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1.
Erscheinungsdatum:
18.08.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der Satz mit x: Das war wohl nix
Zwischenüberschrift:
Große Streitthemen des Rates in den vergangenen fünf Jahren – Dritte Gesamtschule für Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Die
Landesregierung
möchte
Niedersachsen
flächendeckend
mit
Gesamtschulen
beglücken.
Osnabrücks
rot-
grüne
Kommunalpolitiker
griffen
den
Ball
auf
und
spielten
ihn
offensiv
im
letzten
Kommunalwahlkampf.
Zum
Torerfolg
hat
es
nicht
gereicht.
Eine
dritte
Gesamtschule
gibt
es
nicht.
Osnabrück.
Als
im
Jahr
2011
die
Osnabrücker
Parteien
zum
Wahlkampf
bliesen,
war
die
Forderung
nach
einer
dritten
Gesamtschule
und
damit
der
zweiten
integrierten
Gesamtschule
eine
zentrale
Strophe
im
Wahlkampfschlager
von
SPD
und
Grünen.
Vier
Jahre
später
war
die
Musik
vorbei,
das
Halali
des
Frontalangriffs
auf
das
dreigliedrige
Schulsystem
durch
die
Wucht
der
leeren
Kassen
bis
zur
Unhörbarkeit
erstickt.
Und
jetzt,
wo
es
um
die
nächste
Wahl
geht?
Das
Thema
dritte
Gesamtschule
spielt
keine
Rolle
mehr.
Damit
wird
es
endgültig
zum
Klassiker
der
nicht
umgesetzten
Wahlversprechen
–
angezettelt
durch
Bundes-
und
Landespolitik,
aufgenommen
von
den
lokalen
Matadoren,
gescheitert
an
der
Realität
des
kommunalen
Alltags.
Während
CDU
und
FDP
die
integrierende
Form
des
schulformübergreifenden
Unterrichtens
ohnehin
für
einen
bildungspolitischen
Irrweg
halten,
sehen
Sozialdemokraten
und
Grüne
hierin
den
leuchtenden
Pfad
in
eine
Zukunft
unter
dem
Banner
„
Gleiche
Bildungschancen
für
alle″.
In
diesem
Sinne
begann
die
Zählgemeinschaft
nach
der
Wahl
2011
zunächst
mit
gebremsten
Schaum,
ab
etwa
Anfang
2013
dann
aber
mit
viel
Verve
an
der
Gründung
einer
dritten
Gesamtschule
zu
arbeiten.
Die
Verwaltung
wurde
beauftragt,
entsprechende
Konzepte
zu
vorzulegen.
Es
wurde
nachgebohrt
und
gedrängt,
es
wurden
die
Bürger
ins
Feld
geführt,
die
auf
Ergebnisse
warteten,
und
dergleichen
mehr.
Nun
schießen
aber
preußische
Beamte
bekanntermaßen
nicht
so
schnell,
wie
Osnabrücker
Politiker
es
gerne
hätten.
Der
damaligen
Schuldezernentin
Rita-
Maria
Rzyski
schwebte
ein
gesamtstädtisches
Konzept
vor,
das
die
Sekundarstufe
I
umfassen
und
als
Spezialfall
auch
noch
die
Hauptschule
Innenstadt
und
die
Möser-
Realschule
in
eine
neu
zu
gründende
Schule
überführen
sollte.
So
etwas
dauert.
Die
Ratsmehrheit
beauftragte
die
Schulverwaltung
Anfang
2014,
die
Kennzahlen
für
die
Einrichtung
einer
dritten
Gesamtschule
als
Grundlage
für
eine
Ratsentscheidung
zu
erarbeiten.
Das
Ergebnis
kam
Ende
2015.
Zuvor
hatte
es
in
Osnabrücks
Schullandschaft
ordentlich
rumort.
Verschiedene
Standorte
waren
in
die
Diskussion
gekommen:
das
Schulzentrum
Sonnenhügel,
das
Graf-
Stauffenberg-
Gymnasium
mit
der
Bertha-
von-
Suttner-
Realschule
sowie
das
Gymnasium
„
In
der
Wüste″
mit
der
Erich-
Maria-
Remarque-
Realschule.
Lehrer,
Schüler
und
Eltern
an
den
drei
Standorten
schlossen
zügig
die
lockeren
Reihen
und
machten
Front
gegen
die
Einführung
einer
IGS
und
vor
allem
für
den
Erhalt
ihrer
bestehenden
Schulen.
Der
Widerstand
machte
gleichzeitig
deutlich,
was
die
Eltern-
und
Lehrerschaft
von
einer
vermeintlich
ideologisch
gefärbten
Umwidmung
bewährter
Schulen
hält:
nichts.
Der
Neubau
einer
dritten
Gesamtschule
hätte
da
sicherlich
weit
weniger
Proteste
ausgelöst,
ist
aber
weder
finanziell
noch
schulentwicklungspolitisch
sinnvoll.
Dieser
Unwillen
drückte
sich
auch
in
einem
Votum
des
Stadtelternrates
aus,
der
einer
integrierten
Gesamtschule
den
Laufpass
gab,
bevor
diese
auch
nur
ansatzweise
das
Licht
der
Welt
erblicken
konnte.
