User Online: 2 |
Timeout: 06:35Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
16.08.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Bodenständig und schnörkellos
Zwischenüberschrift:
Ein „planloser″ Rundgang durch Osnabrücks Stadtteile – Heute: Eversburg
Artikel:
Originaltext:
Grau,
verwaist
und
ein
bisschen
unhöflich.
Wäre
der
Rundgang
durch
Eversburg
nach
100
Metern
abgebrochen
worden,
wäre
ein
falsches
Bild
vom
Stadtteil
zurückgeblieben.
Osnabrück.
„
Hallo,
wir
sind
von
der
Neuen
Osna
…″ – „
Keine
Lust!
″
Autsch!
Dazu
noch
die
unheilverkündenden
Gewitterwolken:
Der
Start
ist
holprig.
Eversburg
spannt
sich
nordwestlich
der
Innenstadt
keilförmig
zwischen
Atter
straße
und
Wersener
Straße
auf.
Großzügig
schließt
eine
Bäckerei-
Mitarbeiterin
im
Gespräch
auch
den
Rubbenbruchsee
mit
ein.
Es
stehen
keine
Kunden
vom
Westerberg
oder
aus
Atter
am
Tresen,
um
zu
protestieren.
Die
könnten
den
See
ebenso
für
sich
beanspruchen.
Die
Verkäuferin
geht
sogar
noch
weiter:
Eversburg
habe
ja
auch
den
Flugplatz
Atterheide.
Auf
die
Rückfrage,
ob
der
seinen
Namen
nicht
vielleicht
seiner
Lage
verdanke,
rudert
sie
schmunzelnd
zurück.
Restmüll
abgeladen
Doch
ebenso
wie
andere
an
diesem
Nachmittag
will
die
Frau
lieber
unbekannt
bleiben.
„
Ein
Foto
von
mir?
Lieber
nicht.″
Oder:
„
Meinen
Namen
müssen
Sie
aber
nicht
dazuschreiben.″
Sätze,
die
häufiger
zu
hören
sind.
Das
ist
zu
respektieren
und
verständlich:
Mit
nassgeschwitztem
T-
Shirt
und
in
orangefarbener
Latzhose
sieht
sich
nicht
jeder
gerne
öffentlich
abgebildet.
Aber
dafür
hat
Uwe
Selzner
vom
Eversburger
Grünabfallsammelplatz
viel
zu
erzählen.
Bei
den
Osnabrücker
Servicebetrieben
ist
Selzner
ein
sogenannter
„
Springer″.
Er
arbeitet
tageweise
an
unterschiedlichen
Plätzen
–
den
in
Eversburg
findet
er
schlimm.
Der
Platz
sei
nicht
eingezäunt.
Ihn
ärgert,
dass
die
Leute
deshalb
nachts
auch
säckeweise
Restmüll
und
sogar
Fenster
abladen.
Müll,
der
nicht
in
den
Grünabfallcontainer
darf:
„
Das
soll
ja
Humus
werden.″
Selzner
ist
vor
Jahren
aus
Eversburg
weggezogen,
Sarah
Roling
hingegen
ist
erst
kürzlich
zurückgekehrt.
Mit
ihrem
Hund
Tommy
sitzt
sie
auf
einer
Stufe
vor
der
Haustür.
Die
26-
Jährige
ist
in
Elternzeit,
um
sich
um
ihren
Sohn
Livius
zu
kümmern.
Zurückgekommen
ist
sie
auch
wegen
der
Arbeit.
Sie
ist
Altenpflegerin
im
Seniorenzentrum.
Der
Weg
dorthin
sei
kurz.
Das
schätzt
sie.
Ob
es
in
Eversburg
besondere
Anlaufstellen
gibt,
Kneipen
oder
Kioske
zum
Beispiel?
„
So
viel,
was
so
etwas
angeht,
ist
hier
ja
nicht.″
Tatsächlich:
Wer
im
Nieselregen
die
nahezu
verwaiste
Kirchstraße
entlangläuft
–
am
Friedhof
vorbei
–,
könnte
sich
etwas
einsam
in
Eversburg
vorkommen.
