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1.
Erscheinungsdatum:
13.07.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ein Ort zum Ausspannen
Zwischenüberschrift:
Hotel Westerkamp im Wandel: Von der Fuhrhalterei zum modernen 96-Betten-Haus
Artikel:
Originaltext:
Fahrzeuge
mit
ein
oder
zwei
Pferdestärken
hatten
früher
Mühe,
den
Schinkelberg
als
steilsten
Anstieg
auf
Osnabrücks
Ausfallstraßen
zu
bezwingen.
Da
war
es
eine
kluge
Standortentscheidung
des
Fuhrmannes
Bernhard
Westerkamp,
einen
„
Ausspann″
am
Fuße
der
Steigung
einzurichten.
Osnabrück.
Hieraus
entwickelte
sich
das
heute
in
sechster
Generation
betriebene
Hotel
Westerkamp
an
der
Bremer
Straße
120/
122.
Beladene
Fuhrwerke,
die
zurück
ins
„
Wittlagische″
mussten,
nahmen
gern
die
Dienste
einer
Pferdewechselstation
in
Anspruch,
wo
ihre
Zugtiere
noch
einmal
Kraft
tanken
konnten.
Westerkamp
unterhielt
auch
Leihpferde,
die
für
die
Steigungsstrecke
als
„
Vorspann″
mit
ins
Geschirr
genommen
wurden.
Die
häufige
Kombination
von
Fuhrbetrieb
und
Gastwirtschaft
in
alten
Zeiten
lag
auf
der
Hand:
Der
„
Ausspann″
wurde
zum
Gasthaus
an
einer
Handelsstraße,
das
die
Möglichkeit
bot,
die
Pferde
aus
den
Kutschen
auszuspannen
und
im
Stall
übernachten
zu
lassen,
während
der
Reisende
in
der
Gaststube
versorgt
wurde
und
eben
auch
eine
Schlafkammer
zum
„
Ausspannen″
fand.
Im
heutigen
Sprachgebrauch
ist
das
Verb
ausspannen
im
Sinne
von
sich
erholen
oder
entspannen
noch
gebräuchlich,
obwohl
sein
wörtlicher
Sinn
verloren
gegangen
ist.
Das
heutige
Hotel
Westerkamp
zeigt
sich
dieser
Tradition
verbunden,
indem
es
seine
Bierstube
im
steinsichtigen
Gewölbekeller
„
ton
outspan′n″
nennt.
Das
hauseigene
Restaurant
„
Heinrich′s″
knüpft
ebenfalls
an
die
Vergangenheit
an,
nämlich
an
Hotelier
Heinrich
Westerkamp,
der
den
Betrieb
in
dritter
Generation
durch
beide
Weltkriege
führte
und
den
Wiederaufbau
nach
der
Totalzerstörung
1944
in
die
Wege
leitete.
Er
bestimmte
in
den
1930er-
Jahren
auch
die
Neuausrichtung
des
Betriebs
auf
ausschließlich
Gastronomie
und
Hotellerie.
Zuvor
war
Westerkamp
ein
„
Gemischtwarenladen″
in
jeder
Hinsicht.
Neben
Fuhrhalterei,
Pferdeversorgung
und
Schankgaststätte
betrieb
Bernhard
Westerkamp
(2.
Generation)
auch
Bäckerei,
Brauerei
und
Kolonialwarenhandel
und
gründete
1887
den
Osnabrücker
Wirteverein.
Die
Wahrung
berufsständischer
Interessen
ist
der
Familie
bis
heute
ein
Anliegen
geblieben.
Dieter
Westerkamp
(5.
Generation)
ist
Geschäftsführer
des
Bezirksverbands
Osnabrück
im
Deutschen
Hotel-
und
Gaststättenverband
(Dehoga)
,
der
seine
Geschäftsstelle
in
der
Weberstraße
in
Nachbarschaft
des
Hotels
Westerkamp
hat.
Dessen
Mutter
Irmgard
ist
nach
wie
vor
in
der
Geschäftsstelle
tätig
und
ist
so
etwas
wie
das
wandelnde
Gedächtnis
der
Osnabrücker
Gastronomie.
Heinz
Westerkamp
(4.
Generation)
kehrt
erst
1950
aus
russischer
Kriegsgefangenschaft
zurück.
