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1.
Erscheinungsdatum:
12.02.1964
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
Die
Anlieger
und
Bürgervereine
laufen
Sturm
gegen
das
Projekt
am
Westerberg
und
geben
ihre
Stellungnahmen
dazu
ab
(vor
allem
gegen
die
Hochhäuser)
.
Überschrift:
Sturmlauf der Bürgervereine gegen Hochhäuser
Artikel:
Originaltext:
Sturmlauf
der
Bürgervereine
gegen
geplante
Hochhäuser
am
Westerberg
-
gegen
ein
Hochhaus
als
Studentenwohnheim
und
gegen
Hochhausprojekt
des
Heimstättenvereins
an
der
Rheiner
Landstraße
-
Gegenvorschläge:
Dreigeschossige
Trakte
-
Vorwürfe
gegen
die
Planung:
Landschaftsbild
wird
verschandelt
und
das
Vertrauen
in
die
Raumordnung
erschüttert
-
Ist
die
Innere
Mission
mit
einem
anderen
Grundstück
einverstanden?
"...
damit
eine
harmonische
Bebauung
erreicht
wird"
Die
Osnabrücker
Bürgervereine
wollen
sie
nicht
haben
-
die
geplanten
Hochhäuser
auf
dem
Westerberg.
Die
Osnabrücker
Bürgervereine
sind
dagegen
-
entschieden
sogar.
Mit
welchem
Ernst
sie
sich
in
dieser
Frage
engagiert
haben,
mag
allein
daraus
zu
ersehen
sein,
daß
sie
die
Osnabrücker
Presse
am
Rosenmontag,
abends
um
20
Uhr,
im
Ratskeller
über
den
Standpunkt
der
Osnabrücker
Bürgervereine
unterrichteten.
Zu
einem
Zeitpunkt
also,
da
es
zweifellos
annehmlichere
Beschäftigungen
als
eine
Diskussionüber
Hochhäuser
gab.
Aber
zur
Sache:
Die
Osnabrücker
Bürgervereine
machen
der
Stadt
Osnabrück
zum
Vorwurf,
daß
die
geplanten
Hochhäuser
auf
dem
Westerberg
das
Landschaftsbild
verschandeln
und
zerstören,
da
der
Rat
der
Stadt
mit
der
Planung
der
Hochhäuser
seine
ursprüngliche
Konzeption
für
die
Bebauung
des
Westerberg-
Gebietes
verläßt,
daß
mit
dem
Bau
von
Hochhäusern
am
Stadtrand
die
Grundstückspreise
in
diesem
Raum
in
die
Höhe
getrieben
werden
und
daß
schließlich
das
Vertrauen
in
die
Raumordnung
zerstört
wird.
Zum
besseren
Verständnis
für
den
"
Sturmlauf
der
Osnabrücker
Bürgervereine
gegen
den
Bau
von
Hochhäusern
am
Westerberg"
zunächst
eine
kurze
Skizzierung
der
Situation:
Es
geht
um
zwei
Projekte,
einmal
um
den
Bebauungsplan
Nr.
14,
der
die
Errichtung
von
drei
15geschossigen
Hochhäusern
im
Winkel
zwischen
dem
Lotter
Kirchweg
und
der
Mozartstraße
vorsieht,
zum
anderen
um
den
Bebauungsplan
Nr.
69,
der
den
Bau
eines
sechs-
bis
achtgeschossigen
Studentenwohnheimes
neben
den
Steinbrüchen
am
Westerberg
ausweist.
Beide
Bebauungspläne
wurden,
wie
es
das
Bundesbaugesetz
vorsieht,
von
der
Stadt
Osnabrück
vier
Wochen
lang
öffentlich
ausgelegt.
Innerhalb
der
vier
Wochen
betragenden
Frist
gingen
zu
beiden
Bebauungsplänen
etwa
je
100
Einsprüche
ein.
In
einer
der
nächsten
(nichtöffentlichen)
Sitzungen
wird
sich
nun
der
Rat
der
Stadt
mit
den
beiden
Bebauungsplänen
und
den
Einsprüchen
zu
befassen
haben.
Sollte
der
Rat
die
Bebauungspläne
bejahen,
liegt
die
letzte
Entscheidung
beim
Regierungspräsidenten
als
Aufsichtsbehörde.
