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1.
Erscheinungsdatum:
15.07.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wühlen im Abfall der Vorfahren
Zwischenüberschrift:
Archäologen erforschen Boden der Center-Baustelle am Neumarkt
Artikel:
Originaltext:
Der
Bau
des
Einkaufszentrums
bietet
den
Archäologen
die
vermutlich
letzte
Chance,
der
Siedlungsgeschichte
der
Osnabrücker
Neustadt
auf
den
Grund
zu
gehen.
Osnabrück.
Seit
Anfang
Juli
wühlen
sich
die
Archäologen
durch
den
Untergrund
des
früheren
Parkplatzes
an
der
Großen
Rosenstraße.
Bevor
hier
in
einigen
Monaten
schweres
Gerät
anrückt,
um
die
Tiefgarage
des
Einkaufszentrums
auszuheben,
drehen
die
Forscher
mit
Schäufelchen,
Pinsel
und
Zollstock
jedes
Steinchen
um.
„
Wir
stehen
hier
in
einem
Niemandsland
auf
der
Karte
der
Stadtentwicklung″,
sagte
Stadtarchäologe
Bodo
Zehm
am
Donnerstag,
als
sich
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
auf
dem
Forschungsfeld
umsah.
Zehm
und
sein
Team
erhoffen
sich
von
den
Ausgrabungen
Erkenntnisse
über
die
„
soziotopografischen
Verhältnisse″
in
der
Neustadt.
Einfacher
gesagt:
Wer
lebte
eigentlich
im
13.
bis
15.
Jahrhundert
in
diesem
Teil
der
Stadt?
War
das
ein
Viertel
für
arme
oder
wohlhabende
Menschen,
und
wie
lebten
sie
hier?
Ein
erster
Sondierungsschnitt
vor
einem
Jahr
hatte
die
Hoffnung
genährt,
an
dieser
Stelle
relativ
gut
erhaltene
Überreste
freilegen
zu
können.
Die
Hoffnung
hat
sich
bislang
erfüllt,
obwohl
die
Bautätigkeit
der
vergangenen
Jahrzehnte
einige
„
Störungen″,
wie
die
Forscher
sagen,
im
Untergrund
hinterlassen
hat.
Rohre
und
Kabel,
Keller
und
Fundamente
zerstörten
viele
Überreste
aus
der
Frühzeit
der
Neustadt-
Besiedlung.
Bodo
Zehm
sagt,
angesichts
der
dichten
Bebauung
ringsum
sei
dies
vielleicht
die
letzte
Chance,
etwas
über
das
Zusammenwachsen
der
Altstadt
und
der
Neustadt
zu
erfahren.
Im
12.
Jahrhundert
bestand
Osnabrück
aus
der
heutigen
Innenstadt
zwischen
Neumarkt,
Hasetor
und
Heger
Tor.
Ein
paar
Hundert
Meter
vor
dem
Johannistor
(heute
Neumarkt)
erhob
sich
ein
sandiger
Rücken
aus
den
sumpfigen
Hase-
Niederungen
mit
dem
Stift
St.
Johann
mit
einigen
Häusern
drum
herum.
Bis
heute
ist
unklar,
wie
das
Gebiet
zwischen
St.
Johann
und
dem
heutigen
Neumarkt/
Neuen
Graben
besiedelt
wurde.
Die
Struktur
der
geraden
Straßenlinien
lässt
immerhin
erkennen,
dass
der
Stadtteil
planmäßig
angelegt
worden
sein
muss.
Öffentliche
Führungen
Schon
etwa
dreißig
Zentimeter
unter
der
Asphaltdecke
stießen
die
Archäologen
auf
Spuren
aus
dem
16.
und
17.
Jahrhundert.
Sie
legten
die
aus
Westerberger
Stein
aufgeschichteten
Mauern
von
drei
Häusern
an
der
Großen
Rosenstraße
frei.
Besonders
interessant
in
dieser
Schicht:
die
Abfallgrube
einer
Schlachterei.
Hier
kippten
die
Leute
im
späten
Mittelalter
allerlei
Schachtabfälle
und
sonstigen
Unrat
hi
nein.
Die
biologischen
Überreste
zeichnen
sich
schwarz
im
sandig-
gelben
Untergrund
ab.
In
Eimern
sammeln
die
Archäologen,
was
sie
aus
dem
Abfall
der
Vorfahren
heraussieben:
Scherben
und
rostige
Metallteile.
Sie
werden
später
genauer
untersucht.
Die
Lage
der
Mauern,
Steine
und
Fundstücke
wird
nicht
nur
fotografisch
festgehalten.
Archäologen
arbeiten
auch
im
Zeitalter
der
Digitalisierung
weiter
mit
Bleistift
und
Millimeterpapier.
Friederike
Mels,
Archäologin
von
der
Uni
Münster,
misst
die
Fundstelle
mit
dem
Zollstock
aus
und
überträgt
das
steinerne
Ensemble
millimetergenau
aufs
Papier.
„
Ein
Foto
speichert
auch
Unwichtiges″,
erklärt
Grabungsleiter
Dr.
Daniel
Lau.
Das
Zeichnen
sei
schon
der
erste
Schritt
der
wissenschaftlichen
Bewertung
und
Gewichtung.
Das
Grabungsfeld
von
der
Größe
zweier
Tennisplätze
umfasst
den
früheren
Parkplatz
vor
dem
alten
Wöhrl-
Parkhaus.
Bis
Ende
Oktober
haben
die
Archäologen
Zeit,
die
historischen
Bodenschätze
zu
sichern.
Die
Kosten
trägt
der
Centerinvestor
Unibail
Rodamco.
Am
Donnerstag
erkundigte
sich
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
vor
Ort
nach
dem
Stand
der
Grabungen.
Auch
jeder
interessierte
Bürger
soll
diese
Möglichkeit
bekommen:
Bodo
Zehm
kündigte
an,
dass
er
in
den
kommenden
Wochen
öffentliche
Führungen
anbieten
will.
Bildtext:
Einen
tieferen
Einblick
in
das
Leben
in
der
Neustadt
am
Ende
des
Mittelalters
erhoffen
sich
die
Archäologen
von
den
Grabungen
an
der
Großen
Rosenstraße
vor
dem
alten
Wöhrl-
Parkhaus.
Hier
soll
das
Einkaufszentrum
enstehen.
Foto:
David
Ebener
Der
500
Jahre
alte
Abfall
liefert
den
Archäologen
wertvolle
Anhaltspunkte.
Die
alte
Grube
zeichnet
sich
dunkel
gegen
den
hellen
Sand
ab.
Foto:
David
Ebener
Friederike
Mels,
Archäologin
von
der
Uni
Münster,
erfasst
die
Fundstelle
mit
Zollstock,
Bleistift
und
Millimeterpapier.
Foto:
David
Ebener
Autor:
W. Hinrichs