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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
„German Energiewende″ ist weltweit gefragt
Zwischenüberschrift:
Experte Detlef Gerdts stellt Osnabrücker Klimaschutzprojekte in Kanada vor
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Die deutsche Energiewende während hierzulande intensiv darüber gestritten wird, ob und wie sie voranzutreiben ist, gilt sie in anderen Ländern als vorbildlich. Diese Erfahrung machte Detlef Gerdts. Der Osnabrücker Fachbereichsleiter für Umwelt und Klimaschutz ist in verschiedenen Ländern als Experte zum Thema gefragt. Jüngst war er als Referent in Kanada.
Mehr als 100 Folien für seine Vorträge über Osnabrücker Projekte wie Sun Area″ und die Thermografie-Befliegung der Stadt hatte Detlef Gerdts für seine Reise Anfang Juni übersetzt. Mit allen Mengenbezeichnungen und Fachbegriffen. Ein Wort aber musste er nicht übersetzen: Deutsche Energiewende″ ist in Kanada zum stehenden Begriff geworden. Die Aktivitäten hierzulande gelten dort als vorbildlich und nachahmenswert.
In diesem Zuge sollte Gerdts die Erfahrungen Osnabrücks bei der Umsetzung von Energiewende-Projekten auf kommunaler Ebene vorstellen. Sein Besuch war Teil der German Energiewende Tour″, die von der University of Calgary mit Unterstützung der kanadischen Regierung und der deutschen Botschaft in Ottawa ins Leben gerufen worden ist. Dieses Jahr sind sechs deutsche Referenten eingeladen, von den Erfahrungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene zu berichten.
19 Gespräche in vier Tagen sportlich klingt das Programm, das Detlef Gerdts nach seiner Rückkehr vorstellt. Es ging nicht um die große Strategie, sondern da rum, was die Umsetzung von Projekten und Maßnahmen für eine Stadt bedeutet″, sagt Gerdts. Beispiel: Sun Area″. Das Interesse der Kanadier an diesem Projekt zur Ermittlung des Solarpotenzials von Städten und Kommunen sei groß. Wir waren die Ersten die es gemacht haben, mittlerweile sind es 1500 Städte und Gemeinden in Deutschland″, erzählt Gerdts über das Projekt, das hier vor einigen Jahren von der Professorin Martina Klärle, Hochschule Osnabrück, initiiert worden war. Weltweit werden inzwischen Potenziale zur Nutzung von Solarenergie erhoben ausgewertet werden die Daten von einer deutschen Firma.
In Kanada würden sich die Provinzen inzwischen Konkurrenz machen in dem Versuch, besonders klimafreundlich zu werden. Wie entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden können, erzählte Detlef Gerdts nicht nur Politikern, Verwaltungsvertretern, Gewerkschaftlern und Wissenschaftlern in Vancouver (British Columbia). Er ist auch in Alberta gewesen. Zwei Provinzen mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen: Während in British Columbia viel Energie aus Wasserkraft gewonnen wird, baute Alberta bislang auf fossile Brennstoffe. Mit dem Einbruch der Ölpreise ist man nun aber auch hier dabei, dauerhaft auf regenerative Energien zu bauen.
Detailliert hätten die Vertreter aus Ministerien, Kommunen und aus der Wissenschaft über die Situation in Deutschland Bescheid gewusst, betont Detlef Gerdts nach seiner Rückkehr: So sei er gefragt worden, wieso der Handel von CO 2-Zertifikaten nicht funktioniere, wie man hierzulande dem Widerstand gegen Windkraftanlagen begegne oder warum es künftig kleinen Energieproduzenten nicht mehr möglich sein soll, an der Energieauktion teilzunehmen.
Kanada ist nicht das erste Land, in dem Gerdts über seine Erfahrungen mit Osnabrücker Projekten zur Energiewende gesprochen hat. Zu diesem Zweck ist er bereits im schwedischen Lund, in Warschau, Bristol und Barcelona gewesen. Wir können nicht die Welt retten. Aber wenn wir andere inspirieren können, ihren Teil zu tun, dann hat sich die Reise gelohnt″, sagt Detlef Gerdts. Zumal er selbst auch neues Wissen mitgebracht hat. So habe er im kanadischen Edmonton eine andere Form der Müllverarbeitung kennengelernt. Die stellen aus Müll Gase wie Methanol oder Ethanol her, die sie dann weiterverkaufen″, erzählt Gerdts. Unterlagen dazu habe er schon an die zuständigen Stellen bei der Stadt weitergegeben, um darüber zu diskutieren.

Bildtext:

Die German Energiewende″ ist in Kanada zum stehenden Begriff geworden, der nicht mehr übersetzt werden muss. Foto: Marie-Luise Braun
Autor:
mlb
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