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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
So klingt die Stadt Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Eindrücke chinesischer Studenten – Ausstellung „Hörorte″ im Sprachzentrum der Universität
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
In der auditiv-visuellen Ausstellung Hörorte″ im Sprachenzentrum der Universität Osnabrück geben chinesische Studenten ihre Eindrücke von Deutschland wieder.
Osnabrück. Das Geräusch von rauem Wind. Schritte, die über waldigen Boden laufen. Und ein Kind, das nach seinem Hund ruft: So klingt ein deutscher Wald in den Ohren chinesischer Studierender.
Die Töne kommen aus Kopfhörern, die mit Akkus ausgestattet sind. Ergänzt werden sie von Farbfotos, die in einem Bilderrahmen angeordnet sind: eine Amsel, die rosafarbenen Blüten eines Baumes im Frühling, ein Jogger unter winterlich kahlem Baum oder ein Spaziergänger, der mit einem Bernhardiner posiert. Töne und Bilder spiegeln wider, mit welchem Blick die Studierenden von den Universitäten Tianjin, Hefei und Chongqing Naturwälder sehen.
In ihren Heimatstädten sind die jungen Leute im Alter von 21 und 22 Jahren vornehmlich an künstlich angelegte Garten- und Parkanlagen gewöhnt. An einer anderen Station bilden Fotos von Warteschlangen an der Essensausgabe, Marmeladenbrote oder Tischfußball-Spieler zusammen mit Geräuschen von Stimmengewirr und Geschirrgeklapper den Osnabrücker Mensa-Alltag ab. Auch diesen Ort hört man mit anderen Ohren, wenn man bedenkt, dass in chinesischen Mensen durch das Essen mit Stäbchen oder Suppeschlürfen eine ganz eigene Klangkulisse entsteht. Hörorte″ ist der Titel für eine aus neun auditiv-visuellen Stationen bestehende Ausstellung, die am Dienstag im Sprachenzentrum der Universität Osnabrück eröffnet wurde und dort für einen Monat zu sehen ist.
Mit Unterstützung von Koordinator Jan Kattenbach erstellten insgesamt 27 chinesische Deutschstudierende des interkulturell ausgerichteten Programms Lernen Wissen Wissenschaft″ in mehreren Gruppen die einzelnen Stationen. Kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten lassen sich an jedem der neun Hörorte″ ebenso ableiten wie eine neue Sicht auf scheinbar Vertrautes. Wald ist dabei ebenso ein Thema wie der Hollandmarkt, Straßenmusik, Kinderspielplätze, Supermarkt, Busstationen oder Bahnhof.
So war ein Bahnhof in unmittelbarer Innenstadtnähe für die jungen Studierenden aus China anfangs ebenso ungewohnt wie die elektrischen Anzeigetafeln an den Busstationen oder der Einsatz von singenden Gläsern″ als Musikinstrument. Zu hören sind zudem Walzertakte oder der dumpfe Ton eines australischen Didgeridoos. Straßenmusik gibt es zwar auch in China, dort aber mit traditionell chinesischen Instrumenten.

Etwas aus dem Rahmen fällt die mit lustigen Comicbildern illustrierte Station Küchenmusik″, die im Studentenwohnheim Dodesheide aufgenommen wurde: Geräusche von Brodeln und Brutzeln aus einem Wok oder einer Pfanne, dazu das Schnippeln von Gemüse bilden den akustischen Rahmen für die Zubereitung chinesischer Speisen. Und auch wenn es hierzulande weniger Berge und eine niedrigere Skyline″ gibt, zeigten sich die Studierenden von ihrem Deutschlandaufenthalt beeindruckt. Auf einen Favoriten ihrer neun Hörorte″ wollten sie sich dennoch nicht festlegen. Jeder Ort ist ein besonderer″, sagte der Student Chong Quing.

Bildtext:

Für die Studentinnen Zhao Ruihua und Zhao Min waren die Geräusche am Bahnhof in Osnabrück anfangs ebenso ungewohnt wie die elektrischen Anzeigetafeln an den Busstationen.

Foto: Michael Gründel
Autor:
Uta Biestmann-Kotte


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