Wesentlich
ist
in
diesem
Zusammenhang
noch
der
Hinweis,
daß
-
hinsichtlich
des
Studentenwohnheimes
-
die
Stadt
Grundstückseigentümer,
Bauherr
die
Innere
Mission
ist
und
daß
-
hinsichtlich
der
drei
Hochhäuser
an
der
Rheiner
Landstraße
-
die
Grundstücke
meist
in
privater
Hand
sind,
während
als
Bauträger
der
Heimstättenverein
auftritt.
Wie
es
heißt,
ist
ein
großer
Teil
des
für
den
Bau
der
drei
50
m
hohen
15geschossigen
Häuser
erforderlichen
Areals
zwischen
Mozartstraße
und
Lotter
Kirchweg
bereits
vom
Heimstättenverein
angekauft
worden.
Auf
der
Pressekonferenz
im
Ratskeller
erklärten
nun
die
beiden
Vorsitzenden
des
Bürgervereins
von
1880,
Architekt
Seemann,
und
des
Bürgervereins
Nordwest,
Dr.
Brans,
daß
die
Arbeitsgemeinschaft
der
Osnabrücker
Bürgervereine
alles
tun
wolle,
um
den
Hochhausbau
am
Westerberg
zu
verhindern.
Die
Arbeitsgemeinschaft
der
Osnabrücker
Bürgervereine,
die
3000
Bürger
der
Stadt
vertrete,
habe
den
Bürgerverein
von
1880
und
den
Bürgerverein
Nordwest
beauftragt,
sowohl
dem
Rat
und
der
Verwaltung
der
Stadt
als
auch
der
Öffentlichkeit
die
Argument
gegen
den
Hochhausbau
an
den
geplanten
Punkten
zu
unterbreiten.
Allgemeine
Seuche"
Dr.
Brans
kritisierte
zunächst
das
sogenannte
Hochhaus-
Colloquium
des
BDA.
Das
Verhalten
dieses
Berufsvereins
sei
sonderbar
und
eigenartig
und
lasse
die
Frage
aufwerfen,
wer
sich
hier
wessen
bedient
habe:
Der
BDA
des
Bauamtes
der
Stadt
oder
das
Bauamt
der
Stadt
des
BDA?
Es
sei
zumindest
seltsam,
daß
ein
Berufsverein
in
öffentlicher
Diskussion
dem
Bauamt
Schützenhilfe
leiste,
während
die
Forderung
der
Osnabrücker
Bürgervereine,
bei
schwebenden
Fragen
von
allgemeinem
Interesse
hinzugezogen
zu
werden,
noch
immer
nicht
erfüllt
sei.
Im
Gegensatz
zum
BDA,
der
keine
Einwände
gegen
die
Hochhausplanung
erhoben
habe,
vertrete
Professor
Wiepking
den
Standpunkt,
daß
der
Bau
von
Hochhäusern
auf
dem
Westerberg
und
am
Stadtrand
unsinnig
sei.
Dr.
Brans
sprach
in
diesem
Zusammenhang
von
"
Hochhäusern
als
einer
allgemeinen
Seuche
in
den
Großstädten"
,
der
jetzt
auch
Osnabrück
anheimgefallen
sei.
Dr.
Brans
trat
nachdrücklich
dafür
ein,
im
Rahmen
des
vieldiskutierten
Landschaftsschutzes
die
Höhen
der
Osnabrücker
Hügel
und
Berge
als
unantastbar
anzuerkennen.
Der
Westerberg
benötige
keine
architektonische
Dominante
in
Form
eines
sechs-
oder
achtgeschossigen
Studentenwohnheimes,
die
Dominante
sei
die
Natur.
Sie
aber
würde
durch
das
Hochhaus
zerrissen.
Das
Argument
der
"
Abschirmung"
der
häßlichen
Caprivikaserne
durch
das
Hochhaus
sei
nicht
zu
akzeptieren,
da
dieser
"
Schirm"
zu
schmal
und
nichts
wert
sei.
Als
weiteren
Einwand
machte
Dr.
Brans
die
Ballung
von
vielen
Menschen
im
schönsten
Erholungsgebiet
der
Stadt
geltend,
womit
auch
eine
Verkehrszunahme
verbunden
sei.
