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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Neuer OP-Trakt für 40 Millionen Euro
Zwischenüberschrift:
Umbau im laufenden Betrieb soll 2017 beginnen – Land muss noch zustimmen
Artikel:
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Originaltext:
Das Klinikum Osnabrück will ab 2017 für rund 40 Millionen Euro den Operationstrakt umbauen. Die Chancen, einen hohen Investitionszuschuss vom Land zu bekommen, stehen gut.
Osnabrück. Die Modernisierung der OP-Säle und der angegliederten Bereiche ist eine Herausforderung für Planer und Ingenieure. Eine Operation am offenen Herzen, denn der medizinische Betrieb muss während der Bauarbeiten im vollen Umfang weitergehen, wie Klinikum-Geschäftsführer Frans Blok erklärt. Das ist nicht einfach, aber auch nicht ungewöhnlich: Wir haben uns das in anderen Krankenhäusern angeschaut, wie so etwas gemacht wird″, sagte Blok.
Das Klinikum verfügt über neun OP-Säle, drei weitere Plätze für ambulante Eingriffe, zwei Intensivstationen und drei Sterilisationsbereiche. Der OP-Trakt ist so alt wie das Haus selbst 25 Jahre. Er ist auf 14 000 Operationen pro Jahr ausgelegt, was nach Angaben der Klinikleitung längst nicht mehr ausreicht. Inzwischen sei die tatsächliche Zahl der Eingriffe auf das Doppelte gestiegen. Allein im Zeitraum zwischen 2012 und 2015 wurden den Angaben zufolge 20 Prozent mehr Operationen im Klinikum ausgeführt, weil andere Häuser im Umkreis ihre Chirurgie geschlossen hatten.
Die Pläne für die Modernisierung sind fertig, dem Sozialministerium in Hannover liegt der Zuschussantrag vor. Das Ministerium habe den Bedarf bestätigt, sagt Frans Blok. Er geht von Gesamtkosten von 40 Millionen Euro aus. Das Land habe in Aussicht gestellt, drei Viertel der Investitionssumme zu übernehmen, also etwa 30 Millionen Euro. Eigentlich sieht das Gesetz eine duale Krankenhausfinanzierung vor: Das Land kommt für die Investitionen auf, die Krankenhausträger für den Betrieb. Diese Zweiteilung hat sich seit vielen Jahren zulasten der Krankenhausträger verschoben. Auch in diesem Fall wird das Klinikum Osnabrück aus dem laufenden Betrieb zehn Millionen Euro als Eigenbeitrag für die Investition in die OP-Säle erwirtschaften müssen.
Osnabrück kommt zugute, dass das Land gerade ein Sondervermögen zur Krankenhausfinanzierung aufgelegt hat, in dem für die kommenden fünf Jahre 663 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Zusätzlich hält das Land 120 Millionen Euro für die reguläre Investitionsförderung im Gesundheitswesen bereit. Damit hat Osnabrück zwei Chancen, an Geld zu kommen. Klinikum-Aufsichtsratsvorsitzender Michael Hagedorn (Grüne) zeigt sich optimistisch: Das Klinikum Osnabrück hat einen hohen Stellenwert für die Versorgung hier vor Ort. Wir gehen davon aus, dass wir bei zusätzlich vorhandenen Investitionsmitteln nun bald eine Zusage für die erforderlichen Investitionszuschüsse erhalten.″ Der Planungsausschuss des Landes wird voraussichtlich in seiner August-Sitzung eine Entscheidung treffen. Wenn es gut für Osnabrück läuft, liegt Ende 2016 der Förderbescheid vor, und 2017 kann der Umbau beginnen. Die OP-Säle sollen den Plänen zufolge kreisförmig um einen zentralen Anästhesiebereich angeordnet werden, um Wege abzukürzen und die Abläufe zu optimieren.

Bildtext:

Das Klinikum Osnabrück will die OP-Säle modernisieren.

Foto: Klinikum/ Michael Münch

Kommentar:

Gute Genesung

Die Klinik-Geschäftsführung verliert keine Zeit: Gerade erst ist wirtschaftlich die Wende gelungen, und das Klinikum weist für 2015 erstmals nach fünf Jahren wieder eine schwarze Zahl in der Bilanz aus, da nimmt sich die kommunale Tochtergesellschaft eine Großinvestition mit einem Eigenanteil von gut zehn Millionen Euro vor die Brust. Das scheint verwegen angesichts der dauerhaft schwierigen Krankenhausfinanzierung in Niedersachsen und der Tatsache, dass sich das Land der Verpflichtung entzieht, die gesamten Investitionskosten zu tragen. Bei Lichte betrachtet ist der OP-Umbau aber eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

Als Teil des Traumanetzwerkes Südwestniedersachsen ist das Klinikum ein Schwerpunkt bei der Erstversorgung von Schwerstverletzten. Auch deshalb nimmt die Zahl der Notfalloperationen ständig zu. Da aber die OP-Säle ihre Kapazitätsgrenze erreicht haben, entsteht für das Klinikum ein Problem: Die Notfalloperationen, die schon jetzt fast 50 Prozent aller Eingriffe ausmachen, werden niedriger vergütet als die sogenannten elektiven Operationen. Das sind planbare oder aus medizinischer Sicht nicht zwingend nötige Eingriffe. Mit dem neuen OP-Trakt schafft das Klinikum Kapazitäten für die elektiven Operationen und erhöht damit seine Einnahmen. Das ist auch vor dem Hintergrund wichtig, dass 2020 der Zukunftssicherungsvertrag ausläuft und die Mitarbeiter dann Anspruch auf eine höhere Entlohnung haben.
Autor:
W. Hinrichs


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