werde
voraussichtlich
in
der
zweiten
Augusthälfte
vorliegen.
Es
spielt
heute
den
Archäologen
im
Osnabrücker
Land
in
die
Hände,
dass
die
Menschen
vom
Mittelalter
bis
in
die
Neuzeit
die
sogenannte
Plaggeneschwirtschaft
betrieben.
Dabei
trugen
die
Bauern
Grassoden
oder
Heide
sowie
Humus
und
Stallmist
auf
den
Boden
auf,
um
dessen
Fruchtbarkeit
zu
verbessern.
Archäologische
Objekte
wurden
so,
wie
in
Lüstringen
oder
im
Museum
und
Park
Kalkriese,
besonders
gut
konserviert.
Auf
eine
Stufe
mit
den
Funden
in
Kalkriese
wollte
Winghart
die
Objekte
aus
Lüstringen
nicht
stellen.
Mit
der
Entdeckung
der
eisernen,
einst
mit
Silberblech
überzogenen
Gesichtsmaske
im
Jahr
1990
sowie
weiteren
Stücken
sei
es
in
Kalkriese
gelungen,
die
Varusschlacht
als
historisches
Ereignis
zu
verifizieren.
Vergleichbares
sei
in
Lüstringen
nicht
der
Fall,
gleichwohl
handle
es
sich
um
„
bedeutende
Funde″.
Nach
Oldenburg
Allerdings,
so
Winghart
weiter,
sei
es
„
sehr
wahrscheinlich″,
dass
die
Schmuckstücke
und
Axt
in
Zusammenhang
mit
Großsteingräbern
wie
den
Teufelssteinen
stehen.
Diese
liegen
nur
etwa
einen
Kilometer
vom
Fundort
entfernt
und
entstanden
zwischen
3500
und
2800
vor
Christus.
Die
Lüstringer
Funde
seien
zwar
jünger
als
diese
Begräbnisstätte,
betonte
die
Stadt-
und
Kreisarchäologie,
das
Landesamt
sieht
aber
eine
Verbindung
in
einem
kulturell-
soziologischen
Rahmen.
Genaueres
stehe
erst
nach
den
Untersuchungen
fest,
so
Winghart.
Da
es
sich
bei
den
Ausgrabungen
um
Landessache
handelte,
werden
der
Schmuck
und
die
Axt
nach
Abschluss
der
Untersuchungen
nicht
dauerhaft
in
Osnabrück
zu
sehen
sein,
so
Winghart,
sondern
dem
Niedersächsischen
Landesmuseum
in
Oldenburg
übereignet.
Er
gehe
aber
sehr
stark
davon
aus,
dass
eine
Vereinbarung
geschlossen
werde
und
die
Stücke
auch
in
der
Friedensstadt
ausgestellt
würden.
An
der
Fundstelle
sind
die
Forschungen
derweil
abgeschlossen,
und
das
Landesamt
für
Denkmalpflege
hat
das
Gelände
wieder
freigegeben.
Damit
ist
der
Weg
frei
für
den
Bau
des
geplanten
Regenrückhaltebeckens.
Bildergalerie
auf
www.noz.de
Bildtext:
An
der
Sandforter
Straße
in
Lüstringen
haben
Archäologen
offenbar
sehr
Wertvolles
zutage
gefördert.
Ein
Sondengänger
hatte
die
Fläche
vorsorglich
abgesucht,
weil
dort
ein
Regenrückhaltebecken
entstehen
soll.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Ulrich Eckseler