Aber
andererseits:
Menschen
in
der
Wüste
oder
im
Schinkel
fluten
bei
drohendem
Gewitter,
werktags
und
zur
Mittagszeit
auch
nicht
die
Bürgersteige.
Ganz
anders
im
Supermarkt
von
Viktor
Jersch:
Dutzende
Kunden
schieben
ihre
Wagen
durch
die
Gänge.
In
den
Regalen
stehen
Flaschen,
Plastikdosen
und
Konserven
–
die
Beschriftung:
zuerst
auf
Russisch,
weiter
unten
auf
Deutsch.
Die
Verpackungen
wirken
fremd.
„
Das
sind
für
uns
gewöhnliche
Sachen″,
sagt
der
gebürtige
Russe,
der
früher
Vermessungsingenieur
war.
Geschmack
bleibt
gleich
Jersch
führt
den
Laden
seit
1998.
Die
Kunden
kämen
aus
Eversburg,
Haste
und
Atter.
In
dem
russischen
Supermarkt
suchen
sie
die
Aromen
ihrer
Heimat:
Die
Menschen
lebten
jetzt
zwar
in
Deutschland,
aber
ihr
Geschmack
ändere
sich
nicht,
so
Jersch.
Sie
schätzten
die
Produkte
aus
Russland,
Polen
und
Bulgarien.
Der
Inhaber
will
ihre
Wünsche
erfüllen.
Mit
dem
Finger
zeigt
er
auf
das
Kühlregal:
„
Wir
haben
hier
mehr
als
150
Sorten
Wurst.″
Lange
vor
dem
Supermarkt
ist
Manfred
Schulenberg
ins
Viertel
gekommen.
Er
scheint
Eversburg
genauso
gut
zu
kennen
wie
seinen
riesigen
Garten.
Seit
1966
lebt
er
hier.
Nachdem
er
die
Harke
auf
den
Rasen
gelegt
hat,
erzählt
er
im
Gartenstuhl
auf
der
Terrasse
vom
Eversburg,
wie
es
früher
war
und
wie
es
geworden
ist.
Aus
dem
Nieselregen
ist
inzwischen
ein
Schauer
geworden,
die
Sitzgruppe
ist
überdacht.
Neue
Baugebiete
„
Es
gibt
Stadtteile
in
Osnabrück,
bei
denen
rümpfen
die
Leute
die
Nase
–
Eversburg
gehört
auch
dazu″,
sagt
er.
Das
sei
sein
Gefühl.
Für
ihn
ist
Eversburg
„
ein
Stadtteil
im
Umbruch″.
Das
liege
an
den
neuen
Baugebieten
und
den
verschiedenen
Menschen,
die
sich
nach
und
nach
im
Stadtteil
niederließen.
Seine
Kinder
seien
inzwischen
aus
Osnabrück
weggezogen,
sagt
Schulenberg.
„
Berufsbedingt.″
Er
habe
ihnen
gesagt:
„
Ihr
braucht
nicht
euren
Eltern
zuliebe
hierbleiben.″
Säße
auch
Altenpflegerin
Roling
auf
der
Terrasse,
hätte
Schulenberg
noch
einen
Tipp
für
sie:
„
Weiter
die
Straße
runter
liegt
das
beste
Fischlokal
in
Osnabrück.″
Montags
hat
es
Ruhetag.
Einen
anderen
Vorzug
von
Eversburg
nennen
an
diesem
Nachmittag
gleich
mehrere
Gesprächspartner:
Man
sei
zügig
auf
der
Autobahn.
Das
will
nicht
so
recht
passen.
Denn
keiner
von
ihnen
wirkte
so,
als
wolle
er
schnell
fort
von
hier.
Und
der
Regen
hat
auch
aufgehört.
Bildtext:
Leben
wieder
in
Eversburg:
Tommy
und
Frauchen
Sarah
Roling
sind
wieder
hergezogen.Fotos:
Michael
Gründel
Der
Grünabfallsammelplatz
in
Eversburg
ist
manchmal
Anlass
für
Ärger.
150
Sorten
Wurst
hat
Viktor
Jersch
in
seinem
Supermarkt
im
Kühlregal.
Bei
der
Gartenarbeit:
Manfred
Schulenberg
lebt
seit
1966
in
Eversburg.
Autor:
Sven Mechelhoff