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1.
Erscheinungsdatum:
16.06.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Plötzlich ist das Kaninchen tot
Zwischenüberschrift:
Tierärzte empfehlen Impfung gegen Chinaseuche
Artikel:
Originaltext:
In
Osnabrück
soll
angeblich
seit
vier
Wochen
eine
Kaninchenkrankheit
grassieren,
die
im
Volksmund
„
Chinaseuche″
genannt
wird
und
zumeist
tödlich
verläuft.
Stimmt
das,
was
uns
ein
Leser
per
Mail
mitteilte?
Wie
gefährlich
ist
die
Krankheit,
wie
wird
sie
übertragen,
und
was
kann
man
dagegen
tun?
Osnabrück.
Die
Osnabrücker
Tierärztin
Carolyn
Döhner
kann
nicht
bestätigen,
dass
Fälle
von
Chinaseuche,
auch
RHD
(Rabbit
Haemorrhagic
Disease)
oder
VHD
(Viral
Haemorrhagic
Disease)
genannt,
in
der
Stadt
derzeit
vermehrt
auftreten.
Auch
dem
Veterinäramt
des
Landkreises
ist
laut
Landkreis-
Pressesprecher
Burkhard
Riepenhoff
derzeit
keine
Häufung
von
Chinaseuchenfällen
bekannt.
Die
Krankheit
sei
allerdings
auch
nicht
meldepflichtig
und
komme
„
in
Zyklen
immer
mal
wieder
vor″.
Fälle
in
Westfalen
Heinz
Witte,
Vorsitzender
des
Kaninchenzuchtvereins
I
67
Osnabrück-
West,
und
Siegfried
Mindrup,
sein
Kollege
vom
Georgsmarienhütter
Kaninchenzuchtverein
I
61,
haben
von
einer
Häufung
„
noch
nichts
gehört″,
wie
Witte
betont.
Ihm
sei
allerdings
bekannt,
dass
es
im
westfälischen
Neuenkirchen
bei
Rheine
verschiedene
Fälle
von
RHD
gebe,
so
Mindrup:
„
Hauptsächlich
bei
Haltern,
die
ihre
Tiere
nicht
impfen.″
Die
Viruserkrankung
trat
laut
Wikipedia
erstmals
1984
bei
Haus-
und
Farmkaninchen
in
der
Volksrepublik
China
auf,
die
aus
Deutschland
stammten.
Sie
verbreitete
sich
seitdem
weltweit.
„
Bereits
1986
wurde
der
Symptomkomplex
in
Westeuropa
beobachtet;
das
Virus
wurde
vermutlich
durch
Zuchttiere
und
importiertes
Kaninchenfleisch
und
Kaninchenwolle
eingeschleppt″,
so
Wikipedia
weiter.
Wie
die
Osnabrücker
Tierärztin
erklärt,
gibt
es
hierzulande
im
Wesentlichen
zwei
Virusstämme,
den
weniger
gefährlichen
„
deutschen″
RHD-
Stamm,
dem
man
mit
einer
Impfung
vorbeugen
kann,
und
den
aus
Frankreich
stammenden
RHD-
2-
Stamm.
Dazu
heißt
es
im
Internet-
Lexikon
Wikipedia:
„
Im
Oktober
2010
wurde
in
Nordwest-
Frankreich
ein
weiterer
Typ
nachgewiesen,
der
auch
bei
geimpften
Tieren
eine
Erkrankung
auslöste.
Diese
Enzootie
konnte
erst
nach
längerer
Zeit
durch
Notimpfungen
eingedämmt
werden.″
Der
gegen
RHD
2
wirksame
Impfstoff,
so
Züchter
Heinz
Witte,
sei
derzeit
aber
nur
in
Frankreich
zugelassen.
Carolyn
Döhner
sagt
hingegen,
dass
es
mit
dem
Impfstoff
Cunivac
auch
hier
ein
Mittel
gebe,
das,
sofern
es
zweimal
im
Jahr
verabreicht
werde,
über
eine
Kreuzreaktion
beiden
RHD-
Erkrankungen
vorbeuge.
Sie
weist
aber
auch
darauf
hin,
dass
Viren
mutieren
und
die
Medikamente
ständig
weiterentwickelt
werden
müssen.
Die
Tierärztin
räumt
auch
ein,
dass
sie
bei
drei
innerhalb
einer
Woche
plötzlich
verendeten
Kaninchen
den
Verdacht
auf
RHD
gehabt
habe,
betont
aber
zugleich:
„
Ich
habe
hier
in
20
Jahren
Praxis
noch
nie
einen
RHD-
Zug
mitgemacht.″
Von
einer
Epidemie
in
und
um
Osnabrück
könne
also
keine
Rede
sein.
Allerdings:
„
Das
ist
ein
ziemlich
fiese
Erkrankung″,
so
die
Veterinärmedizinerin.
Den
Tieren
sei
vorher
nichts
anzumerken;
innerhalb
kürzester
Zeit
treten
Blutungen
in
Atemwegen,
in
Magen,
Darm
und
den
Harnorganen
auf.
Die
infizierten
Kaninchen
bekommen
Atemnot,
blutigen
Durchfall
und
kippen
tot
um.
Viele
Übertragungswege
Übertragen
werde
die
Viruskrankheit,
die
ausschließlich
Kaninchen
befällt,
nicht
nur
über
Ausscheidungen
und
Speichel,
sondern
auch
über
Fressnäpfe,
Heu,
stechende
Insekten
wie
Mücken
oder
Flöhe,
aber
auch
über
ganz
normale
Stubenfliegen
und
sogar
über
Textilien,
also
zum
Beispiel
die
Kleidung
des
Halters.
Die
Tierärztin
empfiehlt
deshalb
ebenso
wie
das
Veterinäramt,
auch
als
Haustiere
in
der
Wohnung
gehaltene
Kaninchen
halbjährlich
impfen
zu
lassen.
Die
Züchter
machen
das
ohnehin
zumeist
schon,
sobald
die
Jungtiere
von
der
Mutter
abgesetzt
werden,
wie
Heinz
Witte
berichtet.
Auch
zu
Ausstellungen
zugelassen
würden
generell
nur
Tiere
mit
Impfnachweis,
betont
der
Züchter.
Dass
es
allerdings
die
von
der
Veterinärmedizinerin
bevorzugte
Doppelimpfung
gegen
RHD
und
Myxomatose
(Kaninchenpest)
sein
muss,
bezweifelt
der
Vorsitzende
des
Osnabrücker
Zuchtvereins:
„
Ich
habe
seit
über
50
Jahren
Kaninchen
und
noch
nie
Myxomatose
im
Stall
gehabt.″
Zudem
koste
die
Doppelimpfung
doppelt
so
viel
wie
die
Impfung
„
nur″
gegen
Chinaseuche.
Bildtext:
Auch
in
der
Wohnung
gehaltene
Kaninchen
sollte
man
impfen
lassen,
weil
die
meist
tödlich
verlaufende
Viruskrankheit
schon
durch
eine
Fliege
oder
über
die
Kleidung
des
Halters
übertragen
werden
kann.
Foto:
Jennifer
Jahns/
dpa
Autor:
Angelika Hitzke