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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Was wird aus dem Schlossgarten?
Zwischenüberschrift:
Stadt will Ideenwettbewerb ausloben
Artikel:
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Originaltext:
Am Wochenende blickt Osnabrück auf den Schlossgarten und das Open-Air-Spektakel. Und danach? Was wird aus dem Schlossgarten? Die Stadt will einen Ideenwettbewerb ausloben.
Osnabrück. Der Handlungsdruck steigt. Im Mai hatte Stadtbaurat Frank Otte den Ausschuss für Stadtentwicklung die Defizite rund um das Schloss mündlich dargelegt. Doch einen langen Vortrag braucht es gar nicht, um zu erkennen, dass dem Schlossgarten eine einheitliche Gestaltungsidee fehlt und die Ausstattung nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist. Neun der 15 Brunnen etwa funktionieren nicht mehr, die verbliebenen Wasserspiele werden wohl den nächsten Winter nicht mehr überstehen. Für den Spielplatz an der Mensa wird ein neuer Platz gesucht, weil die Uni dort ein Studieren denzen trum bauen will. Und wenn im Herbst die Osnabrück-Halle fertig saniert ist, ist es an der Zeit, auch das Umfeld angemessen zu gestalten. Kurzum: Es muss etwas passieren.
Der Finanzausschuss soll am kommenden Dienstag einen Grundsatzbeschluss vorbereiten. Geplant ist, einen freiraumplanerischen Ideenwettbewerb″ für den Schlossgarten auszuloben. Maximal 15 Büros sollen eingeschaltet werden. Die Kosten: 80 000 Euro, die nach Angaben des Bauamtes im aktuellen Haushalt zur Verfügung stehen.
Die Aufgabe der Architekten, Garten- und Landschaftsplaner ist es, ein Konzept für das gesamte, über vier Hektar große Ensemble zwischen Schloss, Mensa, Osnabrück-Halle und Ledenhof zu entwickeln. Die Planung soll die städtebauliche Einbindung des Schlossgartens, sowohl gestalterisch als auch funktional, in den Gesamtkontext der Innenstadt intensivieren″, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Der Schlossgarten solle besser von Osnabrückern und Gästen wahrgenommen werden.
Die Schlosswiese und die Alleen seien unbedingt zu erhalten. Die erst nach dem Krieg angebaute Schlossterrasse, die in dem Barockensemble wie ein Fremdkörper wirkt, soll im Hinblick auf eine neue Funktion beurteilt werden″, wie die Verwaltung formuliert. Derzeit ist die Terrasse ungenutzt. Wie können die Kunstobjekte integriert werden? Oder sind sie an dieser Stelle fehlplatziert? Die Mack-Brunnenstatue vor der Osnabrück-Halle etwa ist seit Jahren nicht mehr funktionstüchtig. Inzwischen wird auch schon laut darüber nachgedacht, die vier Barockskulpturen wieder am Schloss Eggermühlen aufzustellen, zu dem sie ursprünglich gehörten. Gastronomie könnte das Schloss beleben wie und in welchem Maß, soll der Wettbewerb klären.
Arena und Spielplatz
Ein wichtiges Thema für die Planer ist die Nutzung des Schlossgartens als Arena für Großveranstaltungen. Der Ruf wird immer lauter, das Schlossgarten-Open-Air langfristig als Konzert-Höhepunkt der Region zu etablieren. Welches Maß an Kommerzialisierung verträgt dabei der historische Platz, und wie viel Unannehmlichkeiten sind den Bewohnern der umliegenden Stadtquartiere zuzumuten?
Weitere Fragen sind: Ist es denkbar, den Schlossinnenhof nach seiner ursprünglichen Funktion als befestigte Fläche herzurichten? Wo wäre Raum für einen Spielplatz? Ließe sich der Spielplatz vielleicht mit dem großen Thema Wasser im Schlossgarten″ kombinieren, um eine Zone zum Spielen und Matschen zu schaffen?

Bildtext:

Arena, Spielplatz, Treffpunkt: Welche Funktionen soll der Schlossgarten wie erfüllen? Die Stadt will dazu einen Ideenwettbewerb starten. Foto: Michael Gründel

Kommentar:

Zu viel

Der Schlossgarten ist laut Definition des Bauamtes ein sozialer Interaktionsraum″, ein Treffpunkt verschiedener Alters- und Gesellschaftsgruppen. Er ist aber auch: Denkmal, Spielplatz, Oase, Erholungsraum, Ort der Kultur, Bildungsstätte, Veranstaltungsarena, Parklandschaft und Schmuckstück der Stadt. Das soll so bleiben, nur künftig dargeboten nach einem ganzheitlichen Konzept, pflegeleicht, unter vertretbaren Folgekosten. Kann das gelingen? Wären nicht zu viele Kompromisse nötig, um einen solchen Multifunktionsgarten zu schaffen, der allen Ansprüchen gerecht würde? Zweifel sind angebracht. Es wird der Punkt kommen, an dem Planer und Politiker Prioritäten setzen und die Funktion des Schlossgartens klarer definieren müssen.
Autor:
W. Hinrichs


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