Er
bedauerte,
daß
sich
der
Wiehengebirgsverband
noch
nicht
zu
dieser
Frage
geäußert
habe.
"
Gibt
es
dafür
persönliche
Gründe,
weil
der
1.
Vorsitzende
städtischer
Beamter
ist?
"
fragte
Dr.
Brans.
Vorschlag:
Barbarastraße
Als
zweiten
wesentlichen
Gesichtspunkt
führte
Dr.
Brans
gegen
das
Studentenwohnheim
auf
dem
Westerberg
an,
daß
der
Rat
mit
der
Planung
dieses
Hochhauses
seine
bisherige
Konzeption
für
die
Bebauung
des
Westerberges
verlasse.
Schon
vor
dem
Kriege
sei
festgelget
worden,
daß
die
Kuppe
des
Westerberges
von
der
Bebauung
freigehalten
werden
müsse,
und
diese
Konzeption
sei
auch
nach
dem
Kriege
durch
den
Bebauungsplan
noch
einmal
bekräftigt
worden.
Wenn
das
Studentenwohnheim
für
die
Ingenieurschule
unbedingt
in
der
Nähe
der
Schule
gebaut
werden
müsse
-
Vorschlag
von
Dr.
Baumeister
(Zwischenruf)
: "
Ein
Weg
von
zehn
Minuten
vom
Wohnheim
bis
zur
Schule
kann
den
Studenten
nicht
schaden.
Ich
bin
dafür,
daß
das
Wohnheim
an
einer
anderen
Stelle
gebaut
wird!
" -
so
empfehle
die
Arbeitsgemeinschaft
der
Bürgervereine
einen
drei-
bis
viergeschossigen
Trakt
an
der
Barbarastraße.
Hier
werde
eine
echte
Abschirmung
der
Artilleriekaserne
erreicht
und
eine
Störung
der
Umgebung
vermieden.
Die
präzise
Frage
von
Dr.
Brans
an
die
Innere
Mission
als
Bauherrn:
"
Wird
die
Innere
Mission
auch
mit
einem
anderen
Grundstück
einverstanden
sein?
"
Die
gegen
den
Vorschlag
"
Studentenwohnheim
an
der
Barbarastraße"
erhobenen
Bedenken,
daß
die
Ingenieurschule
hier
Reserveland
für
eine
mögliche
Schulerweiterung
benötige,
akzeptierte
Dr.
Brans
nicht.
Im
Anschluß
an
die
für
600
Studenten
gebaute
Schule
seien
noch
2
bis
3
ha
Erweiterungsgebiet
vorhanden.
Im
übrigen
wurde
auch
noch
darauf
hingewiesen,
daß
höchstwahrscheinlich
eine
Erweiterung
der
Ingenieurschule
auch
eine
Erweiterung
des
Studentenwohnheimes
zur
Folge
haben
werde.
"
Auf
jeden
Fall"
,
so
meinte
Dr.
Brans,
"
werden
sich
die
heimatbewußten
Osnabrücker
ihre
Stadthügel
und
ihre
Landschaften
nicht
durch
supermoderne
Architekten
verderben
lassen."
"
Keine
Ballungsräume"
Architekt
Seemann,
Vorsitzender
des
Bürgervereins
von
1880,
beschäftigte
sich
anschließend
mit
den
geplanten
Hochhäusern
im
Winkel
zwischen
der
Mozartstraße
und
dem
Lotter
Kirchweg.
Nach
seinen
Angaben
sollen
hier
drei
je
15geschossige
Hochhäuser
von
je
50
m
Höhe
entstehen,
daneben
95
Einstellplätze
für
PKW
und
ein
Spielplatz
von
etwa
800
qm.
In
den
150
Wohnungen
der
drei
Hochhäuser
werden
nach
der
Schätzung
von
Architekt
Seemann
etwa
450
Menschen
wohnen
auf
einer
Gesamtfläche
von
etwa
14
000
qm,
die
in
fast
unmittelbarer
Nähe
des
zukünftigen
Ringes
mit
einer
Straßenbreite
von
30
m
liegt.