Mit
seiner
Frau
Irmgard
führt
er
den
Betrieb
zu
neuer
Blüte.
Ein
Frühstücks-
und
Tagungsraum
sowie
neue
Hotelzimmer
vergrößern
1960
das
Angebot.
1978
übernimmt
mit
Heinz-
Bernhard
Westerkamp
die
fünfte
Generation
das
Ruder.
Er
lässt
1983
eine
vollautomatische
Kegelbahn
einbauen,
gestaltet
das
Gartenlokal
neu
und
investiert
1988
in
eine
komplette
Neumöblierung
des
Hotels.
Die
Zukunft
schien
gesichert.
Doch
dann
kam
es
im
November
1990
zu
einem
Großbrand.
Wahrscheinlich
war
es
fahrlässiger
Umgang
mit
Feuer
durch
eine
Gästegruppe
im
ersten
Obergeschoss,
der
das
Hotel
ausbrennen
ließ.
Mehrere
Gäste
konnten
über
die
Drehleiter
der
Feuerwehr
gerettet
werden.
Der
Sachschaden
war
erheblich,
das
Wort
von
der
Unterversicherung
machte
die
Runde.
Doch
Familie
Westerkamp
gab
nicht
auf.
Nach
gut
einem
Jahr
war
das
Haus
schöner
und
größer
wiederhergestellt.
Der
nächste
Schicksalsschlag
ließ
nicht
lange
auf
sich
warten.
Am
16.
Januar
1997
stand
der
Dachstuhl
in
hellen
Flammen.
Das
Feuer
war
in
der
Sauna
des
Wellnessbereichs
in
der
dritten
Etage
ausgebrochen.
Zum
Glück
gab
es
wiederum
keine
Personenschäden.
Der
Sachschaden
wurde
mit
3,
5
Millionen
DM
beziffert.
Abermals
war
Heinz-
Bernhard
Westerkamp
entschlossen,
das
Beste
aus
der
Situation
zu
machen
und
umzugestalten
und
zu
vergrößern.
Im
November
1997
feierte
er
mit
seinem
40-
köpfigen
Team
und
zahlreichen
Stammgästen
die
Neueröffnung.
Vielleicht
waren
es
finanzielle
Überanstrengungen
nach
den
beiden
Schadensfällen,
auslösend
aber
wohl
Streit
mit
dem
Finanzamt
über
Steuernachzahlungen,
die
im
November
2006
in
die
Insolvenz
führten.
Wie
in
der
Neuen
OZ
zu
lesen
stand,
waren
sowohl
der
Hotelbetrieb
als
auch
die
Privatperson
Heinz-
Bernhard
Westerkamp
vom
Insolvenzverfahren
betroffen.
Da
das
Hotel
gut
ausgelastet
war,
ermöglichte
der
Insolvenzverwalter
in
Zusammenarbeit
mit
der
Familie
die
Fortführung,
die
schließlich
im
Mai
2007
in
eine
dauerhafte
Neuordnung
mündete.
Seitdem
ist
David
Westerkamp
(6.
Generation)
Inhaber
und
Geschäftsführer.
Ihm
ist
es
gelungen,
das
Hotel
in
ruhigeres
Fahrwasser
zu
lenken
und
erfolgreich
weiterzuentwickeln.
Bildtext:
Das
waren
die
Anfänge
eines
Vier-
Sterne-
Hotels.
Bernhard
Westerkamp
betrieb
neben
der
„
Schänkwirtschaft″
auch
eine
Bäckerei
und
einen
Kolonialwarenhandel
an
der
Bremer
Straße
120.
Foto:
Archiv
Hans-
Joachim
Grabowski
Eine
stattliche
Erscheinung
ist
heute
das
Hotel
Westerkamp
mit
96
Betten,
zwei
Restaurants,
einer
Bierstube,
sechs
Tagungsräumen,
Kegelbahn
und
Wellnessbereich.
Foto:
Ebener
Die
Schankwirtschaft
„
Zum
Schinkelberg″
vermutlich
in
den
1920er-
Jahren.
In
der
Garage
links
stand
der
Bäckerwagen.
Ansichtskarte
aus
dem
Archiv
des
Hotels
Westerkamp
Autor:
Joachim Dierks