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1.
Erscheinungsdatum:
11.06.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Einblick in die Erdgeschichte
Zwischenüberschrift:
Geologin besucht Baustelle der Belmer Ortsumgehung
Artikel:
Originaltext:
Autofahrer
fahren
in
Belm
auf
der
Trasse
der
neuen
Bundesstraße
51
durch
eine
ehemalige
Wüste,
die
immer
mal
wieder
überflutet
wurde.
Das
erzählen
die
Erdschichten,
die
durch
den
Bau
der
Schneise
in
den
Hang
des
Schinkelbergs
für
die
Ortsumgehung
sichtbar
wurden.
Belm.
Es
ist
Gestein
aus
der
Keuperzeit,
das
den
Abschnitt
des
neuen
Autobahn-
33-
Zubringers
säumt,
erläutert
die
Geologin
Angelika
Leipner
vom
Museum
am
Schölerberg.
Sie
hatte
im
zurückliegenden
Winter
die
Gelegenheit
genutzt,
den
Einschnitt
zu
besuchen,
als
die
Bauarbeiten
noch
in
vollem
Gange
waren
–
alles
abgestimmt
mit
der
Bauleitung.
Denn
ein
Betreten
der
Baustelle
war
für
Privatleute
nicht
nur
verboten,
sondern
auch
lebensgefährlich.
Und
jetzt,
wo
dort
der
Verkehr
fließt,
ist
ein
Betreten
gar
nicht
mehr
möglich,
betont
die
Niedersächsische
Landesbehörde
für
Straßenbau
und
Verkehr.
Ausgerüstet
mit
Hammer
und
Meißel,
förderten
Leip
ner
und
ihre
Kollegen
einige
Fossilien
und
Mineralien
zutage.
Die
untersten
Schichten
des
14
Meter
tiefen
Einschnitts
im
Schinkelhang
sind
rund
220
Millionen
Jahre
alt,
die
oberen
etwa
205
Millionen
Jahre.
Die
Keuperzeit
zählt
zur
oberen
Trias,
in
der
die
ersten
Dinosaurier
auf
der
Bildfläche
erschienen.
Die
Erde,
das
war
damals
ein
einziger
zusammenhängender
Kontinent:
Pangäa.
Osnabrück
lag
etwas
südlicher
als
heute
in
einer
riesigen,
weiten
Ebene.
„
Hier
herrschte
heißes,
trockenes
Kontinentalklima″,
erläutert
Leipner.
Für
den
Laien
ist
das
einfach
zu
erkennen:
Das
Tongestein
ist
rötlich.
Nicht
alle
15
Millionen
Jahre,
die
in
dem
B
51-
Einschnitt
am
Schinkel
stecken,
lassen
sich
ablesen.
Immer
mal
wieder
wurde
die
Region
überflutet,
dann
wieder
verdunstete
das
Wasser.
Wenn
Wasser
verdunstet,
bleibt
Salz
übrig.
Im
weichen
Sand
bildeten
sich
schließlich
Mineralienknollen
mit
Hohlräumen,
die
sich
wiederum
mit
Mineralien
füllten.
Das
Ergebnis
dort,
wo
ein
Teil
des
Hohlraumes
übrig
bleibt,
sind
glitzernde,
teils
glasklare
Kristalle.
Schon
das
Baustellenbüro
der
Firma
Bunte
war
voll
davon
–
schmucke
Souvenirs
der
Bauarbeiter
für
sich
selbst
und
ihre
Familien.
Einige
der
von
außen
unscheinbaren
Mineralienknollen
hat
Leipner
mit
an
den
Schölerberg
genommen.
Erst
wenn
man
sie
aufbricht,
offenbaren
sie
ihren
Schatz.
Darüber
hinaus
fanden
sie
und
ihre
Kollegen
in
einer
Schicht
über
den
Knollen
Pyrit-
Kristalle,
die
perfekte
kleine
Würfel
und
sogar
Pyritoeder
mit
mehr
Flächen
bilden.
Und
noch
ein
Stückchen
höher
wurden
die
Wissenschaftler
positiv
überrascht:
Sie
fanden
sehr
gut
erhaltene
Lebensformen,
unter
anderem
einen
großen
Fischzahn,
Schuppen,
kleine
Knochen,
mikroskopisch
kleine
Pflanzenreste,
aber
auch
verfüllte
Gänge,
die
irgendwelche
Tierchen
gegraben
haben
–
welche,
lässt
sich
anhand
des
Gesteins
nicht
ablesen.
Gestein
aus
der
Keuperzeit
ist
von
Osnabrück
über
Melle
bis
ins
westfälische
Lemgo
zu
finden,
so
Leipner,
also
in
dem
Bereich
zwischen
Teutoburger
Wald
und
Wiehengebirge.
Die
Hügelketten
und
mit
ihnen
auch
Schinkel-
sowie
Piesberg
sind
übrigens
entstanden
durch
ein
Zusammenspiel
aus
dem
Druck
der
afrikanischen
Kontinentalplatte
gegen
Europa,
der
Eiszeit
und
witterungsbedingtem
Oberflächenabtrag.
Eine
komplette
Profilanalyse
des
B-
51-
Einschnitts
war
für
die
Forscher
nicht
nötig
–
die
ist
schon
gemacht
worden,
als
der
nahe
Osnabrücker
Fernsehturm
gebaut
wurde,
festgehalten
in
dem
Buch
„
Geologie
des
Osnabrücker
Berglandes″.
Angelika
Leipner
und
ihre
Kollegen
hatten
gehofft,
dass
die
Bauarbeiter
der
Firma
Bunte
noch
tiefer
graben
und
Schilfsandstein
erreichen.
Aber
es
ist
ja
noch
nicht
zu
spät.
Als
Nächstes
wird
für
die
Belmer
Ortsumgehung
schließlich
noch
die
Unterführung
für
die
A
33
unter
der
Bremer
Straße
gebaut.
Bildtext:
Als
die
Strecke
noch
nicht
für
den
Verkehr
freigegeben
war,
waren
die
Schichten
gut
zu
erkennen.
Fotos:
Michael
Gründel
220
Millionen
Jahre
alt
ist
das
Gestein.
Foto:
Michael
Gründel
Bergkristalle
verbergen
sich
in
den
Gesteinsknollen.
Der
versteinerte
Zahn
eines
Fisches
ist
gut
zu
erkennen
.
Die
Erhebung
in
diesem
Brocken
ist
ein
versteinerter
Wühlgang.
Welches
Tier
sich
hier
durch
die
Erde
gegraben
hat,
kann
die
Geologin
allerdings
nicht
sagen.
Foto:
Jörn
Martens
Die
Geologin
Angelika
Leipner
hat
sich
den
Einschnitt
in
Belm
genau
angesehen.
Die
Erdschichten
wurden
schon
beim
Bau
des
Osnabrücker
Fernsehturms
bestimmt
und
im
Buch
„
Geologie
des
Osnabrücker
Berglandes
festgehalten.
Foto:
Jörn
Martens
Als
es
noch
einen
einzigen
Kontinent
(Pangäa)
gab,
lag
hier
Osnabrück.
Foto:
Jörn
Martens
Das
„
Herford-
Glied″
ist
eine
der
Schichten,
die
jetzt
in
Belm
im
Vorbeifahren
zu
sehen
sind.
Foto:
Jörn
Martens
Kleine
Kostbarkeiten
konnte
die
Geologin
mitnehmen.
Perfekte
Würfelchen.
Foto:
Jörn
Martens
Autor:
Sandra Dorn