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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ab 18. Juli den Neumarkt umfahren
Zwischenüberschrift:
Baustellenbedingte Sperrung bis Ende Oktober – Radler frei, Taxen nicht
Artikel:
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Originaltext:
Die Autos müssen wieder draußen bleiben: Der Neumarkt wird wegen Kanalbauarbeiten ab Montag, 18. Juli, für mindestens drei Monate gesperrt.
Osnabrück. Die Entscheidung der Bauverwaltung und der Stadtwerke kam nicht überraschend. Die Sorgen um die Sicherheit sind zu groß. Wir haben alle Varianten der Verkehrsführung durchgespielt und auch eine Einbahnstraßenregelung geprüft″, sagte Stadtbaurat Frank Otte am Montag in einer Pressekonferenz. Die Verkehrssicherheit stehe bei allen Varianten an oberster Stelle″ und könne nur bei der Sperrung für den motorisierten Individualverkehr garantiert werden.
Die Stadtwerke erneuern zurzeit die Regen- und Schmutzwasserkanäle. Die Arbeiten begannen am Neuen Graben vor dem Schloss und bewegen sich nun über die Lyrastraße hinweg in Richtung Neumarkt weiter. Zum Nadelöhr wird dabei die Ecke vor dem VGH-Hochhaus: Weil der Bussteig A 1 vor das VHG-Gebäude auf die Fahrbahn verschoben wird, steht diese Fahrspur nicht mehr zur Verfügung. Der Autoverkehr würde sich hinter den wartenden Bussen stauen. Und man muss befürchten, dass ungeduldige Autofahrer die Busse einfach überholen und Fußgänger gefährden″, sagte Otte. Direkt vor dem künftigen provisorischen Bussteig befindet sich der Überweg Lyrastraße/ Kamp.
Radfahrer haben weiterhin freie Fahrt über den Neumarkt, ihnen steht aber kein separater Fahrstreifen mehr zur Verfügung. Taxen und Mietwagen fallen dagegen unter den Bann. Sie gehörten zwar auch zum öffentlichen Nahverkehr, sagte Otte, seien aber anders als die Busfahrer nicht steuerbar″. Der Stadtbaurat erinnerte daran, dass die Stadtwerke während der ersten Sperrphase zusätzliches Personal entsandt hatten, um die Buskunden, Fußgänger und Busfahrer zu leiten. Das sei mit Taxen und Mietwagen nicht möglich.
Die Stadtwerke erneuern einen Regenwasserkanal von 1875. Der Abbruch des gemauerten Bruchsteinkanals im Untergrund sei leichter gewesen als gedacht, sagte Ingo Hannemann, Technischer Leiter der Stadtwerke. Wir liegen deshalb ein bis zwei Wochen vor dem Zeitplan.″ Erneuert wird zudem ein Schmutzwasserkanal aus dem Jahr 1913. Hannemann geht davon aus, dass der Kanalbau sechs Wochen früher als ursprünglich geplant beendet werden kann das wäre Ende Oktober. Hannemann: Rechtzeitig vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts.″
Stadtbaurat Otte legte Wert auf die Feststellung, dass alle Parkhäuser erreichbar sind – „ manches sogar besser, weil einige Knotenpunkte durch die Neumarkt-Sperrung weniger belastet sind″. Otte nutzte das Pressegespräch, um an den Auslöser der großen Neumarkt-Baustelle zu erinnern: den Abriss des Tunnels. Er finde es kurios″, dass nun Stimmen laut würden, der Rückbau des geliebten Tunnels″ sei ein Fehler gewesen. Die Entscheidung war richtig und wichtig, der Tunnel war nicht mehr am Leben zu erhalten″, betonte Otte.
Der Bund Osnabrücker Bürger (BOB), scharfer Kritiker der städtischen Neumarkt-Politik, spricht in einer Stellungnahme von unfreiwilliger Realsatire″ und kündigte an, die Begründung für die neuerliche Sperrung juristisch prüfen zu lassen. Im Februar hatte das Verwaltungsgericht die angeblich baustellenbedingte Sperre aufgehoben, weil es keine Baustelle gab.

Bildtext:

Zu eng: Der Neumarkt wird von Montag, 18. Juli, bis Ende Oktober aus Sicherheitsgründen gesperrt. Ein Faktor: Die Busse müssen beim Ausfahren auf die Gegenfahrbahn ausschwenken. Foto: David Ebener

Kommentar:

Kein Platz

Der Bund Osnabrücker Bürger (BOB) will die neuerliche Sperrung des Neumarktes juristisch prüfen lassen. In dieser Ansage schwingt der Vorwurf mit, die künftige, vom grünen Stadtbaurat initiierte Sperre sei gar nicht baustellenbedingt, sondern nur ein weiterer Versuch, den autofreien Neumarkt einzuführen gleichsam still und leise durch die Macht der Gewohnheit. Das ewige Hin und Her am Neumarkt erst zu, dann auf, jetzt wieder zu spielt den Kritikern in die Karten. Von Realsatire spricht der BOB und darf sich dabei des Applauses am Autofahrer-Stammtisch sicher sein. Das ist ein ziemlich populistisches Spiel.

Wer die Baustellen-Pläne unvoreingenommen betrachtet, wird erkennen, dass in der Bauzeit für Busse und Autos kein Platz ist. Eine endgültige Entscheidung über den Neumarkt ist damit nicht getroffen. Jetzt geht es ausschließlich um die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer.
Autor:
W. Hinrichs


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