User Online: 2 | Timeout: 01:49Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Osnabrück sucht den Rasenprofessor
Zwischenüberschrift:
Hochschule will Grünland-Forschung wieder stärken – Vorreiter USA
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Rasen kann elegant sein, hart, weich manche beschimpfen ihn auch als Stoppelacker″. Bei einem großen Fußballturnier wie jetzt der EM reden viele über das Grün. In wissenschaftlichem Auftrag soll sich jetzt in Osnabrück ein Professor des Rasens annehmen.
dpa Osnabrück. Als im Halbfinale des DFB-Pokals am 28. April 2015 Bayern München gegen den BVB nach vier verschossenen Elfmetern ausschied, gab es sofort Diskussionen über die Qualität des Rasens im Münchner Stadion. Und auch bei der jetzt startenden Fußball-Europameisterschaft wird es garantiert wieder Szenen geben, wo es Streit über die grüne Spielfläche gibt. Eigentlich erstaunlich: Nur bei solchen Top-Ereignissen macht man sich Gedanken über Rasen.
Denn im Grunde hat jeder jeden Tag mit ihm zu tun, gleich ob in der Stadt oder auf dem Land, im Park oder hinter dem eigenen Haus. Rasen gibt es wirklich überall. Wissenschaftler dafür finden sich aber kaum, zumindest nicht in Deutschland. Das soll sich demnächst in Osnabrück ändern die Hochschule sucht nach einem Professor für Rasenmanagement.
Bis vor einigen Jahren gab es noch Lehrstühle und Forschungseinrichtungen für Grünland, sagt Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft (DRG). Aber Institute wurden geschlossen, Professoren gingen in den Ruhestand. Die Forschung ist hier mehr oder weniger eingeschlafen.″
Neidisch blicken die Rasenprofis aus den Zucht- und Landschaftsbaubetrieben, aus der Golfplatzpflege oder von den Stadion-Greenkeepern ins Ausland, vor allem in die USA. Dort gebe es fast in jedem Bundesstaat Rasenforschung, sagt Nonn. Damit die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Grün wieder in Schwung kommt, stiftet die DRG die Professur in Osnabrück. Denn: Rasen ist nicht gleich Rasen je nach Lage, Klima und Funktion sind die Anforderungen ans Grün anders.
Forschungsbedarf sieht Nonn etwa bei Fragen der Pflanzenernährung. Welche Nährstoffversorgung ist unter welchen Nutzungsbedingungen die beste? Wo gibt es Einsparpotenziale? Wie kann man bei der Bewässerung von Rasenflächen sparen? Das Thema Wasser spielt eine große Rolle″, sagt Nonn. Immer noch werde viel zu viel Trinkwasser für die Wässerung von Rasen gebraucht clevere Brauchwassernutzung müsse erforscht werden. Offene Fragen gebe es auch bei dem Umgang mit dem Schnittgut, der Pflege, der Züchtung.
Was wir im Moment haben, ist Trial and Error″, sagt Nonn Versuch und Irrtum, ohne System. Und die Erkenntnisse etwa der Rasenforschung in den USA seien nur bedingt übertragbar.
Warum soll nun gerade Osnabrück wieder zur Keimzelle einer neu wachsenden Rasenwissenschaft in Deutschland werden? Die Hochschule habe eine lange Tradition im Bereich Landschaftsbau und Agrarwissenschaften, sagt Martin Thieme-Hack. Der gelernte Gärtner und studierte Landespfleger lehrt hier Baubetrieb im Landschaftsbau. Zusammen mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Patrick Lawson forscht er bereits an der Entwicklung eines neuartigen Hybrid-Rasens, der lange halten soll, leicht und umweltfreundlich zu pflegen ist. Den Profi-Sport habe sein Team dabei nicht im Auge. Es geht eher darum, dass die Kommunen sehr viel Geld für ihre Rasenflächen ausgeben.″

Bildtext:

Augen auf bei Problemen mit dem Grün: Im Gewächshaus der Hochschule Osnabrück nimmt der wissenschaftliche Mitarbeiter Patrick Lawson ein Stück Rasen unter die Lupe. Bald soll sich ein Professor dieses Gebietes annehmen. Foto: dpa
Autor:
dpa


Anfang der Liste Ende der Liste