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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Umweltveränderungen im Zeitraffer
Zwischenüberschrift:
Beim Citizen-Science-Projekt „Pan″ fotografieren Bürger im Dienst der Wissenschaft
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Knipsen im Dienst der Wissenschaft: Mit einer neuen Smartphone-App made in Osnabrück sollen Bürger künftig helfen, schleichende Veränderungen der Landschaft zu dokumentieren. Ihre Fotos werden dabei automatisch zu Zeitraffervideos zusammengefügt.
Die gesammelten Daten lassen sich nach Angaben der Entwickler für gezielte Umweltbeobachtung nutzen. Davon würden Planer, Umwelt- und Naturschutzbehörden profitieren, heißt es. Bürger wiederum könnten durch ihr Mitwirken für Umweltschutz sensibilisiert werden.
Das Citizen-Science-Projekt trägt den Titel Pan″ und ist benannt nach dem griechischen Gott des Waldes, der Weiden und der Natur. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück fördert es ein Jahr lang mit knapp 118 000 Euro. Hinter dem Vorhaben stecken das Institut für Geoinformatik und Fernerkundung der Universität Osnabrück (IGF) sowie die Firma mindQ ein junges Technologieunternehmen aus dem Innovationscentrum Osnabrück. Als Testgebiet für die gemeinsam entwickelte Gratis-App dient der heimische Unesco-Geopark Terra-Vita.
Die Umwelt verändert sich nur allmählich. Für ein wissenschaftliches Monitoring werden Daten über einen großen Zeitraum benötigt″, sagt Projektleiter Norbert de Lange vom IGF. Preiswert sowie in der nötigen Menge und Qualität zu beschaffen seien diese aber nur, wenn sich möglichst viele Freiwillige beteiligen.
Ein bürgerwissenschaftlicher Ansatz erschien dem Professor da genau richtig. Und seinem früheren Studenten, dem mindQ-Chef Björn Fuhrmann, dafür kein Instrument besser geeignet als das Smartphone. Die Daten erfassung muss spielerisch geschehen mit einem Werkzeug, das in die Hosentasche passt und sowieso immer dabei ist.″
Nutzer der Pan-App müssen den Plänen zufolge also nicht viel mehr tun als überall dort, wo landschaftliche Veränderungen dokumentiert werden sollen, das Handy zu zücken und mit der eingebauten Kamera draufzuhalten. Das Programm lotst sie sogar dorthin, gibt Position und Perspektive vor. Vor allem aber sortiert es die hochgeladenen Fotos, siebt unbrauchbare Aufnahmen aus (etwa solche, auf denen Personen abgebildet sind) und fügt die einzelnen Schnappschüsse sofort zu einem unablässig wachsenden Zeitraffervideo zusammen. Dann lässt sich so die Idee im Schnelldurchlauf ansehen, wie beispielsweise Felsen bröckeln, Wälder sterben, Seen austrocknen. Oder auch Gletscher schmelzen und Dünen wandern. Unser Ziel ist es, die App für alle Unesco-Geoparks der Welt anzubieten″, sagt Fuhrmann. Die Nationalparks in den USA etwa seien wie gemalt für unsere App″, weiß er von mehreren Reisen.
Erprobt werden soll sie allerdings vor der eigenen Haustür. Im Unesco-Geopark Terra-Vita, der auf 1500 Quadratkilometern rund um Osnabrück 300 Millionen Jahre Erdgeschichte erlebbar macht, wurden zwei regionale Sehenswürdigkeiten für ein Umweltmonitoring mittels Pan ausgeguckt: der Alfsee bei Rieste und der Lengericher Canyon.
Erste Version im Herbst
Schon jetzt schießen dort die Entwickler und ihre Helfer selbst fleißig Fotos, um etwas Vorzeigbares zu haben, wenn die Smartphone-Anwendung spätestens Ende September in einer ersten Version verfügbar sein und auf der 7. Internationalen Unesco Global Geopark Konferenz 2016 in Torquay (England) der Fachwelt vorgestellt werden soll. Danach soll Otto Normalbürger die Pan-Datenbank füttern eben jeder, der mehr oder weniger zufällig die ausgewählten Orte ansteuert: Wanderer, Touristen, Radfahrer, Exkursionsteilnehmer.
Wer sich einen optischen Eindruck von der App im Entwicklungsstadium verschaffen möchte, kann dies auf der Projektseite im Internet tun. Unter www.panature.org sind einige Screenshots abgebildet. Auch die bisher erstellten Zeitraffer-Videos vom Alfsee und dem Canyon Lengerich sind dort auszugsweise zu sehen.

Bildtext:

Der Canyon in Lengerich ist das Paradebeispiel der Osnabrücker Pan-App-Macher: Von einem bestimmten Standort aus sollen Bürger demnächst mittels Smartphone die Veränderung der Landschaft dokumentieren. Dazu werden alle Fotos in einer Datenbank gesammelt und automatisch zu einem Clip zusammengeschnitten. Foto: NOZ-Archiv/ Wilhelm Schmitte
Autor:
sst


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