User Online: 5 |
Timeout: 21:40Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
28.06.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Festtafel am Bahnsteig für die Schiffbrüchigen
Zwischenüberschrift:
Juni 1916: Überlebende der Skagerrakschlacht werden in Osnabrück reich bewirtet
Artikel:
Originaltext:
Die
Seeschlacht
am
Skagerrak
ereignet
sich
am
31.
Mai
und
1.
Juni
1916.
Diese
größte
Seeschlacht
des
Ersten
Weltkriegs
findet
in
den
ersten
Junitagen
auch
ihren
Niederschlag
in
der
Osnabrücker
Lokalpresse.
Osnabrück.
Wer
den
Sieg
im
„
großen
Seekampf
in
der
Nordsee″
–
die
Bezeichnung
Skagerrakschlacht
bürgert
sich
erst
später
ein
–
an
seine
Fahnen
heften
darf,
steht
für
das
„
Osnabrücker
Tageblatt″
schnell
fest:
die
deutsche
Hochseeflotte.
„
Zwar
mischt
sich
in
die
Freude
die
Trauer
um
den
Verlust
der
Tapferen,
die
ihr
Grab
in
der
Nordsee
gefunden
haben,
aber
sie
wird
weit
überstrahlt
von
dem
Ruhm
des
Erfolges,
der
nun
einmal
im
Kriege
nicht
ohne
Opfer
erkauft
werden
kann″,
schreibt
die
Zeitung.
Allerdings
hat
der
Redakteur
den
Eindruck,
dass
in
Osnabrück
„
die
berechtigte
und
stolze
Freude″
doch
nicht
so
zum
Ausdruck
gekommen
ist,
wie
es
angezeigt
gewesen
wäre.
Gewiss,
die
Stadt
ist
beflaggt
worden,
„
aber
wir
haben
sie
bei
anderen
Kriegserfolgen,
die
sicher
in
ihrer
Bedeutung
kaum
an
das
gewaltige
Seetreffen
heranzureichen
vermochten,
schon
in
reicherem
Fahnenschmuck
gesehen″.
In
Hannover
beispielsweise
seien
alle
Glocken
„
zum
Preise
der
Tat
unserer
Marine″
erklungen,
ebenso
in
Wilhelmshaven,
nicht
aber
in
Osnabrück.
Einige
Tage
später
dann
die
Genugtuung:
Auch
Osnabrück
bekommt
seine
Siegesfeier.
Am
5.
Juni
sollen
nachmittags
von
drei
bis
halb
vier
alle
Glocken
läuten.
Abends
um
neun
versammeln
sich
die
Vereinigten
Gesangvereine
und
die
Infanteriekapelle
auf
dem
Neumarkt,
um
Siegeshymnen
anzustimmen.
Aus
dem
Rathaus
ist
zu
vernehmen,
man
habe
die
Feier
nicht
eher
angesetzt,
weil
man
„
von
höherer
Stelle
eine
generelle
Anordnung
für
das
ganze
Reich″
erwartet
habe.
Gerettete
Seeleute
des
versenkten
Kleinen
Kreuzers
„
Elbing″
machen
in
der
Hasestadt
Station.
Die
25
Schiffbrüchigen
sind
in
Ijmuiden
an
Land
gesetzt
worden
und
befinden
sich
auf
der
Rückfahrt
über
Amsterdam
und
Rheine
nach
Wilhelmshaven.
Den
Umsteige-
Aufenthalt
von
gut
zwei
Stunden
verkürzt
ihnen
die
Stadt
mit
einem
herzlichen
Empfang
auf
dem
Hauptbahnhof.
Auf
dem
Bahnsteig
hat
Bahnhofswirt
und
Hoflieferant
Schorn
zwei
lange
Tische,
geschmückt
mit
preußischen
und
holländischen
Fahnen,
mit
den
besten
Erfrischungen
an
Wein,
Obst,
Kuchen,
Schokolade
und
Zigarren
eingedeckt.
Jeder
der
tapferen
Mariner
findet
außerdem
ein
Blumensträußchen
mit
Lorbeerzweig
vor.
