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1.
Erscheinungsdatum:
17.08.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Mittwochs war „Puffer-Tag″
Zwischenüberschrift:
Feinkost Remme machte von 1927 bis 2010 Feinschmecker in der Lotter Straße glücklich
Artikel:
Originaltext:
Durch
die
linke
Tür
geht′s
zur
Feinkost,
durch
die
rechte
zu
den
frischen
Fischen.
Diese
Aufteilung
des
Ladengeschäfts
Remme
an
der
Lotter
Straße
ist
vielen
Osnabrückern
noch
vertraut.
83
Jahre
lang
gingen
hier
leckere
Sachen
über
die
Theke,
bis
die
Inhaberfamilie
Welp
2010
aufgab.
Osnabrück.
Mit
leichter
Wehmut
blickt
Theo
Welp,
Schwiegersohn
der
Gründerin
Auguste
Remme,
auf
die
Zeiten
zurück,
als
der
Laden
noch
brummte.
„
Das
könnte
heute
noch
so
sein,
wenn
nicht
die
Stadt
die
Lotter
Straße
einzelhandelsfeindlich
umgebaut
hätte″,
ist
der
74-
Jährige
überzeugt.
Seiner
Meinung
nach
war
die
bis
2008
geltende
Regelung
mit
dem
wechselseitigen
eingeschränkten
Halteverbot
–
vormittags
durfte
man
auf
der
linken
Straßenseite
halten,
nachmittags
auf
der
rechten
–
eine
brauchbare
Lösung,
die
den
schnellen
Einkauf
per
Pkw
zuließ.
Kritik
am
Straßenausbau
Dann
kamen
zwei
Jahre
Baustelle,
da
sei
schon
manchen
Läden
die
Puste
ausgegangen.
Und
schließlich
die
neue
Aufteilung
der
Straßenbreite
mit
teils
unnötig
breitem
Gehsteig,
fehlendem
Radweg
und
fehlender
Haltemöglichkeit
für
anliefernde
Lkw.
Nicht
einmal
der
fließende
Verkehr
habe
Vorteile.
Bei
Gegenverkehr
könne
kein
Radfahrer
zwischen
Arndt
straße
und
Depot
überholt
werden,
dann
begrenze
ein
einzelner
Radfahrer
das
Tempo
der
Autoschlange
auf
15
Kilometer
pro
Stunde.
„
Die
Lotter
Straße
war
mal
die
drittstärkste
im
Einzelhandelsumsatz,
nach
Großer
Straße
und
Krahnstraße,
noch
vor
der
Johannisstraße″,
sagt
Welp.
Der
Mitgründer
und
zeitweilige
Vorsitzende
der
Interessengemeinschaft
Lotter
Straße
beklagt,
dass
der
Branchen-
Mix
nicht
mehr
stimme:
„
Bald
haben
wir
hier
nur
noch
Versicherungsvertreter,
Makler,
Rechtsanwälte
und
Zahnärzte,
also
Dienstleister,
die
keine
regelmäßigen
Warenanlieferungen
benötigen.″
Für
Anbieter
des
täglichen
Bedarfs
werde
es
immer
schwieriger.
Derartige
Sorgen
brachten
Auguste
Schlüter
nicht
um
den
Schlaf,
als
sie
sich
1927
mit
einem
Kolonialwarenhandel
selbstständig
machte.
Die
Start-
up-
Unternehmerin,
wie
man
sie
heute
nennen
würde,
war
erst
21
Jahre
alt
und
unverheiratet.
Im
Lebensmittelhandel
hatte
sie
gelernt,
kannte
sich
also
mit
der
Ware
und
mit
dem
Verkaufen
aus.
Der
Wurstwaren-
Hersteller
Friedrich
Bedford
an
der
Buerschen
Straße
war
nicht
nur
Lieferant,
sondern
auch
ihr
väterlicher
Freund.
Er
gewährte
ihr
ein
zinsloses
Existenzgründungsdarlehen
von
5000
Mark.
Damit
richtete
Auguste
Schlüter
sich
einen
kleinen
Laden
im
Hause
der
Drogerie
Meyer
zu
Hüningen
in
der
Lotter
Straße
113
ein.
