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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
„Gestatten, mein Name ist …″
Zwischenüberschrift:
Der erste Ökofreak im Kamelhaarmantel?
Zur Namensgebung der Osnabrücker Johanniskirche
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Am Johannistag, dem 24. Juni, wird der letzte Spargel gestochen. Den Rest des Sommers geben die Spargelbauern den Pflanzen Ruhe, damit sie sich bis zum nächsten Jahr regenerieren.
Mit dem Johannistag werden die Tage wieder kürzer. Deshalb bildet er genau sechs Monate vor Weihnachten das Gegenstück zum Geburtstag Jesu, mit dem die Ankunft des Lichtes gefeiert wird. Während die Tage mit der Geburt Jesu zunehmen, nehmen sie mit der Geburt des Täufers wieder ab. In Skandinavien feiert man am 24. Juni traditionell die Mittsommernacht.
Johannes ist der Täufer derjenige, der Jesus getauft hat. Er verstand sich als Wegbereiter, als Vorläufer, Hinweisender auf Jesus und damit auf die Frohe Botschaft, die von Gott kommt. In der Bibel heißt es dazu: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.″ (Joh. 3, 30)
Johannes der Täufer ist einer der wichtigsten Namensgeber sowohl katholischer wie evangelischer Kirchen. Es gibt Hunderte Johanniskirchen allein in Deutschland. Viele von ihnen stammen schon aus vorreformatorischer Zeit, als es die Unterscheidung in verschiedene Konfessionen noch nicht gab.
Die heute katholische Kirche St. Johann in Osnabrück gehört dazu. Sie ist neben dem Dom St. Peter und den evangelisch-lutherischen Kirchen St. Marien und St. Katharinen die vierte mittelalterliche Kirche in der Osnabrücker Innenstadt.
Ihre Anfänge gehen auf das Jahr 1011 zurück. Die erste Kirche wurde im 13. Jahrhundert (Grundsteinlegung 1256, Weihe 1292) durch die zweite Stifts- und Pfarrkirche ersetzt und ist trotz verschiedener Kriegszerstörungen bis heute überwiegend so erhalten. Um die Kirche he rum entstand in den folgenden Jahrhunderten die begüterte Neustadt, die noch bis 1306 getrennt war von der Altstadt. Vom Namenspatron Johannes finden sich sowohl auf dem Hochaltar der Kirche Abbildungen wie auch im Chorraum eine Sandsteinfigur.
Am Sonntag wird es in der Sommerkirche″ um St. Johann und seinen Namensgeber Johannes gehen. Was mögen St. Johann und der Täufer mit der Spargelernte zu tun haben? Ist Johannes der erste Ökofreak, der im Kamelhaarmantel herumläuft und sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt, oder doch nur ein Asket oder gar ein Verrückter? War er ein Prophet, der hinweist auf eine Botschaft, die Menschen auch heute noch froh machen kann?

Bildtext:

Die Anfänge der mittelalterlichen Kirche St. Johann gehen auf das Jahr 1011 zurück. Foto: Jörn Martens

Ilse Landwehr, Pastorin der reformierten Gemeinde und Präses des reformierten Synodalverbands Emsland-Osnabrück. Foto: Michael Münch

Kommentar:

Sommerkirche

Um die Namen der alten Osnabrücker Innenstadtkirchen und der beiden evangelisch-reformierten Gotteshäuser im Stadtgebiet geht es in der diesjährigen Sommerkirche″-Reihe der evangelisch-reformierten Gemeinde Osnabrück. Unter dem Motto Gestatten, mein Name ist …″ predigen bis 31. Juli jeweils sonntags um 10 Uhr Osnabrücker Geistliche in der Bergkirche. In dieser Woche befasst sich Ilse Landwehr mit der Namensgebung der Johanniskirche.
Autor:
Ilse Landwehr


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