User Online: 2 | Timeout: 20:44Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Jeder kennt Batman, aber wer kennt noch Katharina?
Zwischenüberschrift:
Zur Namensgebung der Osnabrück Katharinenkirche
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Groß und mächtig überragt der 103 Meter hohe Turm der St. KatharinenKirche die Stadt. Es gibt kaum einen Punkt in der Stadt, von dem aus die Kirche, die nach der Heiligen Katharina von Alexandrien benannt worden ist, nicht zu sehen ist.

Osnabrück. Dies war nicht immer so. Als der romanische Vorgängerbau Anfang des 13. Jahrhunderts errichtet wurde, besaß dieser wohl nur einen Dachreiter. Aber schon damals war die Kirche der Heiligen Katharina geweiht, deren Verehrung sich durch die aus dem Morgenland zurückgekehrten Kreuzritter auch hierzulande verbreitet hatte. Warum die alte Kirche allerdings schon Anfang des 14. Jahrhunderts wieder abgerissen worden ist, um mit dem Bau der heutigen Hallenkirche am gleichen Standort zu beginnen, entzieht sich unserer Kenntnis. Klar belegt ist indes, dass sich der Neubau lange hingezogen hat, sodass der großartige Turm erst um das Jahr 1510 fertiggestellt worden ist. Aber seitdem weiß jeder, der sich ein wenig in Osnabrück auskennt: Dies ist die St.-Katharinen-Kirche.

Doch wer weiß heute noch etwas über die Heilige Katharina? Vermutlich die wenigsten. Denn Reformation, Aufklärung und die Technisierung unserer Zeit haben den Heiligenlegenden kaum eine Chance gelassen. Und so ist die Heilige Katharina heutzutage, obwohl sie zu den 14 Nothelfern gehört, eine eher unbekannte Heilige. Dabei ist ihre Geschichte durchaus beeindruckend: Als kluge und schöne Tochter eines Fürsten soll sie den römischen Göttern ein Opfer darbringen. Dies verweigert sie, weshalb sie der römische Kaiser zur Rede stellt. Doch sowohl er als auch die später hinzugezogenen Gelehrten können dieser von göttlicher Weisheit erfüllten jungen Frau mit ihren Argumenten nicht beikommen. Sie wird zum Tod auf dem Rad verurteilt, das aber unter ihrer Folter zerbricht. Und so wird sie schließlich mit dem Schwert hingerichtet.

Diese Lebens- und Glaubensgeschichte hat die Menschen früherer Zeiten so beeindruckt, dass die Heilige Katharina neben Maria eine der am meisten verehrten Heiligen gewesen ist. Man nahm sie als Vorbild im Glauben und im Leben. Ganz anders heute. Heute haben Superman und all die anderen Helden der Comicgeschichte den Heiligenlegenden längst den Rang abgelaufen. Und so könnten mir heute sicherlich mehr Menschen etwas über Spiderman und Batman erzählen als über die Heilige Katharina.

In meiner Predigt an diesem Sonntag in der Bergkirche möchte ich deshalb der Frage nachgehen, warum wir Menschen Heilige oder Helden brauchen und was die Heilige Katharina und die Superhelden gemeinsam haben und was sie unterscheidet.

Mehr aus Osnabrück und seinen Stadtteilen auf noz.de/ os

Bildtexte:
Der 103 Meter hohe Turm der evangelisch-lutherischen St.-Katharinen-Kirche ist der höchste Kirchturm in der Stadt Osnabrück.
Thomas Herzberg ist Pastor der evangelisch-lutherischen Martinsgemeinde in Hellern.
Fotos:
Jörn Martens, fotostudio 54 Hannover

Sommerkirche

Um die Namen der alten Osnabrücker Innenstadtkirchen und der beiden evangelisch-reformierten Gotteshäuser im Stadtgebiet geht es in der diesjährigen Sommerkirche″-Reihe der evangelisch-reformierten Gemeinde Osnabrück.

Unter dem Motto Gestatten, mein Name ist . . .″ predigen bis 31. Juli jeweils sonntags um 10 Uhr Osnabrücker Geistliche in der reformierten Bergkirche an der Bergstraße. In dieser Woche befasst sich Thomas Herzberg zum Abschluss der Predigtreihe mit der Namensgebung der Katharinenkirche.

Die weiteren Kirchen, deren Namen in den vergangenen Wochen beleuchtet wurden, waren neben der Bergkirche der katholische Dom St. Petrus, die katholische Johanniskirche, die evangelische Marienkirche und die reformierte Friedenskirche.
Autor:
Thomas Herzberg


Anfang der Liste Ende der Liste