Das
erste
Glas
Sekt
„
Hoehl′s
Kaiserblume″
wird
mit
einem
von
Hoflieferant
Schorn
ausgebrachten
Hurra
„
auf
das
Wohl
von
Seiner
Majestät
vorzügliche
Flottenführer
und
Blaujacken″
geleert,
wobei
das
inzwischen
zusammengeströmte
Publikum
begeistert
mit
einstimmt.
Es
ist
auch
noch
Zeit
für
einen
kurzen
Rundgang
durch
die
Stadt.
„
Die
blumengeschmückten,
durchweg
kräftigen
Gestalten
erregten
natürlich
überall,
wo
sie
als
Teilnehmer
an
der
gewaltigen
Seeschlacht
erkannt
wurden,
lebhaftes
Aufsehen.
Von
den
überstandenen
Strapazen
war
ihnen
kaum
noch
etwas
anzumerken″,
berichtet
das
„
Tageblatt″.
Mangelware
Bier
Das
Bier
ist
knapp.
Alle
Ermahnungen
zur
Einschränkung
des
Biergenusses
haben
sich
als
erfolglos
erwiesen,
beklagt
die
Zeitung
und
wiederholt
den
Hinweis,
dass
durch
die
Herabsetzung
des
Braurechts,
durch
die
Verarbeitung
großer
Mengen
Braugerste
zu
Lebensmitteln
und
die
zwangsweise
Ablieferung
enormer
Biermengen
für
die
Heeresverwaltung
die
Bierknappheit
so
groß
geworden
ist,
dass
„
eine
ganz
besondere
Einschränkung
des
Biergenusses″
notwendig
wird.
Sonst
verbliebe
nur
eine
Selbsthilfe,
wie
sie
in
manchen
bedeutenden
Bierstädten
bereits
gehandhabt
wird:
Bierausschank
nur
von
6
bis
11
Uhr.
Passanten
bekommen
Bier
nur
in
ganz
kleinen
Gläsern
und
in
beschränkter
Anzahl
verabfolgt.
Das
Publikum
wird
deshalb
nochmals
dringend
gebeten,
durch
freiwillige
Einschränkung
des
Bierkonsums
unliebsame
Maßnahmen
und
Härten
vermeiden
zu
helfen.
Kleinwüchsigen-
Show
„
Scheuers
Liliputaner-
Gesellschaft″
gibt
in
der
Stadthalle
ihre
Eröffnungsvorstellung.
„
In
ihren
Darbietungen
üben
diese
Liliputs,
von
denen
das
kleinste,
ein
Fräuleinchen,
eben
auf
den
Tisch
gucken
kann,
einen
eigenartigen
Reiz
aus.
Sie
zeigten
sich
als
sichere
Musikvirtuosen,
als
gewandte
Zauberkünstler,
als
Gesangskomiker,
als
elegante
Kostümtänzer,
als
schneidige
Feldgraue
usw.″,
schildert
die
Zeitung
das
Spektakel,
das
aus
heutiger
Sicht
als
undenkbarer
Verstoß
gegen
die
Menschenwürde
erscheint.
Ein
Besuch
könne
daher
nur
bestens
empfohlen
werden.
Tags
da
rauf
bringen
die
kleinwüchsigen
Schauspieler
das
Lustspiel
„
Tante
Lotte″
prachtvoll
zur
Geltung.
„
Die
Aufführungen
sind
in
ihrer
graziösen
Liebenswürdigkeit,
gepaart
mit
geistreichem
Humor,
eine
gesunde
Geisteskost
in
unserer
Zeit″,
lobt
das
Blatt.
Wegen
Milchfälschung
hat
sich
die
Frau
eines
Landwirts
aus
Harderberg
vor
dem
Schöffengericht
zu
verantworten.
Sie
belieferte
Milchhändler,
die
Verdacht
schöpften
und
Proben
zogen.
Dabei
zeigte
sich,
dass
die
Milch
gewässert
war.
Die
Angeklagte
streitet
das
nicht
ab.
Sie
habe
nur
die
Milch,
wenn
sie
knapp
gewesen
sei,
etwas
strecken
wollen,
damit
mehr
Stadtbewohner
Milch
bekämen.