Zeitgleich
ließen
sich
auch
erste
kritische
Stimmen
aus
den
Reihen
der
politischen
IGS-
Befürworter
–
namentlich
den
Grünen
–
vernehmen.
Die
standen
zwar
weiterhin
inhaltlich
hinter
dem
IGS-
Konzept,
mussten
aber
letztendlich
der
Gefahr
des
finanziellen
Kollapses
der
Stadt
ins
Auge
blicken.
Denn
zwischenzeitlich
hatte
die
Rzyski-
Truppe
in
der
Verwaltung
Kosten
in
Höhe
von
6,
4
Millionen
Euro
für
eine
IGS
errechnet,
wohlgemerkt
für
eine
IGS
light,
weil
sie
am
Standort
Sonnenhügel
nur
die
Klassen
fünf
bis
zehn
abdecken
sollte.
Zeitgleich
sollte
das
Ernst-
Moritz-
Arndt-
Gymnasium
bestehen
bleiben.
Für
die
ebenfalls
im
Rzyski-
Konzept
aufgeführte
Bildung
der
sogenannten
Neuen
Schule
aus
Hauptschule
Innenstadt
und
Möser-
Realschule
wären
noch
einmal
–
je
nach
Variante
–
zwischen
7,
6
und
10,
02
Millionen
Euro
fällig
gewesen.
Für
die
damalige
Osnabrücker
und
heute
in
Hannover
schaffende
Schuldezernentin
eine
unbedingte
Notwendigkeit,
da
nur
so
beide
noch
in
der
Hasestadt
existierenden
Hauptschulen
zur
gleichen
Zeit
aufgelöst
und
in
eine
neue
Schulform
überführt
werden
könnten.
Angesichts
dieser
Zahlen
erfasste
die
Zählgemeinschaft
der
große
Schwindel.
Grünen-
Chef
Michael
Hagedorn
war
der
Erste,
der
das
Spiel
verloren
gab
und
in
einer
Ratssitzung
einräumte,
dass
bei
der
derzeitigen
städtischen
Kassenlage
eine
Umsetzung
des
Rzyski-
Konzepts
nicht
zu
leisten
sei.
Und
so
wurde
aus
einem
sicher
zu
verwandelnden
Elfmeter
ein
Fehlschuss.
Bildtext:
Die
integrierte
Gesamtschule
in
Eversburg
wird
in
Osnabrück
wohl
auf
absehbare
Zeit
ein
Unikat
bleiben.
Foto:
David
Ebener
Kommentar:
Albtraum
Bildungspolitik
Kann
man
das
Scheitern
einer
dritten
Gesamtschule
der
Kommunalpolitik
anlasten?
Oder
haben
gar
die
Gesamtschulgegner
deren
Einführung
verhindert?
Weder
noch.
Gescheitert
ist
die
zweite
Osnabrücker
IGS
schlicht
und
einfach
am
Geld.
Hätte
der
Kämmerer
mehr
davon
in
der
Börse,
hätte
Rot-
Grün
das
Projekt
leichter
Hand
auf
den
Weg
bringen
können.
So
aber
bleibt
die
IGS
ein
Traum,
und
zwar
so
lange,
bis
die
Bildungspolitiker
in
Hannover
erkennen,
dass
ihre
Träume
in
den
Kommunen
zu
Albträumen
werden,
wenn
sie
nicht
die
entsprechenden
Finanzmittel
bereitstellen.
Die
Stadt
Osnabrück
jedenfalls
ist
ohne
direkte
Hilfe
aus
Hannover
nicht
in
der
Lage,
ein
Zusatzprojekt
wie
eine
IGS
zu
stemmen.
Hat
sie
doch
mit
den
laufenden
Kosten
schon
ein
Riesenproblem.
Marode
Schulgebäude
und
Turnhallen
kämpfen
um
den
ersten
Platz
auf
einer
Prioritätenliste,
die
angesichts
des
Zustands
all
dieser
Immobilien
schon
ein
Witz
in
sich
selber
ist,
denn
eigentlich
müssten
die
Handwerker
überall
zur
gleichen
Zeit
Hand
anlegen.
Und
dann
ist
da
noch
die
Rückkehr
zu
G
9,
die
nach
Schätzungen
der
ehemaligen
Schuldezernentin
Rita-
Maria
Rzyski
alleine
vier
Millionen
Euro
für
notwendige
Umbauten
verschlingen
könnte.
Insgesamt
ist
also
so
schon
ein
Vermögen
vonnöten,
um
die
dringlichsten
Dinge
zu
erledigen.
Wie
soll
die
Stadt
dann
noch
neue
Schulen
finanzieren?
Eine
weitere
IGS
wird
folglich
noch
lange
auf
sich
warten
lassen,
wenn
Rot-
Grün
sich
nicht
dem
Vorwurf
aussetzen
will,
aus
ideologischen
Gründen
bestehende
Schulformen
zu
vernachlässigen.
Das
käme
sicherlich
auch
bei
der
eigenen
Klientel
nicht
gut
an.
Fazit:
Nicht
die
Osna
brücker
Kommunalpolitiker
sind
an
der
IGS
gescheitert,
sondern
die
Landespolitik.
Sechs,
setzen!
Autor:
Dietmar Kröger