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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Suche nach Schutz und Freiheit
Zwischenüberschrift:
Afrika-Festival: Sudanesischer Abend im Stadtgalerie-Café
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Bei einem sudanesischen Abend im Rahmen des Afrika-Festivals haben Flüchtlinge Land und Kultur des Sudans vorgestellt. Zwei von ihnen sprachen auch über die Gründe ihrer Flucht.
Volles Haus im Stadtgalerie-Café: Alle Stuhlreihen besetzt. Entlang der Wände weitere Besuchertrauben. Überwiegend sind es sudanesische Männer, teils in langen Gewändern. Aber auch Deutsche sind dabei. Hinten sitzen einige Sudanesinnen mit Kleinkindern.
Es ist eine Herzensangelegenheit der Sudanesen, sich hier mitteilen zu dürfen″, erklärte Katharina Opladen, die Leiterin des Osnabrücker Büros für Friedenskultur. In Osnabrück leben fast 500 Sudanesen″, gab Mohamedalamin Gumaa vom Sudanesischen Verein Auskunft: Es gibt im Sudan viele Probleme, um die die Menschen hier wissen sollten.″ Der Verein organisierte den Abend zusammen mit dem Musiker Ibrahim Ahmed.
Per Powerpoint erfuhr man über das Leben im Sudan: Der Sudan sei ein reiches Land. Dort gebe es Gold, gute Erde, Flüsse, Erdöl. Und dennoch sei das Gros der Bevölkerung sehr arm und habe lange Wege, um an Trinkwasser kommen. Statt wie früher in Klassenzimmern sitzen Schüler heute im Sand, wie man auf Fotos sieht. Seit 60 Jahren herrsche überwiegend Diktatur, Kritiker würden geschlagen und verfolgt. Wir suchen in Deutschland Gleichheit, Freiheit und Sicherheit″, sagte der Vortragende.
Rami Twtig kam vor 20 Monaten nach Osnabrück. Als Oppositioneller saß ich zweimal im Gefängnis und hatte Angst um meine Familie″, erzählte er. Er appellierte an die deutsche Regierung, keine Geschäfte mit den Diktatoren im Sudan zu machen zur Verhinderung von Flucht und Asyl.
Nach jahrzehntelangem Bürgerkrieg wurde 2011 der Südsudan unabhängig. Aber die Kämpfe gingen weiter, nun zwischen Regierung und Rebellen. 2015 berichteten die Medien über Gräueltaten, Zehntausende Getötete und Millionen Vertriebene. Die Regierung bombardiert Leute mit Flugzeugen″, berichtete Adam Hassan, der seit zehn Monaten im Flüchtlingsheim wohnt. Im Grenzgebiet gebe es keine Häuser mehr, kein Leben. Seit 2003 habe ich meine Familie nicht mehr gesehen. Ich glaube, ich habe als Einziger überlebt.″ Er sei hier, weil er Schutz suche, und dankbar für die Aufnahme.
Umrahmt wurden die Berichte mit Fingerfood sudanesischer Küche und inspirierender Musik von Ibrahim Ahmed und drei weiteren Musikern. Männergruppen tanzten durch den Raum, schnippten und klatschten mit erhobenen Armen.

Bildtext:

Nannten ihre Fluchtgründe (von links) Rami Twtig und Adam Hassan.

Sudanesen und Deutsche besetzten die Stuhlreihen im Stadtgalerie-Café. Fotos: Swaantje Hehmann
Autor:
gil


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