Im
Gegensatz
zu
dieser
Planung,
so
betonte
Architekt
Seemann,
weise
der
seit
zehn
Jahren
bestehende
Baunutzungsplan
der
Stadt
Osnabrück
das
Baugebiet
zwischen
Lotter
Kirchweg,
Mozartstraße,
Am
Hirtenhaus
und
Wilhelmstraße
bis
Max-
Reger-
Straße
jedoch
als
eingeschossiges
reines
Wohngebiet
aus.
Diese
rechtsverbindliche
Festsetzung
für
die
städtebauliche
Ordnung
in
diesem
Gebiet
habe
die
Grundstückseigentümer
bisher
zum
Bau
von
Einfamilienhäuser
verpflichtet,
und
entsprechend
seien
in
diesem
Raum
bisher
etwa
90
Einfamilienhäuser
gebaut
worden.
Neue
Bauten,
vor
allem
aber
Hochhäuser,
so
forderte
Architekt
Seemann,
müßten
sich
in
das
Orts-
und
Landschaftsbild
einfügen.
Mit
dem
Hinweis
auf
die
Nähe
des
Heger
Friedhofes,
des
Heger
Holzes
und
des
zukünftigen
Rubbenbruch-
Sees
begründete
er
die
Ablehnung
der
geplanten
Hochhäuser
an
der
vorgesehenen
Stelle.
"
Wir
sind"
,
so
erklärt
er,
"
für
eine
Auflockerung
und
neuzeitliche
Bebauung,
wo
eine
ausreichende
Grundstücksfläche
zur
Verfügung
steht,
die
dem
Grundstücksbedarf
des
gleichen
Bauvolumens
in
der
normalen
Bauweise
des
betreffenden
Baugebietes
entspricht."
Das
aber
ist,
wie
Architekt
Seemann
erklärte,
hier
nicht
der
Fall.
Die
Bitte
des
Bürgervereins
von
1880
an
Rat
und
Verwaltung
der
Stadt
geht
dahin,
daß
die
baulichen
Maßnahmen
in
diesem
Gebiet
einer
gegliederten
und
aufgelockerten
Struktur
nach
dem
früheren
Baunutzungsplan
entsprechen,
wobei
anzustreben
sein
soll,
daß
in
Verbindung
mit
dem
privaten
Eigentum
keine
Ballungsräume
entstehen.
Vorschlag:
Rheiner
Landstraße
Weitere
Einwände
gegen
die
Errichtung
der
geplanten
Hochhäuser
im
Winkel
zwischen
Mozartstraße
und
Lotter
Kirchweg
waren:
Der
Bau
dieser
Hochhäuser
treibt
den
Grundstückspreis
am
Stadtrand
in
die
Höhe
(pro
Quadratmeter
sollen
etwa
30
DM
mehr
bezahlt
werden,
als
sonst
üblich
ist)
.
Frage:
Warum
müssen
die
höchsten
Häuser
der
Stadt
Osnabrück
ausgerechnet
am
Stadtrand
und
an
dieser
Stelle
gebaut
werden?
Vorwurf
an
die
Adresse
des
Bauamtes:
Bei
den
Einfamilienhäusern
in
diesem
Bereich
werden
die
Baupläne
nach
Zentimetern
zusammengestrichen,
jetzt
aber
werden
50
m
hohe
Häuser
gebaut.
Zusammenfassende
Bemerkung
von
Rechtsanwalt
Dr.
Schmitz:
"
Auf
diese
Weise
wird
das
Vertrauen
in
die
Raumordnung
erschüttert."
Und
letztlich
der
Gegenvorschlag
der
Osnabrücker
Bürgervereine:
Höherzonung
der
Rheiner
Landstraße
-
im
Abschnitt
zwischen
der
Mozartstraße
und
dem
Schweizerhaus
-
auf
drei
Geschosse,
damit
eine
harmonisch
und
auch
rentable
Bebauung
erreicht
werden
kann.
Letzte
Frage
in
diesem
Zusammenhang:
Warum
wurden
die
Pläne
des
Architekten,
der
am
Schweizerhaus
Hochhäuser
bauen
wollte,
abgelehnt,
während
an
zwei
anderen
Punkten
unbedingt
Hochhäuser
gebaut
werden
sollen
...