Sie
habe
die
Milcheimer
deshalb
mit
Wasser
nachgespült,
wenn
sie
die
Kannen
füllte,
und
das
Spülwasser
mit
in
die
Kannen
gegeben.
Etwas
reichlich,
stellt
das
Gericht
fest,
denn
es
wurden
bis
zu
16
Prozent
Wasser
in
der
Milch
gefunden.
Den
Milchhändlern
wurde
natürlich
der
Preis
für
Vollmilch
abgenommen.
Das
Gericht
erkennt
auf
eine
Geldstrafe
von
400
Mark.
Der
Amtsanwalt
beantragt
zuvor
1000
Mark
.
Nur
Männer
erlaubt
Die
städtische
Flussbadeanstalt
bei
der
Wellmannsbrücke
in
Osnabrück-
Schinkel
wird
eröffnet.
Nur
männliche
Personen
haben
Zutritt.
Der
Buttervorrat
in
der
städtischen
Verkaufsstelle
auf
dem
Wochenmarkt
geht
an
einem
Sonnabend
zu
Ende,
ohne
dass
ein
großer
Teil
der
Frauen,
die
teils
schon
stundenlang
gewartet
haben,
etwas
bekommt.
Einige
Frauen
sind
empört
und
ziehen
zum
Rathaus,
um
sich
zu
beschweren.
Man
beruhigt
sie,
indem
man
ihnen
ein
Quantum
Margarine
aushändigt.
Laischaft
liefert
Holz
Die
Heger
Laischaft
hält
ihre
Generalversammlung
ab.
Der
Wort-
und
Buchhalter,
der
Königliche
Auktionator
Meimberg,
macht
darauf
aufmerksam,
dass
zurzeit
eine
große
Nachfrage
nach
Grubenholz
bestehe.
Da
man
über
größere
Posten
schlagreifen
Holzes
verfüge,
sollte
im
vaterländischen
Interesse
vermehrt
eingeschlagen
werden,
da
bei
Fortdauer
des
Krieges
die
Kohlenförderung,
zu
der
das
Holz
benötigt
wird,
von
größter
Wichtigkeit
ist.
Deshalb
habe
auch
die
Stadt
Osnabrück
den
Einschlag
von
Grubenholz
in
den
Natruper
und
Hakenhofs-
Forsten
angeordnet.
Ebenso
lasse
die
Oberförsterei
Bersenbrück
in
der
Eversheide
ein
bedeutendes
Quantum
schlagen.
Nach
diesen
Darlegungen
beschließt
die
Versammlung
einstimmig,
dass
auch
die
Heger
Laischaft
nicht
zurückstehen
dürfe.
Der
Vorstand
wird
ermächtigt,
400
Festmeter
zwischen
„
Halbmond″
und
Ba
renteich
schlagen
zu
lassen.
Der
hierdurch
bewirkte
größere
Einschlag
soll
in
den
nächsten
drei
Jahren
durch
Zurückhaltung
wieder
ausgeglichen
werden.
Bildtext:
Ein
beliebtes
Freibad
mitten
in
der
Natur
–
die
Wellmannsbrücke
in
Osnabrück-
Schinkel
auf
einem
Luftbild
aus
den
1950er-
Jahren.Foto:
Archiv
der
Schinkeler
Bürgervereine
Der
kleine
Kreuzer
Elbing:
Das
Schiff
sollte
ursprünglich
als
"
Admiral
Newelskoi"
für
die
russische
Marine
fahren,
wurde
aber
noch
in
Bau
in
der
Danziger
Schichau-
Werft
beschlagnahmt
und
schließlich
als
SmS
Elbing
vom
Stapel
gelassen.
in
der
Skagerrakschlacht
am
31.
Mai
1916
spielte
die
Elbing
eine
wichtige
Rolle,
überstand
das
Gefecht
aber
letztlich
nicht.
Fregattenkapitän
Madlung
befahl
die
Selbstversenkung,
nachdem
der
Kreuzer
schwer
beschädigt
worden
war.
Die
Elbing
versank
am
1.
Juni
1916
um
3
Uhr
morgens,
nachdem
die
Besatzung
auf
ein
Torpedoboot
umgestiegen
war.
Foto:
picture
alliance
/
WZ-
Bilddienst
Autor:
Joachim Dierks