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1.
Erscheinungsdatum:
15.06.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Keine Bürgerbefragung zum Neumarkt
Zwischenüberschrift:
Rat lehnt Florysiak-Antrag ab – „Die 160 000 Euro besser sparen″
Artikel:
Originaltext:
Es
wird
keine
Bürgerbefragung
zum
Verkehr
auf
dem
Neumarkt
geben.
Die
Ratsmehrheit
stimmte
gegen
einen
entsprechenden
Antrag
von
Michael
Florysiak
(DMD)
.
Osnabrück.
SPD,
Grüne,
UWG,
Piraten
und
die
FDP
sind
sich
nicht
nur
in
der
Verkehrsfrage
einig,
sondern
auch
beim
Thema
Bürgerbefragung:
Die
Kommunalwahl
am
11.
September
biete
den
Wählern
die
Chance,
über
den
Neumarkt
zu
entscheiden.
Eine
zusätzliche
Abstimmung
sei
nicht
nötig,
die
Kosten
von
160
000
Euro
könne
sich
die
Stadt
sparen.
Der
frühere
Grünen-
Ratsherr
Michael
Florysiak,
Gründer
der
Demokratischen
Mitte
Deutschlands
(DMD)
,
nannte
es
„
skandalös″,
wie
die
Neumarkt-
Debatte
im
Rat
geführt
worden
sei:
mit
Polemik,
Beschimpfungen
und
immer
unter
der
Maßgabe
„
Parteipolitik
geht
vor
Sachpolitik″.
„
Hören
Sie
auf,
die
Bürger
zu
gängeln
und
ungefragt
zu
erziehen″,
sagte
Florysiak.
Die
Frage,
die
die
Bürger
mit
Ja
oder
Nein
beantworten
sollten,
formulierte
Florysiak
so:
„
Sollen
die
notwendigen
Finanzmittel
zur
Verfügung
gestellt
werden,
um
den
Neumarkt
ohne
konkretes
Konzept
zur
Umleitung
des
motorisierten
Individualverkehrs
und
ohne
Änderung
des
Busnetzes
der
Stadtwerke
Osnabrück
zu
einer
vom
motorisierten
Individualverkehr
befreiten
Verkehrszone
umzuwandeln?
″
Schützenhilfe
erhielt
der
Einzelkämpfer
von
der
CDU-
Fraktion,
die
dem
Antrag
zustimmte.
Anette
Meyer
zu
Strohen
gab
zu
bedenken,
dass
es
sich
um
eine
Entscheidung
„
von
großer
Dimension″
handele,
die
Folgen
für
den
Gesamtverkehr
in
der
Stadt
habe.
„
Geben
wir
doch
den
Osnabrückern
die
Chance,
über
ihren
Neumarkt
abzustimmen.″
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
(CDU)
erinnerte
daran,
dass
die
CDU
schon
im
Mai
2015
eine
Bürgerbefragung
beantragt
hatte.
Er
trat
dem
Eindruck
entgegen,
es
gebe
eine
Zweidrittelmehrheit
im
Rat
für
eine
Sperrung.
Brickwedde:
„
Das
Verhältnis
ist
60
zu
40.
Im
Rat
haben
wir
20
Mitglieder,
die
gegen
eine
Sperrung
stimmen.
Es
ist
also
keine
kleine
Gruppe.″
Die
CDU
teile
ihre
Meinung
mit
der
Osnabrücker
Wirtschaft,
mit
den
Handwerks-
und
Handelsverbänden,
betonte
Brickwedde.
Der
Bürger
werde
im
September
über
den
Neumarkt
abstimmen
–
ob
in
einer
Bürgerbefragung
oder
im
Rahmen
der
Kommunalwahl.
„
Und
wir
machen
dazu
einen
fairen
Wettbewerb.″
Heiko
Panzer
(SPD)
hält
die
Abstimmung
parallel
zur
Kommunalwahl
für
unnötig.
Die
Parteien
hätten
sich
eindeutig
dazu
positioniert:
„
Alle,
die
sich
den
Neumarkt
nicht
als
Dauerstauzone
vorstellen
wollen,
können
bei
der
Kommunalwahl
entsprechend
abstimmen.″
Außerdem
wäre
eine
Bürgerbefragung
in
der
vorgeschlagenen
Form
von
der
Satzung
nicht
gedeckt,
die
dafür
eigens
geändert
werden
müsste.