Eigene
Fischabteilung
1932
bot
sich
die
Gelegenheit,
zwei
Häuser
weiter
das
Wohnhaus
Nr.
115
zu
erwerben.
Auguste
Remme,
wie
sie
mittlerweile
nach
der
Heirat
des
Polizisten
Friedrich
Remme
hieß,
griff
zu.
Sie
ließ
das
Wohnhaus
mit
Hochparterre
umbauen,
schüttete
den
Keller
zu
und
schuf
eine
großzügige
Ladenfläche
zu
ebener
Erde.
Aus
hygienischen
Gründen
und
wegen
der
doch
sehr
unterschiedlichen
Gerüche
trennte
sie
die
Frischfisch-
Abteilung
mit
einer
Glaswand
gegen
die
Feinkost-
Abteilung
ab.
Beide
Bereiche
erhielten
ihre
eigene
Zugangstür.
Nach
dem
Krieg
gab
Friedrich
Remme
den
Polizistenberuf
auf
und
stieg
voll
und
ganz
ins
Geschäft
der
Ehefrau
ein.
Er
managte
die
Fische,
Auguste
die
Feinkost.
Tochter
Karin
hatte
kaum
eine
andere
Wahl,
sie
wuchs
von
Kindsbeinen
an
in
den
Betrieb
hinein.
Später
lernte
sie
den
Industriekaufmann
Theo
Welp
kennen.
Der
stammte
aus
der
Bäckerei
Welp
in
Haste.
Er
hatte
sich
bewusst
gegen
eine
Karriere
in
der
Backstube
und
im
Laden
entschieden
und
war
glücklich
in
seinem
Beruf
bei
Klöckner,
wo
er
der
Bahn
Weichen
verkaufte.
Doch
die
Liebe
war
stärker.
So
wurde
auch
er,
genau
wie
sein
Schwiegervater,
in
den
Laden
hineingezogen
und
ging
bald
voll
in
ihm
auf.
2007
lief
die
Fischabteilung
nicht
mehr
so
gut.
Zusammen
mit
Tochter
Christina,
die
ab
2001
in
dritter
Generation
den
Betrieb
weiterführte,
entschieden
die
Welps
sich
stattdessen
für
eine
Weinabteilung,
die
schließlich
zum
Bistro
„
Ca′n
Tina″
ausgeweitet
wurde.
Besonders
das
Mittagsgeschäft
lohnte
sich.
„
Mittwochs
war
unser
‚
Puffertag′,
da
habe
ich
von
morgens
sieben
bis
mittags
um
eins
in
meiner
kleinen
Küche
gestanden
und
bis
zu
500
Portionen
Kartoffelpuffer
gebraten″,
erinnert
sich
Theo
Welp,
„
und
von
unseren
selbst
zubereiteten
Sahneheringen
schwärmen
die
Leute
heute
noch.″
Aber
dann
kam
der
Umbau
der
Lotter
Straße
mit
all
seinen
Beschwernissen
und,
am
wichtigsten,
einer
wenig
verheißungsvollen
Perspektive
für
die
Zukunft.
Nach
83
Jahren
gab
die
Familie
Welp
2010
den
Betrieb
auf.
Bildtext:
Das
Feinkostgeschäft
Remme
nach
erfolgtem
Umbau
1935.
Die
Feinkost-
Abteilung
und
die
Frischfisch-
Abteilung
erreichte
man
durch
separate
Eingangstüren.
Foto:
Archiv
Familie
Welp
Heute
ein
„
Laufsteg″:
Unter
diesem
Namen
verkauft
Jürgen
Erdmann
im
ehemaligen
Feinkostladen
an
der
Lotter
Straße
Damenmode.
Foto:
Joachim
Dierks
Gut
sortiert
war
das
Feinkostgeschäft
Remme,
als
der
Laden
noch
richtig
brummte.
Für
Muscheln
in
der
Fischabteilung
standen
Kunden
1948
an.
Fotos:
Archiv
Familie
Welp
Autor:
Joachim Dierks
Themenlisten:
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