User Online: 2 |
Timeout: 08:50Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
17.08.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Keine Chance für das Bürgerticket
Zwischenüberschrift:
Große Streitthemen des Rates in den vergangenen fünf Jahren – Hitzige Diskussion um ÖPNV-Flatrate
Artikel:
Originaltext:
Es
gibt
zwei
Dinge,
die
Osnabrücker
regelmäßig
auf
die
Palme
bringen:
massive
öffentliche
Eingriffe
in
den
städtischen
Verkehr
und
massive
öffentliche
Eingriffe
ins
private
Portemonnaie.
Beim
Streitthema
Bürgerticket,
auch
bekannt
als
ÖPNV-
Flatrate,
kam
in
der
jetzt
zu
Ende
gehenden
Wahlperiode
beides
zusammen.
Osnabrück.
Busfahren
ohne
Ticket?
Für
Schwarzfahrer
das
Normalste
der
Welt.
Für
den
ehrlichen
Rest
hingegen
unvorstellbar.
Erst
recht,
wenn
es
sich
dabei
nicht
um
ein
allgemeines
Gratisangebot
der
Verkehrsbetriebe
ohne
jeden
Haken
handelt,
sondern
–
im
Gegenteil
–
das
vermeintliche
Geschenk
teuer
erkauft
wird.
Und
zwar
von
jedem
Osnabrücker.
Ob
er
will
oder
nicht.
Revolutionäre
Idee
Die
revolutionäre,
aber
letztlich
unausgegorene
Idee
vom
Bürgerticket
macht
in
unserer
Stadt
erstmals
im
Dezember
2013
Schlagzeilen.
Inspiriert
von
umlagefinanzierten
Nahverkehrsangeboten
im
Ausland,
setzt
sich
damals
die
Osnabrücker
Klimaallianz
gemeinsam
mit
der
Osnabrücker
Sozialkonferenz
öffentlich
für
eine
ÖPNV-
Flatrate
ein.
Den
Verkehrswissenschaftler
Prof.
Heiner
Monheim
von
der
Universität
Trier
lässt
sie
in
einem
Vortrag
bei
der
Umweltstiftung
ein
Solidarmodell
erklären,
von
dem
sich
Befürworter
einen
kolossalen
Schub
für
den
öffentlichen
Nahverkehr
versprechen:
Wie
beim
Semesterticket
für
Studenten
leisten
dabei
alle
ihren
finanziellen
Beitrag
–
die
Rede
ist
von
zig
Euro
pro
Kopf
und
Monat.
Dafür
dürften
alle
jederzeit
mit
öffentlichen
Verkehrsmitteln
fahren.
Fahrscheinautomaten
würden
so
auf
einen
Schlag
museumsreif,
Tarif-
Wirrwarr
und
Preislisten
wären
plötzlich
Makulatur.
Ein
Gedanke,
der
den
Osnabrücker
Rat
in
Aufruhr
versetzt:
Könnte
ein
Bürgerticket
tatsächlich
dazu
beitragen,
Autofahrer
massenhaft
zum
Umstieg
auf
ÖPNV
zu
bewegen
und
so
die
selbst
gesteckten
Klimaziele
zu
erreichen?
Schließlich
hat
die
Stadt
sich
verpflichtet,
bis
2020
den
Kohlendioxid-
Ausstoß
um
die
Hälfte
zu
senken
(gegenüber
1990)
,
bis
2050
sogar
um
95
Prozent.
Während
der
Osnabrücker
Wirtschaftsgeograf
Prof.
Jürgen
Deiters
sich
frühzeitig
gegen
eine
solche
Abgabe
ausspricht,
denkt
die
damalige
rot-
grüne
Ratsmehrheit
ernsthaft
über
die
ÖPNV-
Flatrate
nach.
Flankiert
von
FDP,
UWG/
Piraten
und
Linken
beschließt
sie
im
Sommer
2014
eine
schätzungsweise
40
000
Euro
teure
Machbarkeitsstudie
–
die
allerdings
nie
in
Auftrag
gegeben
wird.
Die
CDU-
Fraktion
hingegen
kanzelt
den
Vorschlag
als
„
Bus-
GEZ″
ab,
spricht
von
„
Bevormundung″
und
stellt
die
Pauschallösung
rechtlich
infrage.
Viele
Bürger
gehen
jetzt
auf
die
Barrikaden.
Wenn
es
dem
Busverkehr
in
Osnabrück
an
Fahrgästen
mangele,
dann
sei
das
vor
allem
auf
ein
schlechtes
Angebot
zurückzuführen,
heißt
es.
Mit
dieser
Haltung
lehnt
auch
der
ökologisch
orientierte
Osnabrücker
Verkehrsclub
VCD
eine
Totalsubvention
des
örtlichen
ÖPNV
durch
die
Gesamtheit
seiner
möglichen
Nutzer
ab:
Solange
der
Bus
in
Osnabrück
im
Stau
stehe,
weil
er
etwa
keine
eigene
Fahrspur
hat,
verbiete
sich
die
Idee,
die
Bürger
samt
und
sonders
für
den
öffentlichen
Nahverkehr
zur
Kasse
zu
bitten.
Die
Stadtbahn-
Initiative
spricht
im
Zusammenhang
mit
einem
Pflicht-
Obolus
sogar
von
„
Abzocke″.
Ein
Wissenschaftler
des
Wuppertal-
Instituts
für
Klima,
Umwelt
und
Energie
macht
derweil
eine
andere
Rechnung
auf:
„
Durch
die
uneingeschränkte
Mobilitätsmöglichkeit,
die
ein
Bürgerticket
eröffnet,
besteht
ein
erhöhtes
Potenzial
zur
Abschaffung
vieler
Zweitwagen″,
erklärt
Gregor
Waluga.
Die
Gebühren
seien
relativ
zu
sehen:
Laut
Statistischem
Bundesamt
blättere
jeder
Haushalt
durchschnittlich
weit
über
300
Euro
im
Monat
für
Verkehr
hin.
Und
nach
Berechnungen
des
ADAC
koste
ein
Kleinwagen
monatlich
mindestens
350
Euro
im
Unterhalt.
Eine
differenziert
ausgestaltete
ÖPNV-
Flatrate
sei
mithin
ein
„
Gewinn
für
Klimaschutz
und
Bevölkerung″,
so
der
Forscher.
Doch
in
Osnabrück
setzen
sich
am
Ende
die
Skeptiker
durch.
Im
Februar
2015
entscheidet
der
Rat,
einen
Workshop
abzuhalten.
Dabei
sollen
Politiker
und
Interessenvertreter
„
grundsätzliche
Voraussetzungen″
prüfen.
Einen
Monat
später
ist
das
Bürgerticket
vom
Tisch,
eine
Machbarkeitsstudie
spart
sich
die
Stadt.
Die
Zeit
sei
noch
nicht
reif
für
dieses
Konzept,
lassen
nun
selbst
jene
führenden
Köpfe
verlauten,
die
der
Idee
bisher
aufgeschlossen
gegenüberstanden.
Im
Workshop
habe
es
jedoch
bei
allen
Beteiligten
„
den
festen
Willen″
gegeben,
den
ÖPNV
in
Osnabrück
„
offensiv
weiterzuentwickeln″.
Bildtext:
Wer
in
Osnabrück
Bus
fahren
will,
muss
auch
künftig
Tickets
kaufen.
Die
Idee
einer
ÖPNV-
Flatrate
wurde
in
der
Stadt
zwar
lange
und
heiß
diskutiert,
letztlich
aber
verworfen.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Sebastian Stricker