Auch
Jens
Meier
und
Thomas
Klein
(Grüne)
verwiesen
auf
rechtliche
Hindernisse.
Die
Rahmensatzung,
die
vor
der
Bürgerbefragung
zur
Westumgehung
2013
eingeführt
wurde,
schließt
Abstimmungen
über
Themen
aus,
die
Teil
eines
öffentlichen
Beteiligungsverfahrens
sind.
Das
treffe
auf
den
Neumarkt
zu.
Wulf-
Siegmar
Mierke
(UWG/
Piraten)
sieht
„
keinen
Sinn
darin″,
160
000
Euro
für
eine
Abstimmung
auszugeben,
die
ohnehin
stattfinde.
Florysiaks
Antrag
sei
nichts
weiter
als
der
Versuch,
auf
Stimmenfang
zu
gehen.
Auch
FDP-
Fraktionschef
Thomas
Thiele
warf
Florysiak
taktisches
Spiel
vor:
„
Es
ist
sehr
durchsichtig,
was
Sie
da
vorhaben.″
Der
CDU
hielt
er
vor,
Erfahrungen
aus
der
18-
monatigen
Neumarkt-
Sperrung
auszublenden.
„
Eine
Probephase
hat
es
schon
gegeben.
Was
wollen
Sie
eigentlich
noch
mehr?
″,
fragte
Thiele.
Frank
Henning,
SPD-
Fraktionschef,
bekräftigte
die
Argumente
für
eine
Sperrung,
hob
die
städtebauliche
Aufwertung
und
den
Gewinn
an
Lebensqualität
hervor
und
präzisierte
die
Angaben
Brickweddes
über
das
Meinungsbild
im
Rat:
„
Exakt
60,
2
Prozent
des
Rates
sind
für
eine
Sperrung,
39,
8
Prozent
dagegen.″
Bildtext:
Der
Neumarkt
-
mit
Autos
oder
ohne?
Ein
zentrales
Thema
im
Kommunalwahlkampf,
aber
kein
Thema
für
eine
Bürgerbefragung,
sagt
die
Ratsmehrheit.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentar:
Für
den
eigenen
Vorteil
Die
Bürger
sollen
über
den
Neumarkt
entscheiden:
Ja,
das
klingt
gut.
Das
klingt
nach
Bürgernähe,
nach
direkter
Demokratie,
nach
Demut
der
Politiker
und
nach
all
dem,
was
seit
einigen
Monaten
in
keiner
Talkshow
fehlen
darf:
„
Wir
müssen
die
Menschen
ernst
nehmen.″
Wer
so
redet,
kann
sich
des
Applauses
aus
dem
Publikum
sicher
sein.
Und
trotzdem:
Die
repräsentative
Demokratie
ist
die
bessere
Form
der
Meinungsbildung
und
Entscheidungsfindung.
Auch
beim
Thema
Neumarkt.
Eine
Bürgerbefragung
zwingt
zur
größtmöglichen
Vereinfachung.
Ein
komplexes
Problem
muss
auf
eine
Frage
reduziert
werden,
die
mit
Ja
oder
Nein
zu
beantworten
ist:
Aufofreier
Neumarkt
–
ja
oder
nein?
Eine
Meinung
hat
fast
jeder
dazu,
aber
hat
sich
auch
fast
jeder
mit
allen
Verkehrsdaten
und
Prognosen,
mit
Mobilitätskonzepten
oder
Schadstoffwerten
auseinandergesetzt?
Es
ist
doch
eher
so,
dass
jeder
aus
seiner
eigenen
Betroffenheit
entscheidet.
Nach
dem
Motto:
Im
Zweifel
für
den
eigenen
Vorteil.
Die
Bürgerbefragung
zur
Westumgehung
war
in
dieser
Hinsicht
ein
Beispiel,
und
zwar
ein
negatives.
In
der
repräsentativen
Demokratie
ist
Mitsprache
gewollt,
Mitentscheidung
nicht.
Aus
gutem
Grund.
Die
gewählten
Ratsmitglieder
müssen
das
Gesamtinteresse
der
Stadt
im
Blick
haben
und
–
unter
Abwägung
der
Interessen
Betroffener
–
zum
Wohle
der
ganzen
Stadt
wirken.
Autor:
W. Hinrichs